Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat Finanzierungsmittel in Höhe von 165 Millionen Euro für den Bau einer neuen Schleuse in IJmuiden, dem seeseitigen Hauptzugang zum Hafen von Amsterdam, zugesagt. Die bestehende Schleuse Noordersluis wurde 1929 erbaut. Die neue Schleuse wird größer sein und auch der nächsten Generation von Massengutfrachtern, Containerschiffen und Kreuzfahrtschiffen den Zugang zum Hafen vom Amsterdam und zum Nordseekanal ermöglichen. Darüber hinaus dürften sich die Wartezeiten für Schiffe verkürzen.

„90 Prozent des internationalen Handels Europas werden über Häfen abgewickelt. Die Modernisierung des Schleusenkomplexes von IJmuiden ist unerlässlich, um die führende Rolle des Amsterdamer Hafens zu sichern. Amsterdam weist mehr Verteilerzentren auf als jede andere Region Europas. Der Hafen unterstützt Unternehmen, die in den Niederlanden und in Nordeuropa auf eine funktionierende Logistik angewiesen sind. Die Europäische Investitionsbank freut sich, gemeinsam mit einem beeindruckenden Konsortium von Sponsoren und projektfinanzierenden Banken zur Modernisierung der strategisch wichtigen Schleusen in IJmuiden beizutragen.  Nachdem die EIB zuletzt die Modernisierung des Flughafens Schiphol und den Ausbau des Hafens von Rotterdam gefördert hat, zeigt sich hier erneut die Entschlossenheit der Bank, niederländische Infrastruktur von nationaler und internationaler Bedeutung zu unterstützen“, erklärte EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom.

Die neue Schleuse IJmuiden wird 500 Meter lang, 70 Meter breit und 18 Meter tief sein und gezeitenunabhängig befahren werden können. Sie wird die Wirtschaftstätigkeit am Nordseekanal und von Unternehmen fördern, die den Hafen von Amsterdam – den viertgrößten Hafen Europas – nutzen.

Die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen wird 33 Prozent des Fremdkapitals für das Projekt bereitstellen. Ein Bankenkonsortium bestehend aus der Sumitomo Mitsui Banking Corporation, der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ, UniCredit Bank, DZ BANK und KfW IPEX-Bank stellt ebenfalls Finanzierungsmittel zur Verfügung, während die Rabobank eine Eigenkapitalzwischenfinanzierung gewährt.

Das Projekt wird im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) durchgeführt. Öffentlicher Auftraggeber ist Rijkswaterstaat (RWS), eine Behörde des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt. Unterstützt wird das Projekt von der Provinz Nordholland und der Stadt Amsterdam.

In den letzten zehn Jahren hat die EIB knapp sieben Milliarden Euro für Hafeninvestitionen in Europa und weltweit zur Verfügung gestellt. Damit wurden Verbesserungen und Ausbaumaßnahmen in den Häfen von Antwerpen, Bremerhaven, Le Havre, Southampton und Liverpool gefördert. Die Unterstützung von Hafeninvestitionen in den Niederlanden stellt das zweitgrößte Hafen-Engagement der EIB in einem europäischen Land dar.