Patienten mit seltenen Hauterkrankungen wird die neue, von Amryt Pharma entwickelte Behandlungsform zugutekommen, die die Europäische Investitionsbank erstmals mit einem direkten Darlehen zur Finanzierung pharmazeutischer Investitionen eines irischen Unternehmens unterstützen wird. Der Vertrag über das Darlehen von 20 Millionen Euro wurde am Hauptsitz der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg zwischen Joe Wiley, dem Chief Executive Officer von Amryt, und Andrew McDowell, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, geschlossen.

Epidermolysis Bullosa ist eine seltene Erbkrankheit der Haut, in deren Verlauf die Haut sehr verletzlich wird und für die es derzeit noch keine Behandlung gibt. Amryt Pharma erhielt unlängst ein US-Patent für den Einsatz von Episalvan zur Behandlung von EB. Zuvor erhielt das Unternehmen ein Patent in Europa für die Behandlung von tiefen dermalen Wunden, darunter auch Epidermolysis Bullosa. Der Behandlungsmarkt für Epidermolysis Bullosa in den USA und Europa wird auf rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr geschätzt.

Amryt, ein pharmazeutisches Unternehmen, das auf Produktentwicklungen im klinischen Stadium spezialisiert ist und dessen Schwerpunkt auf der optimalen Therapie seltener Krankheiten liegt, hat einen sehr attraktiven Rahmendarlehensvertrag über 20 Millionen Euro mit der EIB geschlossen. Die Fazilität ist bedeutsam, weil sie eine nicht-verwässernde Finanzierung bietet, die der Gesellschaft den kurz- und mittelfristigen Mittelbedarf für ihr Hauptpräparat Episalvan sichert. Sie stellt der Gesellschaft außerdem die notwendigen Mittel für die Entwicklung der als Orphan-Arzneimittel zugelassenen Verbindung AP 102 gegen Akromegalie von der präklinischen Phase in die klinische Phase zur Verfügung.

„Die stetige Investition in Innovationen ist entscheidend, wenn man die Lebensqualität verbessern und auf europäischen Stärken aufbauen will, um weltweit führende Arzneimittel zu entwickeln. Die Europäische Investitionsbank unterstützt die innovative Entwicklung neuer Behandlungsmethoden gegen schmerzhafte Hauterkrankungen durch Amryt Pharma. Damit unterstützt die EIB erstmals direkt die Investitionen eines irischen Pharmaunternehmens. Ich freue mich, bestätigen zu können, dass die EIB ihre Unterstützung für Innovationen im privaten Sektor in Irland künftig ausbauen wird“, erklärte EIB-Vizepräsident Andrew McDowell.

Wie zuvor angekündigt, hat die Gesellschaft ihr Studienprotokoll der entscheidenden Phase-III-Studie für Episalvan vorgelegt, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung von Epidermolysis Bullosa („EB“) nachzuweisen. Die ersten Patienten werden planmäßig im ersten Quartal 2017 rekrutiert, erste Daten werden für Mitte 2018 und die Markteinführung für 2019 erwartet. 

Die wichtigsten Darlehenskonditionen

Das Darlehen hat ab dem Zeitpunkt der Inanspruchnahme eine Laufzeit von fünf Jahren. Der damit verbundene Tilgungsplan dürfte für die Gesellschaft während der Laufzeit bis zur Endfälligkeit nur eine geringe finanzielle Belastung darstellen. Das Darlehen ist in drei Tranchen aufgeteilt. 10 Millionen Euro stehen sofort zur Verfügung, zwei weitere Tranchen von je 5 Millionen Euro werden ausgezahlt, sobald hinsichtlich Episalvan bestimmte Meilensteine erreicht werden.

Das Darlehen wird mit 3 Prozent über Euribor verzinst. Die Zinsen werden regelmäßig fällig. Weitere 10 Prozent werden am Ende der Laufzeit zusammen mit dem ausstehenden Kapitalbetrag in einer Gesamtsumme fällig.

Joe Wiley, CEO, erklärte: „Dieses Darlehen der Europäischen Investitionsbank über 20 Millionen Euro ist ein bedeutender Meilenstein für Amryt und zeigt uns, dass eine führende europäische Förderbank unser Potenzial erkannt hat. Wir freuen uns, dass wir für die entscheidende klinische Phase III unseres Top-Präparats Episalvan eine nicht-verwässernde Finanzierung sichern konnten. Mit dem Darlehen können wir außerdem die Entwicklung des Arzneimittelwirkstoffs AP 102 gegen Akromegalie weiter voranbringen und andere Möglichkeiten der Lizensierung im Rahmen unserer langfristigen Strategie in Betracht ziehen, Arzneimittel für seltene Krankheiten zu erwerben, zu entwickeln und zu vermarkten. 

Wir sind weiterhin sehr gespannt hinsichtlich des Potenzials von Episalvan zur Behandlung von Epidermolysis Bullosa, einer seltenen und schmerzhaften Erbkrankheit der Haut, an der weltweit etwa 500.000 Patienten leiden. Derzeit gibt es keine Behandlung für Epidermolysis Bullosa. Wir glauben, dass Episalvan, als Gel auf die Haut aufgetragen, ein überzeugendes klinisches Profil hat. EB zählt zu den vielen seltenen Erkrankungen, für die es derzeit keine Therapie gibt. Es gibt 7 000 bekannte seltene Erkrankungen, aber bis heute nur rund 550 zugelassene Orphan-Arzneimittel. Da unser Episalvan-Programm nun vollständig finanziert ist, arbeiten wir an weiteren Möglichkeiten, den unendlich hohen Bedarf auf dem Arzneimittelmarkt für seltene Erkrankungen zu decken.“

In den vergangenen zehn Jahren hat die Europäische Investitionsbank über 130 Milliarden Euro für Innovationsprojekte in Europa bereitgestellt

Das EIB-Darlehen an Amryt wird über das spezielle Mittelstandsprodukt der Initiative „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ bereitgestellt, die von der Europäischen Union im Rahmen von Horizont 2020 finanziell unterstützt wird.