Darlehen von 59 Mio EUR zur Modernisierung der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung in Chisinau

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und die Europäische Union – im Rahmen der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität – werden sich gemeinsam an der Modernisierung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur in der moldauischen Hauptstadt Chisinau beteiligen.

Die EBWE und die EIB werden jeweils ein Darlehen von 24 Mio EUR und die EU einen Zuschuss von 11 Mio EUR bereitstellen. Die Mittel sind für die städtische Wasser- und Abwassergesellschaft S.A. Apa Canal Chisinau bestimmt.

EIB-Präsident Werner Hoyer stellte in diesem Zusammenhang fest: „Sauberes Wasser ist lebensnotwendig. Investitionen in die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung der Stadt Chisinau werden die Trinkwasserqualität deutlich erhöhen, die Leitungsverluste verringern und die Abwasserbehandlung verbessern. Dieser neue gemeinsame Finanzierungsbeitrag der EIB und der EBWE zeigt, dass unsere Aktivitäten einander ergänzen. Beide Institutionen verfügen über Erfahrung bei der Modernisierung von Wassernetzen in ganz Europa, und wir unterstützen auch die entsprechenden Maßnahmen in der Republik Moldau. Außerdem freuen wir uns, dass sich auch die Europäische Union an diesem Vorhaben beteiligt – sowohl durch eine umfassende Evaluierung des Investitionsbedarfs als auch durch die Bereitstellung von Zuschüssen für das Investitionsprogramm, die aus der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität stammen. Das Wasserprojekt in Chisinau ist ein weiterer Beweis dafür, dass die langjährige Zusammenarbeit Europas mit der Republik Moldau eine solide Grundlage hat.“

Der Präsident der EBWE, Sir Suma Chakrabarti, erklärte bei der Unterzeichnung des Projekts heute in Chisinau: „Es handelt sich hier um ein wirklich bedeutendes Investitionsprogramm. Es ist nicht nur deswegen etwas Besonderes, weil erhebliche Beträge damit verbunden sind, sondern auch, weil es weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben wird. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie internationale Finanzierungsinstitutionen und die Europäische Union zusammenarbeiten.“

Die Mittel dienen dazu, die Wasserversorgungs- und die Abwasserentsorgungsinfrastruktur zu sanieren, zu modernisieren und auszubauen. Durch das Modernisierungsprogramm wird die Effizienz des städtischen Wassernetzes verbessert. Außerdem werden Energieeinsparungen ermöglicht und das Land auf eine spätere Einhaltung der EU-Richtlinien vorbereitet.

Das bestehende Wassernetz in Chisinau reicht für die 800 000 Einwohner der Stadt nicht mehr aus. Aufgrund der fehlenden Investitionen müssen wichtige Teile des Netzes dringend saniert werden. Die im Rahmen des neuen Modernisierungsprogramms geplanten Investitionen werden die Leitungsverluste verringern, die Wasserqualität verbessern und die Gesundheitsrisiken senken.

Der Botschafter der Europäischen Union in Moldau, Pirkka Tapiola, fügte hinzu: „Mit diesem wichtigen Programm wird Apa Canal Chisinau in die Lage versetzt, die betriebliche Effizienz zu steigern, die Dienstleistungsqualität zu verbessern und die Umweltauswirkungen in ihrem Zuständigkeitsgebiet Chisinau zu verringern. Die EU hat die Vorbereitungsarbeiten für dieses Programm unterstützt, indem sie 11 Mio EUR für eine Machbarkeitsstudie bereitgestellt hat. Sie wird die Bau- und Instandsetzungsarbeiten durch einen Investitionszuschuss in Höhe von 11 Mio EUR auch weiterhin unterstützen. In Verbindung mit den Darlehen der EBWE und der EIB wird es dieser Zuschuss der EU ermöglichen, die erforderliche Modernisierung des Wasserversorgungs- und des Abwasserentsorgungsnetzes vorzunehmen, ohne dass die Einwohner von Chisinau durch Fremdmittelaufnahmen allzu sehr belastet werden.“

Seit 2007 haben die EIB und die EBWE gemeinsam und zu gleichen Teilen neun Projekte im Umfang von insgesamt 674 Mio EUR finanziert. Damit wurden Investitionen in verschiedenen Sektoren ermöglicht, von der Straßensanierung und dem öffentlichen Verkehr über die Modernisierung des Stromübertragungsnetzes bis hin zur Wasserversorgung.

Die EBWE ist der größte institutionelle Geldgeber in der Republik Moldau. Bis jetzt hat sie in diesem Land mehr als 100 Finanzierungsverträge unterzeichnet, die den Energie- und den Verkehrssektor, die Landwirtschaft, den Industriesektor generell und den Bankensektor betrafen. Das Finanzierungsvolumen beläuft sich auf knapp 900 Mio EUR.

Moldau spielt für die EIB unter den östlichen Partnerländern eine wichtige Rolle. Hier vergibt die EIB das höchste Pro-Kopf-Darlehensvolumen. Seit Beginn ihrer Finanzierungstätigkeit in Moldau im Jahr 2007 hat die EIB langfristige Mittel von über 450 Mio EUR vergeben, darunter für bessere Straßen und den öffentlichen Verkehr, für die Wasser- und Energieversorgung und für die Landwirtschaft.