Die Europäische Investitionsbank beteiligt sich mit höchstens 25 Mio EUR am Klimafonds Althelia, der diese Woche aufgelegt wurde. Der Althelia Climate Fund ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes beiträgt. Die Schwerpunkte des Fonds sind die nachhaltige Landnutzung, Ökosystemleistungen und forstwirtschaftliche Projekte, für die Emissionszertifikate ausgestellt werden.

Althelia Ecosphere ist ein innovativer Fonds, der vielfältige Einnahmequellen in den Bereichen Waldschutz und nachhaltige Landnutzung erschließen wird. Der Fonds will zeigen, dass finanzieller Erfolg voll und ganz mit ökologischer Verantwortung und sozialer Entwicklung vereinbar ist. Er wird auf zweierlei Weisen Renditen erzielen: Erstens wird er in forstwirtschaftliche Umweltprojekte und andere sozial und ökologisch orientierte Projekte investieren, die handelbare Emissionszertifikate generieren. Auf diese Weise können Einnahmen aus vorhandenen Waldbeständen erzielt werden. Zweitens trägt er dazu bei, dass die Palette der nachhaltig produzierten, zertifizierten landwirtschaftlichen Erzeugnisse erweitert und deren Qualität verbessert wird. Althelia wird in Projekte auf der ganzen Welt investieren, wobei sein Schwerpunkt auf Afrika und Lateinamerika liegt. Dabei verfolgt der Fonds die Strategie, die Interessen der Kommunen und die des Fonds aufeinander abzustimmen. 

Der für Umweltschutz zuständige EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor erklärte: „Die EIB ist sehr erfreut darüber, den Klimafonds Althelia unterstützen zu können. Innovative Investitionen dieser Art können einen Beitrag zur Lösung des Problems der Entwaldung leisten und die nachhaltige Landnutzung fördern. Diese Finanzierung ist ein gutes Beispiel dafür, dass die von uns unterstützten Projekte auch positive soziale Auswirkungen haben. In allen Tätigkeitsbereichen achten wir dabei besonders auf die Einhaltung guter Umwelt- und Sozialstandards.“

Der für neue Produkte und Innovation zuständige EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive betonte: „Innovation ist unabdingbar, wenn Vorhaben zum Klimaschutz und zum Schutz der Artenvielfalt finanziert werden und gleichzeitig der Ernährungssicherheit Rechnung getragen werden soll. Die Europäische Investitionsbank freut sich, den Klimafonds Althelia unterstützen zu können. Dieser Fonds basiert auf einer leistungsorientierten Zahlung für Ökosystemleistungen. Solche innovativen Finanzierungsinstrumente - insbesondere der REDD+-Mechanismus - müssen in großem Umfang eingesetzt werden."

Mit ihrem Beitrag zum Althelia Fund unterstützt die Bank erstmals den REDD+-Mechanismus (Reduzierung von Emissionen aus Entwaldung und Degradierung von Wäldern), ein wichtiges marktorientiertes Instrument zum Schutz von Waldbeständen und zur Reduzierung der vom Waldsektor ausgehenden Emissionen. Durch REDD+-Zertifikate erhält der in Wäldern gespeicherte Kohlenstoff einen finanziellen Wert. Dies schafft einen finanziellen Anreiz, sie zu schützen. Gleichzeitig erhalten Waldbesitzer Ausgleichszahlungen für die Opportunitätskosten, die ihnen durch den Erhalt der Wälder entstehen. Es handelt sich um einen Mechanismus mit großem Potenzial für den Erhalt der Artenvielfalt. Althelia wird weltweit in Waldschutz und nachhaltige Landnutzung investieren, wobei der Schwerpunkt auf Afrika und Lateinamerika liegt. Dabei werden Einnahmen aus Emissionsgutschriften, der Produktion zertifizierter landwirtschaftlicher Erzeugnisse und anderen Aktivitäten - insbesondere dem Erhalt von Tropenwäldern im Rahmen des REDD+-Programms – generiert. Diese Aktivitäten tragen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch Vermeidung von Entwaldung und Degradierung von Wäldern bei, was wiederum die Kohlenstoffbestände in Wäldern erhält und erhöht.

Emissionsgutschriften des Fonds im Umfang der Beteiligung der EIB werden an Unternehmen verkauft, um diese dabei zu unterstützen, ihre Corporate Responsibility-Ziele in Bezug auf die Umwelt- und Sozialverträglichkeit zu erreichen.

Sylvain Goupille, Managing Director des Althelia Climate Fund GP erklärte: "Die Europäische Investitionsbank weiß, wie wichtig es ist, gleichzeitig natürliche Ressourcen zu erhalten und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Ihre Beteiligung am Althelia-Fonds hat maßgeblich zum erfolgreichen Start dieser innovativen öffentlich-privaten Partnerschaft beigetragen, die in Entwicklungsländern in großem Maßstab leistungsbasierte Zahlungen für Ökosystemleistungen einsetzen will."

Sämtliche im Rahmen des Fonds unterstützte Projekte bedürfen der Zustimmung der beteiligten Gemeinden. Ein konstruktiver Dialog mit Interessengruppen sowie Anhörungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten für Stakeholder sind ebenfalls erforderlich. Die Projekte müssen mit den „EIB Social Assessment Guidance Notes“ sowie den Umwelt- und Sozialstandards des REDD+-Programms in Einklang stehen und die Leistungsstandards der IFC (2012), die Voluntary Carbon Standards (VCS) sowie die CCB-Zertifizierungsstandards (Climate, Community and Biodiversity Alliance) einhalten.