Der ivorische Premierminister Daniel Kablan Duncan und EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle haben am 18. März 2016 bekannt gegeben, dass die Europäische Investitionsbank das ENERGOS-Projekt an der Elfenbeinküste mit 117 Millionen Euro unterstützt.

Bei der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags am Sitz des Premierministers waren mit Adama Kone, Wirtschafts- und Finanzminister, Adama Toungara, Energieminister, Abdourahmane Cissé, Haushaltsminister, Patrick Achi, Minister für wirtschaftliche Infrastruktur, und Abdallah Albert Toikeusse Mabri, Außenminister, zahlreiche Regierungsmitglieder vertreten. Außerdem war EU-Botschafter Jean-François Valette anwesend.

Mit dem Darlehen von 117 Millionen Euro wird das ENERGOS-Projekt unterstützt. Das Projekt betrifft die Modernisierung und den Ausbau der Stromnetze der Städte Bouaké, San Pedro und Abidjan und den Bau einer neuen nationalen Netzleitstelle in Yamoussoukro. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Energieeffizienz der Straßenbeleuchtung. Das großangelegte Projekt wird außerdem von der Europäischen Kommission mit einem Zuschuss von 70 Millionen Euro und der Westafrikanischen Entwicklungsbank (BOAD) mit einem Darlehen von 52 Millionen Euro unterstützt. Dank des Projekts werden weitere 100 000 Kunden mit Strom versorgt, während die bestehende Versorgung von 200 000 weiteren Kunden verbessert wird.

Dieses Projekt entspricht der Vorstellung der ivorischen Behörden für die zukünftige Entwicklung des Landes. Am 13. November 2015 begannen die Arbeiten für das nationale Programm zur Elektrifizierung ländlicher Gebiete in den Departments Comoé und Zanzan. Zu diesem Anlass hob Premierminister Daniel Kablan Duncan noch einmal die Bedeutung des Projekts hervor: „Wir alle wissen, dass Energie im Allgemeinen und Strom im Besonderen wichtige Säulen für eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung darstellen, von der vor allem die Bevölkerung profitieren wird. Côte d'Ivoire will spätestens 2020 ein Schwellenland sein. Deswegen werden wir diesen strategischen Sektor nicht aus den Augen verlieren.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle erklärte: „Das Darlehen ist mit seinem hohen sozialen und wirtschaftlichen Nutzen von großer Bedeutung für Côte d'Ivoire. Die Anbindung an eine ordentliche, moderne und wettbewerbsfähige Energieversorgung zählt zu unseren vorrangigen Förderbereichen für eine nachhaltige Entwicklung und führt darüber hinaus zu besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Bürger. Ich freue mich sehr, diese Finanzierung bei meinem ersten offiziellen Besuch von Côte d'Ivoire als EIB-Vizepräsident bekannt geben zu dürfen. Die heute unterzeichnete Vereinbarung über die Einrichtung  eines Regionalbüros zeigt die vertrauensvolle Partnerschaft, die uns mit Côte d'Ivoire verbindet, Wir werden uns verstärkt vor allem für eine nachhaltige Infrastruktur und den Privatsektor einsetzen.“

Während seines offiziellen Besuchs unterzeichnete der Vizepräsident eine Vereinbarung zwischen Côte d'Ivoire und der EIB über die Einrichtung eines Regionalbüros. Damit wurde ein wichtiger Schritt für die Eröffnung einer Vertretung der EIB in Abidjan vollzogen. Dank dieser Vereinbarung kann die EIB in naher Zukunft in der Region – vor allem in Côte d'Ivoire – auf ihre Partner zugehen und so ihre Darlehens-, Garantie- und Beteiligungsoperationen erweitern und die Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfBD) ausbauen.

Bei der Unterzeichnung betonte der Vizepräsident der EIB noch einmal, dass die Bank es sich zum Ziel gesetzt hat, 35 Prozent ihrer Finanzierungen für den Klimaschutz bereitzustellen.

Mit seinem ersten offiziellen Besuch von Côte d'Ivoire seit seinem Amtsantritt im Februar 2015 zeigte der EIB-Vizepräsident, dass die Bank eine größere Rolle in Westafrika spielen will. Seit 2010 hat die EIB mit 1,45 Milliarden Euro 39 Projekte in 16 westafrikanischen Ländern unterstützt und damit das Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Schlüsselbereichen der Wirtschaft gefördert: Energie-, Wasser-, KMU-, Mikrofinanzsektor und nachhaltiger Verkehr. Der Energiesektor ist ein vorrangiger Förderbereich für die EIB in Nordafrika und in Afrika südlich der Sahara, für den die Bank in den vergangenen fünf Jahren mehr als 4 Milliarden Euro bereitgestellt hat.