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  • EIB-Gruppe förderte 2020 27 Projekte in Portugal mit einem Gesamtvolumen von mehr als 2,3 Milliarden Euro – ein Plus von 44 Prozent gegenüber 2019
  • Covid-19: 56 Prozent aller Finanzierungen in Portugal für Corona-Projekte
  • KMU: Portugal viertgrößter Empfänger von Finanzierungen für kleinere Unternehmen
  • Investitionsoffensive für Europa: Portugal einer der Hauptempfänger
  • Portugal in absoluten Zahlen neuntgrößter Empfänger von EIB-Finanzierungen

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) unterzeichnete 2020 27 Finanzierungsverträge in Portugal. Das Gesamtvolumen belief sich auf 2,336 Milliarden Euro – dies ist ein Plus von 31 Prozent gegenüber 2019 und entspricht rund 1,18 Prozent des portugiesischen BIP. Gemessen am prozentualen Anteil der Finanzierungen der EIB-Gruppe am BIP war Portugal insgesamt der viertgrößte Empfänger unter allen EU-Ländern.

Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Portugal, erklärte auf der Pressekonferenz: „Die EIB-Gruppe hat letztes Jahr ein mutiges Maßnahmenpaket gegen die von Corona verursachte Wirtschaftskrise geschnürt, das weltweit Hunderttausenden von Unternehmen unter die Arme greift. Damit hat sie Bemerkenswertes geleistet. In Portugal hat die Gruppe ihre Finanzierungen gegenüber dem Vorjahr um 44 Prozent gesteigert – sie kletterten auf den höchsten Stand, seit die Bank 2016 begann, erstmals über die Aktivitäten der Gruppe Bericht zu erstatten. Wir haben sehr hart mit unserem Netz von Partnerinstituten daran gearbeitet, so viele Unternehmen wie möglich zu erreichen, die mit den wirtschaftlichen Folgen der Gesundheitskrise zu kämpfen haben. Im vergangenen Jahr floss daher mehr als die Hälfte der Mittel in die Abfederung dieser Folgen, und fast drei Viertel aller Finanzierungen gingen an kleinere Unternehmen, damit sie Löhne und Rechnungen bezahlen und überleben können.“

Covid-19

Die beiden Schwerpunkte der Maßnahmen, die die EIB gegen die Folgen der Pandemie ergriffen hat, waren der Gesundheitssektor und kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Mit diesen Zielen vor Augen unterzeichnete die EIB-Gruppe in Portugal 11 Finanzierungsverträge im Volumen von insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Dies sind 56 Prozent aller Finanzierungen der EIB-Gruppe 2020 in dem Land, und Portugal war damit der viertgrößte Empfänger von Finanzierungen für coronabezogene Projekte.

Kleine und mittlere Unternehmen

Die Coronakrise hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig es ist, KMU zu unterstützen, die einen wichtigen Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor in Portugal darstellen. Deswegen entfielen 72 Prozent der Gesamttätigkeit der EIB-Gruppe in dem Land auf Maßnahmen, um den Liquiditätsbedarf dieser Unternehmen zu decken. Dafür erhielten sie 1,690 Milliarden Euro. 2020 nahm Portugal unter den Ländern, die in diesem Zusammenhang am meisten Finanzierungen der EIB-Gruppe erhielten, den vierten Platz ein.

Die Investitionsoffensive für Europa in Portugal

2020 lief der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) aus, der zentrale Bestandteil der Investitionsoffensive für Europa. Seit Beginn dieses Investitionsprogramms 2015 hat die EIB-Gruppe knapp 4 Milliarden Euro für 49 Projekte in Portugal genehmigt. Damit sollen über 14 Milliarden Euro mobilisiert werden. Zwischen 2015 und 2020 war Portugal einer der Hauptempfänger von Mitteln aus der Investitionsoffensive für Europa und lag bei den mobilisierten Investitionen pro Land und 1 Million Euro des BIP auf dem vierten Platz.

Die Mittel fließen in wichtige Projekte zur Förderung von Innovation und hochmodernen Technologien. Dies soll portugiesische Unternehmen wettbewerbsfähiger machen und die Einführung umweltfreundlicherer neuer Produktionsprozesse erleichtern.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) 2020 in Portugal

Der Europäische Investitionsfonds gehört zur EIB-Gruppe und vergibt Risikofinanzierungen an Finanzinstitute mit dem Ziel, KMU und Midcap-Unternehmen zu unterstützen und Innovation fördern. 2020 unterzeichnete der Fonds 16 Finanzierungsverträge im Gesamtwert von 951 Millionen Euro mit portugiesischen Finanzinstituten (Verbriefungen, Portfoliogarantien, finanzielle Teilhabe von Mikrofinanz bis zu sozialem Unternehmertum, Beteiligungen). Dies entspricht einem Anteil von 7,4 Prozent an allen EIF-Finanzierungen in diesem Jahr. Portugal nimmt damit unter den Mitgliedstaaten, die 2020 die meiste Unterstützung des EIF erhielten, den sechsten Platz ein.

Gesamtergebnisse der EIB-Gruppe

2020 genehmigte die EIB-Gruppe Finanzierungen von insgesamt 76,8 Milliarden Euro (6 Prozent mehr als im Vorjahr). Davon entfielen 66,09 Milliarden Euro auf Darlehen der EIB und 12,87 Milliarden Euro auf Mittel des Europäischen Investitionsfonds. Der EIF ist die Tochtergesellschaft der EIB und bietet Lösungen für Finanzinstitute mit dem Ziel, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen und Innovationen in Europa zu fördern.

Ein Drittel der gesamten EIB-Mittel, nämlich 25,5 Milliarden Euro, floss in Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen der Coronapandemie. Der Großteil ging an kleine und mittlere Unternehmen, um Insolvenzen und den Verlust von Arbeitsplätzen abzuwenden.

2020 stand die EIB zu ihrem Wort, mehr grüne Investitionen zu fördern und zur Klimabank der EU zu werden. Die Finanzierung von Investitionen in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit stiegen im Vorjahr von 34 Prozent auf 40 Prozent. Damit kommt die Bank der EU ihrem Ziel näher, insgesamt 50 Prozent ihrer Darlehen für die Bekämpfung des Klimawandels bereitzustellen. Dies steht in Einklang mit dem Klimabank-Fahrplan, den die EIB im November 2020 verabschiedet hat.