Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die UniCredit-Gruppe haben in Mailand vier neue Darlehensverträge unterzeichnet. Insgesamt sollen italienischen Unternehmen in verschiedenen Wirtschaftszweigen mittel- und langfristige Mittel im Gesamtbetrag von 580 Mio EUR zur Verfügung gestellt werden. Diese fruchtbare Zusammenarbeit der EIB mit der UniCredit soll erneut Industrie und Gewerbe in Italien unterstützen, um die Auswirkungen der Finanzkrise abzumildern und die einsetzende Erholung zu fördern.

Der Darlehensbetrag der EIB von insgesamt 580 Mio EUR ist für vier Sektoren bestimmt. Kleine und mittlere Unternehmen sollen 400 Mio EUR und Midcaps 50 Mio EUR erhalten. Für Unternehmen, die Programme in den Bereichen Umwelt und erneuerbare Energien durchführen, sind 100 Mio EUR vorgesehen. Mit einer vierten Tranche von 30 Mio EUR sollen Forschungs- und Entwicklungsprojekte gefördert werden, die das Wirtschaftsministerium im Rahmen des Investitionsprogramms Industria 2015 ausgewählt hat.

„Kleine und mittlere Unternehmen sind von der lang anhaltenden Krise in Europa und Italien am schwersten betroffen: In den vergangenen Monaten war es deshalb von höchster Priorität, ihnen Zugang zu Krediten zu ermöglichen, damit sie ihre Betriebe weiterführen können.  Die Mittel der EIB werden über die UniCredit, einen unserer wichtigsten europaweit tätigen Partner, weitergeleitet. So erhalten Unternehmen langfristige Darlehen zu günstigen Zinssätzen“, erläuterte Dario Scannapieco, der für Finanzierungen in Italien, Malta und den westlichen Balkanstaaten zuständige EIB-Vizepräsident.

Federico Ghizzoni, der CEO von UniCredit, ergänzte: „Die neuen Darlehen der EIB leisten einen unschätzbaren Beitrag zu unseren kontinuierlichen Bemühungen, kleine und mittlere Unternehmen in Italien zu unterstützen. Wir pflegen sehr enge Beziehungen zu KMU und verfügen über die notwendigen Kenntnisse der regionalen Gegebenheiten. Deshalb können wir die Mittel rasch an die Unternehmen weiterleiten und Investitionen anstoßen, die für die Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind.“

Die Darlehensmittel sind für folgende Bereiche bestimmt:

KMU (400 Mio EUR) und Midcaps (50 Mio EUR)

Die EIB wird 400 Mio EUR zu besonders günstigen Konditionen für italienische KMU bereitstellen. Die Mittel sind ausschließlich dafür bestimmt, Investitionsvorhaben von KMU über UniCredit und UniCredit Leasing zu fördern. In Betracht kommen sowohl neue als auch bereits begonnene Investitionsvorhaben.

Die Projektkosten dürfen jeweils 25 Mio EUR nicht übersteigen. Finanzierungen können in allen Industrie- und Gewerbezweigen vergeben werden – Landwirtschaft, Handwerk, Industrie, Handel, Tourismus und Dienstleistungen. Die Mittel können für den Erwerb von Gebäuden oder deren Bau, Ausbau oder Renovierung, für Anlagen, Ausrüstungen, Fahrzeuge oder Maschinen, für projektbezogene Kosten, zusätzliche Aufwendungen und immaterielle Vermögenswerte, einschließlich der Aufwendungen für Forschung, Entwicklung und Innovation, eingesetzt werden. Auch Betriebskapital kann mit diesen Darlehen finanziert werden.

Die UniCredit-Gruppe verpflichtet sich, auch eigene Mittel an KMU zu vergeben. Dadurch steigt das Gesamtvolumen der Kreditvergabe an Kleinunternehmen in Italien.

Weitere 50 Mio EUR sind für Investitionsvorhaben italienischer Midcaps vorgesehen.

Umwelt (100 Mio EUR)

Die Bank der EU vergibt über die UniCredit und die UniCredit Leasing 100 Mio EUR für kleine und mittlere Vorhaben in den Sektoren Industrie und nachhaltige Kommunalentwicklung. Hauptsächlich sollen die Mittel in den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur – Verkehr, Energie, Abfallentsorgung, Telekommunikation, Wasser und Abwasser, Gesundheit, Bildung und sozialer Wohnungsbau – fließen. Dieser Finanzierungsbereich stellt eine der Säulen der Darlehenspolitik der EIB dar. Die Projektkosten dürfen höchstens jeweils 25 Mio EUR betragen.

Industria 2015 (30 Mio EUR)

30 Mio EUR sind für die Kofinanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten vorgesehen, die das Wirtschaftsministerium in verschiedenen Kategorien (Made in Italy, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität) auswählt. Die Projekte zählen zum Investitionsprogramm

Industria 2015, das auf eine Initiative des Unternehmerverbands Confindustria zurückgeht.