Die Europäische Investitionsbank begrüßt die Ergebnisse eines neuen Berichts über den Kapitalbedarf kleiner Unternehmen in Entwicklungsländern. Die Studie wurde mit Unterstützung von sechs führenden Experten für Entwicklungsfinanzierungen durchgeführt. Sie verdeutlicht die permanenten Schwierigkeiten, mit denen kleine Unternehmen in vielen Entwicklungsländern bei der Deckung ihres Finanzierungsbedarfs konfrontiert werden, und unterstreicht den Nutzen einer gezielten Unterstützung durch internationale Finanzierungsinstitutionen.

Laut Bericht können internationale Finanzierungsinstitutionen wie die Europäische Investitionsbank maßgeblich dazu beitragen, den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu verbessern, indem sie zwischengeschalteten Banken in den jeweiligen Ländern Kapital und technische Hilfe bereitstellen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie wichtig es ist, die Finanzierung von Vorhaben kleiner Unternehmen durch eine wirksame und kosteneffiziente Zusammenarbeit mit vor Ort ansässigen Partnerbanken zu fördern. Dabei werden strenge Finanzierungskriterien angewandt und das Know-how genutzt, das bei ähnlichen Vorhaben in anderen Märkten erworben wurde. Der Bericht macht ferner deutlich, dass kleinen Unternehmen in Entwicklungsländern – trotz der Präsenz zahlreicher Kleinst- und Großunternehmen – eine beschränkte Rolle beigemessen wird. Es sollen daher Anstrengungen unternommen werden, um die Zahl kleiner und mittlerer Unternehmen zu erhöhen, die ein Motor für Wirtschaftswachstum sind.

„Die Europäische Investitionsbank zielt mit ihren Operationen in Europa und in den Entwicklungsländern in erster Linie darauf ab, den Zugang des privaten Sektors zu Finanzierungsmitteln zu verbessern und die Wachstumshemmnisse für kleine Unternehmen zu beseitigen. Wir begrüßen den von Dalberg erstellten Bericht, da er die zahlreichen Vorteile der Zusammenarbeit mit zwischengeschalteten lokalen Banken und der Bereitstellung technischer Hilfe anerkennt, die die Effizienz der Kreditmärkte in den jeweiligen Ländern erhöhen. Die Europäische Investitionsbank bemüht sich gemeinsam mit anderen internationalen Finanzierungsinstitutionen, in den Entwicklungsländern solide und nachhaltige Finanzsysteme aufzubauen, “ so EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris, der für Operationen in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans zuständig ist.

Randall Kempner, Executive Director des Aspen Network of Development Entrepreneurs (ANDE), sagte diesbezüglich: „Millionen kleiner und expandierender Unternehmen in Schwellenländern benötigen Kapital, um wachsen zu können. Mit den notwendigen Finanzierungsmitteln könnten diese Unternehmen Millionen von Arbeitsplätzen schaffen und in den Entwicklungsländern zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum beitragen. Die internationale Finanzgemeinschaft muss neue Anreize, Finanzierungsmodelle und  Finanzierungsmechanismen anbieten, um dieses Wachstum zu fördern.“

„Die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln über zwischengeschaltete Institute in den Entwicklungsländern ist eine wirksame Methode, um die Dynamik und den Unternehmergeist der Menschen in diesen Ländern zu fördern. Sie trägt zum Aufbau der erforderlichen Kompetenzen und zur Schaffung der benötigten Arbeitsplätze bei, “ so Marc Breij, Fondsmanager bei der Cordaid.

In den vergangenen fünf Jahren hat die Europäische Investitionsbank mehr als 1 Mrd EUR zur Finanzierung kleiner Unternehmen in Afrika, im karibischen und pazifischen Raum sowie in Südafrika zur Verfügung gestellt. Erfahrungen mit einer engen Zusammenarbeit mit lokalen Banken wurden im Rahmen der jüngsten Finanzierungsprogramme in Uganda und Kenia gewonnen. Unter der Private Enterprise Finance Facility wurden ausgewählten zwischengeschalteten Banken in Uganda und Kenia langfristige Finanzierungen in Euro und US-Dollar bereitgestellt, um die Deckung des Kapitalbedarfs kleiner Unternehmen zu verbessern. Diese Initiative wird in den kommenden Wochen durch die Zusammenarbeit mit weiteren lokalen Banken ausgeweitet.

Der Dalberg-Bericht wurde heute vom Aspen Network of Development Entrepreneurs im Shell Centre in London vorgestellt. Er untersucht eingehend die Wirksamkeit der Unterstützung kleiner Unternehmen in Entwicklungsländern über zwischengeschaltete Finanzinstitute. Erstellt wurde der Bericht unter Federführung von Vertretern der Cordaid, des Global Impact Investing Network und des ANDE sowie von Experten für Entwicklungsfinanzierungen und eines Vertreters des Harvard’s Center for International Development. Die Studie wurde parallel zum neuen Argidius-ANDE Finance Challenge präsentiert. Ziel ist es, kleinen Unternehmen in Entwicklungsländern durch innovative Finanzierungslösungen das erforderliche Start-up-Kapital zur Verfügung zu stellen.

Report on Support to SMEs in Developing Countries Through Financial Intermediaries - November 2011