Einige Tage vor der Annahme des Grünen Deals durch den Europäischen Rat geben Amundi und die Europäische Investitionsbank (EIB) den erfolgreichen Zeichnungsschluss für den ersten Fonds ihres „Green Credit Continuum“-Programms bekannt, das im Juli 2019 aufgelegt wurde. Zum 30. November 2019 wurden 253 Millionen Euro gezeichnet.

Das Programm eröffnet eine neue Dimension der nachhaltigen Finanzierung in Europa. Sein Ziel ist es, neue Finanzierungen zu ermöglichen, damit die Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzübereinkommen erfüllt werden. Amundi und die EIB wollen mit ihrer Partnerschaft europäische Umweltziele finanzieren, die Entwicklung neuer Marktinstrumente fördern und auch kleineren Unternehmen und grünen Projekten eine Finanzierung am Markt ermöglichen. Gleichzeitig sollen den Anlegern höhere Renditen geboten werden.

Amundi und die EIB hoffen, mit dem Programm das Spektrum des Markts für ökologische festverzinsliche Anlagen über grüne Anleihen hinaus zu erweitern. So sollen kleinere grüne Projekte gefördert und die Finanzierung von grünen KMU (kleinen und mittleren Unternehmen) ermöglicht werden. Die EIB beteiligt sich zunächst mit 60 Millionen Euro.

Das „Green Credit Continuum“-Programm ist bei Anlegern aus dem öffentlichen und privaten Sektor auf großes Interesse gestoßen und hat erste Mittelzusagen von Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, Banken und öffentlichen Investoren aus Dänemark, Frankreich und Luxemburg erhalten.

Der erste der drei geplanten Fonds des Programms bringt institutionelle Investoren zusammen, die sich der Entwicklung der grünen Kapitalmärkte verschrieben haben, um die Energiewende in Europa zu unterstützen. Dazu gehören aus Frankreich die Caisse des Dépôts, die Caisse Centrale de Réassurance und der Versicherer Groupe Agrica sowie der dänische Pensionsfonds Lærernes.

Die Crédit Agricole-Gruppe ist über zehn ihrer Regionalkassen* in Frankreich ebenfalls als zentraler Investor an dem Projekt beteiligt.

Der erste Fonds des Programms ist für Investitionen in die neuen grünen Segmente bestimmt und dient zur Marktöffnung. Mit späteren Fonds wird das innovative Programm weiteren Anlegern zugänglich gemacht. Die Investitionsphase des ersten Fonds beginnt im Dezember, und sobald die ersten gezeichneten Mittel erfolgreich investiert sind, will Amundi einen zweiten Fonds auflegen. Insgesamt soll das Programm ein Volumen von einer Milliarde Euro erreichen.

Um eine maximale Wirkung zu erzielen und die Entwicklung des Markts für grüne festverzinsliche Anlagen zu fördern, baut Amundi derzeit ein Netzwerk für grüne Finanzierungen auf. Zusammen mit führenden Finanzinstituten und Emittenten sollen neue Transaktionen und Projekte auf den Weg gebracht werden. Parallel dazu wird ein wissenschaftlicher Ausschuss aus Experten für grüne Finanzierungen eingerichtet. Er soll für die anvisierten Märkte grüne Leitlinien festlegen und verbreiten, die der internationalen Best Practice und den Rechtsvorschriften aus dem Aktionsplan der Europäischen Kommission entsprechen.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die EIB gehört zu den Vorreitern bei der Förderung grüner Finanzierungen. Sie hat 2007 die erste grüne Anleihe begeben, sie baut ihre Klimafinanzierungen Jahr für Jahr aus, und sie entwickelt ihre Klimapolitik weiter. In vielen Bereichen wurden bereits Fortschritte erzielt, allerdings gibt es nach wie vor Finanzierungslücken – auch in Europa. Diese Lücken soll das Programm schließen, und wir freuen uns, dabei mit Amundi zusammenzuarbeiten.“

Amundi-Chef Yves Perrier: „Das Programm findet begeisterten Anklang bei institutionellen Anlegern, die die Bedeutung der Energiewende erkannt haben und ihre Renditequellen in einem Niedrigzinsumfeld diversifizieren wollen. Das Green Credit Continuum ist eine besondere öffentlich-private Partnerschaft, die Europas ehrgeizige, aber ungemein wichtige Umweltziele in Angriff nehmen will. Dazu nutzt sie unsere Anlagekompetenz bei europäischen Schuldtiteln, unser Engagement für Umwelt, Soziales und Governance sowie die einzigartige Präsenz der EIB in Europa und ihre Kompetenz auf dem Gebiet der Klimafinanzierungen.“

Olivier Mareuse, CIO der Caisse des Dépôts: „Die CDC freut sich, dass sie zu dieser Initiative beitragen kann, die sich hervorragend in ihre Anlagestrategie bei grünen Anleihen und ihre Klimapolitik einfügt. Sie wird dazu beitragen, dass der Markt für grüne Anleihen künftig nicht nur Anleihen mit Anlagequalität umfasst, sondern auch auf Hochzinsanleihen und nicht börsennotierte Schuldtitel ausgeweitet wird.“

Die Pressemitteilung über die Auflegung des „Green Credit Continuum“-Programms im Juli 2019 finden Sie hier.