- 50 Millionen Euro für größtes privates Energieprojekt in Afrika im Jahr 2018
- Landesweite Stromerzeugung steigt um 30 Prozent
- Kostengünstiger Ökostrom und bis zu 1 500 direkte Arbeitsplätze in der Bauzeit
Beim EIB Africa Day in Addis Abeba gab die Europäische Investitionsbank heute bekannt, dass sie den Bau eines 420-MW-Wasserkraftwerks in Kamerun mit 50 Millionen Euro unterstützen wird. Die EIB vergibt dafür ein Projektdarlehen mit langer Laufzeit an die Nachtigal Hydro Power Company. Die Mittel stammen aus dem Sonderrahmen für besonders entwicklungswirksame Projekte in AKP-Ländern, der unter der Investitionsfazilität des Abkommens von Cotonou eingerichtet wurde.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle erklärte: „Die EIB ist sehr stolz darauf, das bisher größte Wasserkraftprojekt Afrikas mitzufinanzieren. Durch dieses Kraftwerk kann Kamerun künftig deutlich mehr kostengünstigen Ökostrom erzeugen und so die Lebensqualität von Millionen Menschen verbessern. Als EU-Bank spielt die EIB eine entscheidende Rolle bei der Energiewende, die notwendig ist, um das Pariser Abkommen umzusetzen und die UN-Entwicklungsziele zu erreichen. Wir wollen in Afrika noch mehr Projekte finanzieren, die das Wachstum und die Beschäftigung fördern und gleichzeitig nachhaltige soziale Verbesserungen bewirken.“
Eigentümer und Betreiber der neuen Anlage wird die Nachtigal Hydro Power Company (NHPC) sein, an der die EDF, die IFC und die Republik Kamerun beteiligt sind. Das Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 420 Megawatt wird am Fluss Sanaga in der Nähe der Nachtigalfälle 65 Kilometer nordöstlich von Jaunde gebaut und soll über einen Zeitraum von 35 Jahren betrieben werden. Zum Projekt gehört auch der Bau einer 50 Kilometer langen Stromübertragungsleitung.
Mit Inbetriebnahme des neuen Kraftwerks steigt die landesweite Stromerzeugung um 30 Prozent. Da der Strom kostengünstig erzeugt wird, können sich in dem energiearmen Land mehr Menschen Ökostrom leisten. Durch das Projekt wird der Stromsektor finanziell tragfähiger. Gleichzeitig trägt das Kraftwerk zum Wirtschaftswachstum bei und sorgt für neue Arbeitsplätze. Es wird stromabwärts des Staudamms Lom Pangar gebaut, den die EIB ebenfalls mitfinanziert hat. Da die Anlage mit Wasser aus diesem Staubecken betrieben wird, kann sie ganzjährig Strom erzeugen.
Das Projekt ist eine öffentlich-private Partnerschaft und wird insgesamt voraussichtlich 1,2 Milliarden Euro kosten. An der Finanzierung beteiligen sich neben der EIB zahlreiche weitere Geldgeber, darunter zehn Entwicklungsfinanzierungsinstitute und vier einheimische Geschäftsbanken*, die von der IFC koordiniert werden.
Die EIB hat in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 20 Milliarden Euro für öffentliche und private Projekte in Afrika bereitgestellt und gehört damit zu den wichtigen Geldgebern in der Region. Sie bietet auch technische Hilfe bei der Vorbereitung und Durchführung der Projekte und fördert Best Practices unter den Finanzinstituten. Gleichzeitig maximiert sie den Nutzen für die Endbegünstigten der Finanzierungen.
* In alphabetischer Reihenfolge: Afrikanische Entwicklungsbank, Africa Finance Corporation, Agence Francaise de Développement, Attijariwafa SCB Cameroon, BICEC, CDC Group, DEG, The Emerging Africa Infrastructure Fund (PIDG), FMO, International Finance Corporation, OFID, Proparco, Société Générale Cameroun und Standard Chartered Bank Cameroon.