Die Europäische Investitionsbank, die Institution der EU für langfristige Finanzierungen, stellt der Mulonga Water and Sewerage Company 75 Mio EUR für die Sanierung und den Ausbau ihrer Wasser- und Abwasseranlagen zur Verfügung. Die Finanzierungsverträge wurden heute in Lusaka vom sambischen Finanzminister Alexander Chikwanda, von Kanyembo Ndhlovu, dem amtierenden CEO der Mulonga Water and Sewerage Company, und von Carmello Cocuzza, dem Leiter des Regionalbüros der Europäischen Investitionsbank für das südliche Afrika, unterzeichnet.

„Der Zugang zu sauberem Wasser und die Bereitstellung angemessener Abwasser- und Kanalisationsanlagen sind für das menschliche Leben und die menschliche Gesundheit unerlässlich. Die EIB, als einer der weltweit größten Darlehensgeber für den Wassersektor, unterstützt langfristige Investitionen in die Wasserinfrastruktur sowohl in Afrika als auch überall in der Welt. Wie erkennen den hohen Investitionsbedarf des sambischen Wassersektors an und freuen uns, mit der Mulonga Water and Sewerage Company als einem neuen Partner dieses neue Investitionsprogramm in Angriff nehmen zu können. Ein leichterer Zugang zu sauberem Wasser und eine verbesserte Wasserversorgung werden die Lebensbedingungen im Copperbelt in den kommenden Jahren verbessern, die Widerstandsfähigkeit in der Trockenzeit erhöhen und Sambia beim Erreichen der Millennium-Entwicklungszielen unterstützen. Diese Finanzierung zeigt einmal mehr die Vorteile einer Kombination von EIB-Darlehen mit Mitteln der Europäischen Kommission, um die Vorbereitung und die Finanzierung von Projekten in Afrika zu verbessern“, sagte der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank für Afrika Pim van Ballekom. 

„Wir freuen uns, ein umfangreiches neues Investitionsprogramm zur Modernisierung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur in den Städten Mufulira, Chingola und Chililabombwe im Copperbelt in Angriff zu nehmen. Das Modernisierungsprojekt wird sowohl die Versorgung mit sauberem Wasser als auch die Abwasserbehandlung in der Region verbessern. Wir freuen uns über die enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank sowohl bei der Planung des Programms als auch bei der Ermöglichung der langfristigen Finanzierung“, sagte Kanyembo Ndhlovu, der amtierende CEO der Mulonga Water and Sewerage Company.

„Die Europäische Union unterstützt aktiv Investitionen in Sambia. Es handelt sich um ein Vorzeigeprojekt, das deutlich die effiziente Nutzung von EU-Zuschussmitteln und Darlehen der Europäischen Investitionsbank nachweist, die sowohl zur Verbesserung der Projektvorbereitung beigetragen als auch vom Pooling-Mechanismus für die EU-Wasserfazilität profitiert haben. Wir freuen uns, bei weiteren Projekten im Verkehrs- und Energiesektor in den kommenden Jahren auf diese Zusammenarbeit aufbauen zu können“, sagte Gilles Hervio, der Leiter der EU-Delegation in Sambia.

Es handelt sich um das erste Darlehen der Europäischen Investitionsbank an die Mulonga Water and Sewerage Company. Die Mittel werden dringend benötigte Verbesserungsarbeiten an der Wasser- und Abwasserinfrastruktur im Copperbelt ermöglichen, wo der Großteil der bestehenden Wasserinfrastruktur mehr als 50 Jahre alt ist. Die bestehenden Anlagen können die wachsende Nachfrage nur begrenzt decken. Im Rahmen des Projekts, für das die EIB ein Darlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren bereitstellt, wird die bestehende Infrastruktur verbessert und die Versorgung mit sauberem Wasser und mit Abwasserdiensten auf Gebiete mit einer einkommensschwachen Bevölkerung ausgedehnt, die bisher nicht an das Wasser- und Abwassernetz angeschlossen war. Dieses Projekt geht auf Vorbereitungsarbeiten zurück, die seit 2010 aus Mitteln der Fazilität von EU und EIB für die Vorbereitung von wasserwirtschaftlichen Vorhaben im AKP-Raum sowie aus Mitteln der Europäischen Investitionsbank finanziert wurden.

Die Investitionen in die Sanierung bestehender Wasserinfrastruktur und den Bau neuer Anlagen umfassen Wasseraufbereitungsanlagen, Wasserentnahmestellen, Bohrlöcher, Pumpstationen und Wasserspeicher sowie die Abwasserbehandlung. Im Rahmen des Projekts wird außerdem untersucht werden, wie die Abhängigkeit vom Wasser des verschmutzten Flusses Kafue durch die Nutzung von Grundwasser verringert werden kann.

Ein besonderer Schwerpunktbereich des Wasserinvestitionsprogramms ist die Verbesserung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Gebieten mit einer einkommensschwachen Bevölkerung und in nicht genehmigten Siedlungen. 25 000 Haushalte dürften durch das Programm erstmalig Zugang zu sauberem Wasser erhalten. Dies erfordert die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung vor Ort und mit nichtstaatlichen Stellen bei der Einrichtung von Wasserzapfstellen, neuer Abwasserinfrastruktur und von Leitungswasseranschlüssen. Die Projektdurchführung dürfte sechs Jahre dauern und auf lokaler Ebene einen erheblichen Beschäftigungseffekt haben.

Die Mulonga Water and Sewerage Company und der sambische Staat werden das Projekt ebenfalls finanziell unterstützen. Das Darlehen der Europäischen Investitionsbank über 75 Mio EUR wird etwas weniger als die Hälfte der Gesamtprojektkosten decken. Die französische Entwicklungsagentur AFD wird ebenfalls 50 Mio EUR bereitstellen. Weitere EU-Zuschussmittel in Gesamthöhe von 5 Mio EUR werden vom Pooling-Mechanismus für die EU-Wasserfazilität bereitgestellt. Aus den im Rahmen des Cotonou-Abkommens verfügbaren Zuschussmitteln werden außerdem Zinsvergütungen und Mittel für technische Hilfe bereitgestellt.

In den vergangenen fünf Jahren stellte die Europäische Investitionsbank in Sambia langfristige Darlehen über insgesamt 172 Mio EUR bereit. Diese Mittel dienten im Straßensektor der Mitfinanzierung der Instandsetzung der Straßenverbindung Great East Road und im Stromsektor der Mitfinanzierung des Wasserkraftwerks in Itezhi-Tezhi nebst Stromübertragungsleitung und der Modernisierung der Übertragungsleitung Kafue-Livingstone. In Zusammenarbeit mit Partnerbanken vor Ort wurden außerdem Vorhaben kleiner Unternehmen unterstützt.

In den vergangenen fünf Jahren stellte die Europäische Investitionsbank in der ganzen Welt fast 22 Mrd EUR für Vorhaben in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Abfallwirtschaft bereit. In Afrika betraf dies die Unterstützung von acht Vorhaben in Malawi, im Senegal und am Viktoriasee durch Darlehen mit langen Laufzeiten in Gesamthöhe von 360 Mio EUR und technische Hilfe zur Stärkung der Durchführung vor Ort und zur Weiterleitung der Erfahrung mit vergleichbaren Projekten in anderen Ländern.