Die Europäische Union unterstützt die Umsetzung des innovativen Energiesparprogramms der Stadt Birmingham (Birmingham Energy Savers - BES).

Neue Finanzierungsmittel im Betrag von 1,3 Mio GBP werden es dem Stadtrat ermöglichen, die jüngste Phase des BES-Projekts in die Wege zu leiten, das die Durchführung von Energiesparmaßnahmen in 60 000 Haushalten (z.B. Boiler, bessere Isolierung und Einsatz von Solarmodulen) der Stadt vorsieht.

Die Finanzierungsmittel werden nicht nur die Erstellung des Programms ermöglichen, sondern auch zur Deckung der Kosten von Machbarkeitsstudien und Entwicklungsmaßnahmen beitragen, die eine erfolgreiche Umsetzung des Programms garantieren sollen. Hierzu zählen auch Markttests und das Lieferkettenmanagement.   

Die Europäische Investitionsbank unterstützt Birmingham bei der Auftragsvergabe an einen sogenannten Green Deal Provider. Es wird davon ausgegangen, dass die Initiative der Stadt andere Gebietskörperschaften im Vereinigten Königreich und in Europa dazu veranlassen wird, vergleichbare Programme durchzuführen. Die Europäische Investitionsbank, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, leistet diese technische Hilfe aus Mitteln der ELENA-Fazilität (European Local Energy Assistance Programme - Europäisches Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen), die sie im Rahmen des Programms „Intelligente Energie – Europa“ (Intelligent Energy Europa Programme) der Europäischen Kommission verwaltet.

James McKay, für das Programm „Green, Safe and Smart City“ zuständiges Kabinettsmitglied, sagte in diesem Zusammenhang: „Wir führen in Haushalten in ganz Birmingham Energiesparmaßnahmen durch und helfen damit Bürgern, auch den ärmsten Bevölkerungsschichten, Heizkosten einzusparen, was sich entscheidend auf ihr tägliches Leben auswirkt.   

„Birmingham verzeichnet eine höhere Brennstoffarmut („fuel poverty") als jede andere Kernstadt; und die West Midlands sind stärker betroffen als jede andere Region. Er ist daher besonders wichtig, unsere Wohnungen und Wohngebäude möglichst rasch so energiesparend wie möglich zu sanieren.

Unsere Anstrengungen wurden zwar bereits von der Regierung unterstützt, es ist jedoch äußerst ermutigend, dass auch eine so renommierte Institution wie die Europäische Investitionsbank einen Beitrag leisten möchte. Dies zeigt, dass wir mit unserem Nachrüstungsprogramm auf dem richtigen Weg sind.“

Simon Brooks, Vize-Präsident der Europäischen Investitionsbank, erklärte diesbezüglich: „Die Förderung der Energieeffizienz ist ein vorrangiges Ziel der EIB. Die Projekte, die die EIB in Birmingham aus der ELENA-Fazilität unterstützt, werden es ermöglichen, die Heizkosten zu reduzieren und die Energieeffizienz von Wohnungen und Wohngebäuden in der ganzen Stadt zu verbessern. Wir freuen uns, der Stadt Birmingham bei der Umsetzung dieser Maßnahmen behilflich zu sein und möchten unsere Zusammenarbeit in diesem wichtigen Sektor mit anderen Städten im Vereinigten Königreich intensivieren.“

Das BES-Programm soll im Oktober in die Wege geleitet werden, zeitgleich mit dem zentralen „Green Deal“- Programm der Regierung, das ähnliche Vorteile auf nationaler Ebene sicherstellen soll.

Von den zwei Pilotphasen des BES-Programms haben bereits 1 200 Immobilien profitiert, die vorwiegend mit Solarmodulen ausgestattet wurden. Dieses Transformationsprogramm soll letztlich Anstoß für die Durchführung energiesparender Nachrüstungsmaßnahmen in 200 000 Haushalten der Stadt geben.

Ein aktueller Bericht über sämtliche Aspekte des BES-Programms soll dem Stadtrat am 16. Juli vorgelegt werden.

Informationen über ELENA http://www.eib.org/products/elena/index.htm

Zahlreichen Städten und Regionen in der EU fehlt es an technischem Know-how und organisatorischen Kompetenzen, um große Projekte in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien durchzuführen.

Die Vorteile eines reduzierten Energieverbrauchs und einer geringeren Umweltverschmutzung liegen klar auf der Hand. Die große Herausforderung besteht jedoch darin, ein angemessenes Kosten-Nutzen-Verhältnis und eine rasche Umsetzung der Maßnahmen sowie die Bereitstellung zusätzlicher Finanzierungsmittel sicherzustellen.

 Hierbei leistet die ELENA-Fazilität (European Local Energy Assistance) gezielte Unterstützung. Die von der EIB verwaltete Fazilität wird aus dem Programm „Intelligente Energie – Europa“ der Europäischen Kommission finanziert.

So funktioniert ELENA

ELENA deckt bis zu 90% der Kosten für technische Unterstützung, die erforderlich ist, um die Finanzierung für das Investitionsprogramm vorzubereiten und durchzuführen. Diese Unterstützung kann Machbarkeits- und Marktstudien, die Strukturierung von Investitionsprogrammen, die Durchführung von Energieprüfungen und die Vorbereitung von Ausschreibungsverfahren umfassen. Auf der Grundlage solider Geschäftspläne und technischer Planungen, wird dieser Mechanismus dazu beitragen, Finanzierungsmittel von privaten Banken und anderen Geldgebern wie der EIB zu mobilisieren. Ganz gleich, ob es sich um die Nachrüstung öffentlicher und privater Gebäude, nachhaltigen Wohnungsbau, energieeffiziente Fernwärme- und Fernkühlnetze, umweltfreundlichen Verkehr usw. handelt - ELENA kann Gebietskörperschaften dabei unterstützen, Projekte erfolgreich auf den Weg zu bringen.

Voraussichtliche Nutzeneffekte des „Birmingham Energy Savers Programme“ bis 2020

  • Schaffung/Erhaltung von 8 000 Arbeitsplätzen, Begünstigte:  61 000 Mieter/Hauseigentümer;
  • Jährliche Heizkosteneinsparungen zwischen 120 GBP und 360 GBP;
  • Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen in 60 000 Wohngebäuden und 1 000 sonstigen Gebäuden;
  • Jährliche Einsparungen von 12 Mio GBP für Haushalte und Unternehmen;
  • 108 000 Tonnen weniger CO2-Emissionen pro Jahr.

In den ersten drei Jahren werden 15 000 Wohngebäude saniert:

  • 3 000 im ersten Jahr;
  • 4 500 im zweiten Jahre;
  • 7 500 im dritten Jahr.