Ziel des am 16. März 2012 von Jean-Paul Huchon, dem Präsidenten der Region Île-de-France, und vom Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank (EIB) Philippe de Fontaine Vive unterzeichneten Finanzierungsvertrag über 200 Mio EUR ist es, eine leistungsfähige Infrastruktur für die neuen Straßenbahnlinien der Region Île-de-France zu schaffen und den Fahrgästen ein attraktives städtisches Umfeld zu bieten. Dank der neuen Infrastruktur kann die Anbindung der nahen Pariser Vororte insbesondere durch die Linien T5, T6, T7 und T8 deutlich verbessert werden. Das Projekt wird es nahezu 500 000 zusätzlichen Fahrgästen ermöglichen, in naher Zukunft täglich mit der Straßenbahn zu fahren. Das rollende Material wird durch den Verkehrsverbund STIF finanziert, dessen Präsident Jean-Paul Huchon ist. Daran ist unter anderem die EIB mit einem im November letzten Jahres gewährten Darlehen über 300 Mio EUR beteiligt.

„Dieser erste Finanzierungsvertrag zwischen der Region und der EIB stellt einen weiteren Schritt zugunsten des Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrsnetzes, dem wichtigsten Anliegen der Bewohner der Île-de-France, dar. Die Umsetzung unserer Projekte für neue Straßenbahnlinien im Rahmen des im Jahr 2008 eingeleiteten Mobilitätsplans wird so beschleunigt“, erklärte Jean-Paul Huchon, der Präsident der Region Île-de-France.

„Es ist dies eine wichtige Finanzierung für die Straßenbahnen der Region Île-de-France“, freute sich Philippe de Fontaine Vive, EIB-Vizepräsident, anlässlich der Unterzeichnung. „Leistungsfähigkeit, Innovation und Umweltfreundlichkeit sind Merkmale dieses Projektes, das die EIB mit Stolz begleitet. Den Bewohnern der Region Île-de-France kann so eine leistungsstarke Verkehrsalternative geboten werden, die unmittelbar zur Verbesserung ihres Alltags beiträgt.“

Der Umweltschutz steht im Mittelpunkt dieser Finanzierung, die in Einklang mit den europäischen Klimaschutzzielen steht. Das mitfinanzierte Vorhaben wird es letztlich ermöglichen, den motorisierten Individualverkehr und die Schadstoffemissionen zu verringern, um so die Auswirkungen des Straßenverkehrs auf den Klimawandel zu reduzieren, durch einen höheren Stellenwert des öffentlichen Nahverkehrs eine bessere Aufteilung der Verkehrsflächen zu gewährleisten und den öffentlichen Nahverkehr und die sogenannte „weiche“ Mobilität zu begünstigen. Außerdem wird durch das Vorhaben die Anbindung der stark bevölkerten Gemeinden um Paris und wichtiger Beschäftigungsbecken verbessert.

Das Darlehen ist ein konkretes Beispiel dafür, wie die EIB in Frankreich den Nahverkehr und die Stadtentwicklung unterstützt. Das Vorhaben trägt dazu bei, die Energiebilanz und die Lebensqualität in den Städten zu verbessern. Die EIB ist der wichtigste Geldgeber in Frankreich für nachhaltige Nahverkehrsprojekte. Sie stellt ihre gesamte Erfahrung und ihr technisches und finanzielles Know-how zur Verfügung, damit die Gebietskörperschaften öffentliche Verkehrsangebote erarbeiten können, die eine gute Alternative zum motorisierten Individualverkehr darstellen. Allein 2011 hat die EIB Nahverkehrs- und Stadtentwicklungsprojekte in Frankreich mit gut 1 Mrd EUR unterstützt. Insgesamt beteiligte sie sich damit nunmehr an der Finanzierung von 27 Straßenbahnprojekten in ganz Frankreich. 2011 gewährte die EIB französischen Gebietskörperschaften Darlehen von 1,7 Mrd EUR für Vorhaben in Schlüsselbereichen wie Verkehr, Stadtentwicklung und Energieeffizienz. Dieser Betrag entspricht 35% ihrer gesamten Finanzierungstätigkeit in Frankreich.