Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt zwei Darlehen von insgesamt 215 Mio EUR für Strom- und Erdgasprojekte in Griechenland. 

190 Mio EUR erhält der griechische Stromversorger Public Power Corporation (PPC) für die Verbesserung der Versorgungssicherheit und Energieeffizienz. Das Unternehmen wird die Stromnetze im ganzen Land modernisieren und ausbauen und besonders berücksichtigen, dass auch Strom aus erneuerbaren Quellen eingespeist wird. Dabei soll Strom im Bereich von 400 kV bis Niederspannung übertragen werden. Auch einige Projekte, die zu den transeuropäischen Energienetzen (TEN-E) zählen, sind vorgesehen. Insgesamt hat die EIB dafür 950 Mio EUR bereitgestellt (2009 von der EIB genehmigt und in den vergangenen Jahren in mehreren Tranchen unterzeichnet). Das Darlehen von 190 Mio EUR stellt nun die letzte Tranche dar.

Weitere 25 Mio EUR werden an das staatliche Erdgasunternehmen DESFA vergeben, nachdem die EIB bereits 2012 einen ersten Darlehensvertrag über 30 Mio EUR unterzeichnet hatte. DESFA wird die Halbinsel Peloponnes, die bisher noch nicht an das Erdgasnetz angeschlossen ist, mit Erdgas versorgen und dazu eine neue Hochdruckleitung zwischen Aghioi Theodoroi und Megalopoli in Betrieb nehmen. Über die Leitung wird ein neues erdgasbefeuertes Kombikraftwerk in Megalopoli versorgt, an dessen Finanzierung die EIB ebenfalls beteiligt ist (2011-2012 wurden EIB-Darlehen von insgesamt 280 Mio EUR unterzeichnet). Durch den Ausbau des Erdgasnetzes und die Stromerzeugung auf Erdgasbasis ersetzt das Vorhaben weniger effiziente, umweltschädlichere Energiequellen. Mit dieser zweiten (und letzten) Tranche beläuft sich die EIB-Förderung nunmehr auf 55 Mio EUR.

EIB-Vizepräsident Mihai Tanasescu, in dessen Zuständigkeit auch Finanzierungen der EIB in Griechenland fallen, erklärte dazu: „Das heute unterzeichnete Darlehen zur Förderung des Klimaschutzes und zur Verbesserung der Energieversorgung ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu nachhaltigem Wachstum. Wir verbessern die Versorgungssicherheit und die Energieeffizienz in Griechenland und handeln damit in Einklang mit dem 'EU-Aktionsplan für Energieversorgungssicherheit und ‑solidarität' und mit den vom Ecofin-Rat festgelegten Prioritäten.“

Mit ihren Finanzierungen im griechischen Energiesektor trägt die EIB vor allem dazu bei, die Versorgungssicherheit zu verbessern, die Umweltbelastung zu verringern und neue nachhaltige Energiequellen zu erschließen. Wichtige Projekte sind etwa folgende: die Modernisierung des Netzes der Public Power Corporation einschließlich eines landesweiten Ausbaus der Stromnetze; die Vorhaben des staatlichen Erdgasunternehmens im Rahmen der transeuropäischen Netze, vor allem Investitionen in das Flüssigerdgasterminal in Revithoussa zur Erhöhung der Kapazität und der Versorgungssicherheit; und der Bau der Hochdruck-Erdgasleitung, die Komotini mit Alexandroupolis und an der griechisch-türkischen Grenze mit dem türkischen Erdgasnetz verbindet. Das TERNA-Projekt im Privatsektor betrifft den Bau von Windparks und fördert damit die Ziele der EU und Griechenlands im Bereich erneuerbare Energien und Klimaschutz.