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  • Gambia stellt als erstes Land weltweit sicher, dass seine 1 100 Schulen und Gesundheitszentren auf dem Land zuverlässig über Solar- und Batterietechnik mit Strom versorgt werden
  • Bessere Stromversorgung und niedrigere Kosten durch 20 MW Solarenergie und 400 Kilometer Netzausbau
  • Erstes Engagement der Europäischen Investitionsbank in Gambia seit 1991

Der Zugang zu sauberer Energie wird sich in der Republik Gambia grundlegend wandeln. Ziel ist es, landesweit Solarenergie zu nutzen und die Versorgung mit sauberer Energie sicherzustellen. Die 142 Millionen Euro teure Initiative wird von der Europäischen Investitionsbank, der Weltbank und der Europäischen Union unterstützt.

Nach Umsetzung der Maßnahmen kann in Gambia ein Fünftel mehr Energie produziert werden. Ländliche Gemeinden werden wesentlich besser versorgt, zum einen durch eine neue Fotovoltaikanlage in Jambur nahe der Hauptstadt Banjul, zum anderen durch neue Übertragungsleitungen und Verteilungsinfrastruktur. Das Projekt erleichtert den Zugang zu Energie, stellt eine verlässliche Stromversorgung von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sicher und bekämpft die aktuellen Stromengpässe des Landes.

Ousainu Darboe, Vizepräsident der Republik Gambia: „Wir müssen dringend in die Energieinfrastruktur in Gambia investieren, um die wirtschaftlichen Chancen und die Lebensbedingungen in unserem Land zu verbessern. Dieses Projekt zeigt, wie Gambia in den kommenden Jahren die Energie der Sonne nutzen kann. Durch die enge Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wie der Europäischen Investitionsbank, der Weltbank und der Europäischen Union profitiert Gambia vom weltweit neuesten Stand der Energietechnik. So wird es für den übrigen Teil Afrikas zum Vorbild für die Nutzung erneuerbarer Energien.“

Erstmals seit 1991 engagiert sich die Europäische Investitionsbank, die weltweit größte supranationale Bank, wieder in Gambia; das Darlehen ist das bislang höchste in dem Land. Offiziell unterzeichnet wurde es von Maria Shaw-Barragan, EIB-Direktorin für Finanzierungen außerhalb der EU, in Anwesenheit von Vizepräsident Ousainu Darboe und EU-Botschafter Attila Lajos.

Andrew McDowell, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über den Bereich Energie: „Die Europäische Investitionsbank unterstützt Klimaschutzmaßnahmen auf der ganzen Welt. Wir freuen uns, erstmals seit 1991 wieder ein Projekt in Gambia zu unterstützen. Für dieses wegweisende Vorhaben stellen wir 65 Millionen Euro bereit und arbeiten mit gambischen, internationalen und europäischen Partnern zusammen. Dörfer in ganz Gambia können umweltfreundlich mit Strom aus einem der größten Solarkraftwerke in Westafrika versorgt werden. Das schafft auch neue wirtschaftliche Chancen und verbessert die Gesundheit und Bildung für zukünftige Generationen.“

Attila Lajos, EU-Botschafter für die Republik Gambia: „Gambia wird das erste Land in Afrika sein, oder sogar das erste weltweit, das alle öffentlichen Schulen und Gesundheitseinrichtungen mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt. Die neuen Solaranlagen sollen für mindestens 20 Jahre eine nachhaltige Stromversorgung sicherstellen und die Grundlage für eine Solarindustrie in Gambia schaffen, die zukünftig noch weitere Dienste anbieten kann.“

Die Europäische Union wird 106 Millionen Euro für das Saubere-Energie-Programm des staatlichen Stromversorgers NAWEC bereitstellen. Dies umfasst ein zinsgünstiges EIB-Darlehen von 65 Millionen Euro mit 25-jähriger Laufzeit und einen Zuschuss von 41 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt. Das Projekt wird zusätzlich von der Weltbank mit einem Darlehen von 35,7 Millionen Euro unterstützt.

Solarstrom löst Gambias Energieengpass

In den letzten Jahren ist der Energiebedarf in Gambia jährlich um 5,5 Prozent angestiegen. Der Anschluss des neuen 20-MW-Solarkraftwerks an das staatliche Stromnetz wird Gambias derzeitige Erzeugungsleistung von 98 Megawatt wesentlich erhöhen und die Elektrifizierung in ländlichen Regionen ermöglichen. 

Zurzeit hat weniger als die Hälfte der gambischen Bevölkerung Zugang zu Strom. Auf dem Land haben lediglich 15 Prozent der Menschen einen Stromanschluss. Die Stromkosten im Land sind deutlich höher als in Nachbarländern und schwanken aufgrund der Abhängigkeit von Dieselimporten.

Saubere Energie verbessert Gesundheit und Bildung

Für die 1 000 Schulen und 100 Gesundheitszentren in Gambias ländlichen Regionen, die derzeit nur begrenzt mit Strom versorgt werden, soll das Programm eine zuverlässige Stromversorgung gewährleisten – durch neue Anbindungen an das nationale Stromnetz und netzunabhängige Solar- und Batteriesysteme.

Ein Teil der EU-Mittel fließt in Machbarkeits- und Umweltstudien, technische Schulungen, neue Infrastruktur für den Stromanschluss sozialer Einrichtungen und regulatorische Unterstützung, damit NAWEC Strom aus erneuerbaren Quellen anbieten kann.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Europäische Investitionsbank 6,4 Milliarden Euro für Energieprojekte in ganz Afrika bereitgestellt.