Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt in Polen zwei Darlehen im Gesamtbetrag von 735 Mio EUR bereit:

  • 600 Mio EUR zur Finanzierung des Ausbaus der Autobahn A4 und der Schnellstraße S17 in Südostpolen
  • 600 Mio PLN (ca. 135 Mio EUR) zur Mitfinanzierung des Baus und des Betriebs des ersten polnischen Flüssiggasterminals in Swinemünde an der Ostsee

Das Darlehen über 600 Mio EUR wird zur Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur in Polen beitragen, die wichtig für die weitere Entwicklung der polnischen Wirtschaft, die Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und die Verbesserung der Lebensqualität der polnischen Bürger ist. Die neuen Autobahn- und Schnellstraßenabschnitte werden für die Verkehrsteilnehmer zu Zeiteinsparungen, niedrigeren Fahrzeugbetriebskosten und zu einer höheren Verkehrskapazität führen, was sich positiv auf die Umwelt auswirken wird.

Die Finanzierungsmittel der EIB werden zum Bau eines 88 km langen Abschnitts der Autobahn A4 zwischen Rzeszów und Korczowa beitragen. Dieser Abschnitt ist Teil des 730 km langen vorrangigen transeuropäischen Verkehrskorridors von Deutschland durch Südpolen bis in die Ukraine, der über die Städte Breslau, Oppeln, Gleiwitz, Kattowitz und Krakau durch die Industrieregion Schlesien führt. Aus den Mitteln dieses Darlehens werden außerdem 67 km der Schneestraße S17 zwischen Kurów, Lublin und Piaski finanziert. Die S17 ist ebenfalls Teil des Transeuropäischen Netzes und wird künftig Warschau mit Lublin und der polnisch-ukrainischen Grenze verbinden. Beide Straßenbauvorhaben dürften bis 2014 fertig gestellt sein.

Aus dem Darlehen über 600 Mio PLN wird der Bau und der Betrieb eines neuen Flüssiggas-Importterminals finanziert werden, der vollständig in Einklang mit den energiepolitischen Zielen der EU und Polens hinsichtlich der Unterstützung vorrangiger TEN-Energievorhaben, die zur Diversifizierung der Energieversorgungsquellen beitragen, steht. Dies wird sowohl die Sicherheit der Energieversorgung der EU verbessern als auch den Wettbewerb auf den Energiemärkten der Union erhöhen.

Der neue Flüssiggasterminal wird am Ostufer der Swine auf einem Gelände errichtet werden, das für den Ausbau des bestehenden Hafens von Swinemünde (Świnoujście) vorgesehen ist (etwa 4,5 km von der polnisch-deutschen Grenzen entfernt). Er wird bis Ende Juni 2014 fertig gestellt sein. Der Terminal wird eine Durchsatzkapazität von 5 Gm3/Jahr haben, was mehr als einem Drittel des jährlichen Erdgasverbrauchs der polnischen Wirtschaft entspricht.