- Die EIB-Gruppe stellte 2018 507 Millionen Euro für das soziale und wirtschaftliche Wachstum und die Infrastruktur Kroatiens bereit; seit 2001 vergab die EIB in dem Land Darlehen von mehr als sechs Milliarden Euro
- Der Europäische Investitionsfonds investierte 63 Millionen Euro in kroatische KMU und Midcap-Unternehmen
- Die EIB-Finanzierungen in Kroatien entsprachen 0,98 Prozent des BIP
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) förderte das wirtschaftliche und soziale Wachstum und den Bau wichtiger Infrastruktur in Kroatien 2018 mit 507 Millionen Euro. Dabei unterstützte sie hauptsächlich den Verkehrs-, den Energie- und den sozialen Sektor sowie kombinierte Infrastrukturvorhaben. Im gleichen Zeitraum investierte der Europäische Investitionsfonds (EIF) 63 Millionen Euro in 262 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Midcap-Unternehmen in Kroatien und sicherte dadurch 3 372 Arbeitsplätze.
Damit stieg die Zahl der Arbeitsplätze, die die EIB durch die Finanzierung von Projekten in Kroatien zwischen 2009 und 2018 sicherte, auf insgesamt 227 287.
EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco: „Auch 2018 waren wir in Kroatien zugunsten der Menschen und der Wirtschaft tätig. Wir haben mehr als eine halbe Milliarde Euro in wichtige Infrastruktur, Energieprojekte, neue Jobs sowie KMU und Midcap-Unternehmen investiert. Ermöglicht wurde dies durch die Kollegen und Partner beim kroatischen Staats, bei der HBOR und durch unsere EIB-Teams in Luxemburg und Zagreb. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit im Jahr 2019 und zähle darauf, dass Kroatien seinen Wachstumskurs beibehalten wird.“
EFSI-Finanzierungen von fast einer Milliarde Euro
2018 unterzeichnete die EIB neue Finanzierungen von 196,5 Millionen Euro, die durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) – eine Garantie von 21 Milliarden Euro im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa („Juncker-Plan“) – besichert waren. Damit erreichten die für Kroatien genehmigten EFSI-Finanzierungen beinahe eine Milliarde Euro (997,6 Millionen Euro).
Der Juncker-Plan wurde 2015 von der Europäischen Kommission und der EIB ins Leben gerufen, um mehr öffentliche und private Geldgeber für Projekte zu mobilisieren. Zu diesem Zweck übernimmt die EIB höhere Risiken als zuvor.
EIB-Finanzierungen in Kroatien erreichen 444 Millionen Euro
Die EIB vergab für sechs Projekte Darlehen in Höhe von insgesamt 444 Millionen Euro. Diese betrafen den Dienstleistungssektor, Tourismusinfrastruktur, grüne Energieprojekte in Zagreb und kombinierte Infrastruktur. Ein Darlehen ging an Rimac Automobili, ein führendes innovatives Unternehmen in Kroatien.
Mit den EIB-Mitteln kann Rimac seine Elektroantriebstechnologien weiterentwickeln und seinen Wandel zu einem Technologieanbieter für Elektrofahrzeuge und einem Großhersteller von Komponenten für die globale Automobilbranche vorantreiben.
2018 erhielt Kroatien von der EIB ein Darlehen von 300 Millionen Euro. Dabei handelte es sich um die zweite und letzte Tranche eines Darlehens von insgesamt 600 Millionen Euro, das die erfolgreiche Durchführung von Kohäsionsprojekten im Land beschleunigen soll.
Kroatien finanziert derzeit mit dem Geld seinen nationalen Beitrag zu EU-geförderten Projekten, kann die Mittel jedoch auch für die Vorfinanzierung von Projekten einsetzen. Durch das Darlehen kann Kroatien mehr EU-finanzierte Projekte durchführen, die den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt fördern und zur nachhaltigen Entwicklung des Landes beitragen.
EIB-Beratungsdienste bieten weiterhin wertvolle Unterstützung – für KMU bis hin zu Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnprojekten
Die Beratungsdienste der Europäischen Investitionsbank standen ihren kroatischen Vertragspartnern auch im letzten Jahr zur Seite. Bei der Europäischen Plattform für Investitionsberatung (EIAH) gingen 28 Beratungsanfragen aus Kroatien ein.
Die EIAH unterstützt das Ministerium für regionale Entwicklung und EU-Fonds bei der strategischen Investitionsplanung und hilft beim Aufbau einer Investitionsplattform für intelligente Städte und Inseln in Kroatien. Mit der kroatischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (HBOR) unterzeichnete die EIAH eine Absichtserklärung über Beratungsleistungen in Kroatien.
Daneben unterstützte die EIAH das KBC Rijeka, ein großes kroatisches Klinikum und Universitätskrankenhaus, beim Entwurf seiner strategischen Investitionsplanung.
Auch das Team der JASPERS-Initiative, der Gemeinsamen Hilfe bei der Unterstützung von Projekten in europäischen Regionen, ist in Kroatien beratend aktiv: 2018 unterstützte die Initiative Projekte in Kroatien mit Gesamtkosten von 700 Millionen Euro und stellt auch weiterhin technische Hilfe für die effektive Verwendung von Strukturfondsmitteln bereit.
Kroatien unterstützt EIB-Initiative
Die EIB erhielt 2018 von der Republik Kroatien 500 000 Euro für ihre Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz. Diese Initiative fördert neue Arbeitsplätze und Infrastrukturinvestitionen in Bosnien und Herzegowina und/oder in anderen Ländern im Westbalkan.
Mit ihrer Resilienzinitiative unterstützt die EIB die Länder der südlichen Nachbarschaft und den Westbalkan dabei, die Migration und andere Herausforderungen zu bewältigen. Hierzu mobilisiert sie Investitionen in neue Arbeitsplätze sowie in Energie-, Verkehrs-, Wasser- und Abwasserdienste und in das Bildungswesen. Die Initiative stärkt somit die wirtschaftliche und soziale Widerstandskraft dieser Länder, damit sie zukünftige Krisen und Schocks besser bewältigen und kräftiger wachsen können