Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat in Polen zwei Darlehen von insgesamt 300 Mio EUR unterzeichnet:

  • ein Darlehen von 180 Mio EUR für die Finanzierung des Wiederaufbaus von Straßen, die durch das Hochwasser im Mai und Juni 2010 in Polen zerstört wurden, und
  • ein Darlehen von 120 Mio EUR für die Planung, Bereitstellung und Einrichtung eines elektronischen Mautsystems.

EIB-Vizepräsident Anton Rop, der für die Finanzierungen der Bank in Mitteleuropa – darunter auch Polen – zuständig ist, erklärte: „Die Finanzierungsmittel der EIB werden dazu beitragen, den Straßenverkehr in Polen wieder zu normalisieren. Das Hochwasser von 2010 hat viele Straßen zerstört, und dadurch ist die noch bestehende Infrastruktur derzeit überlastet. Ein Teil der EIB-Darlehensmittel wird zum Ausbau der entfernungsabhängigen Gebührenerhebung für die Straßenbenutzung durch Nutzfahrzeuge in Polen beitragen. Dadurch wird sich der Verkehrsfluss verbessern, und die Fahrzeiten dürften sich verkürzen.“

Mit dem Darlehen von 180 Mio EUR soll die Durchführung von 177 dringenden Sanierungs- und Wiederaufbaumaßnahmen am Straßennetz mitfinanziert werden, um die 2010 vom Hochwasser geschädigten Kunstbauten, Straßen sowie Entwässerungs- und Abwassersysteme wieder instand zu setzen. Die betreffenden Arbeiten haben 2010 begonnen und sollen 2013 abgeschlossen sein.

Das Darlehen von 120 Mio EUR wird dazu beitragen, die erste Phase der Einführung eines elektronischen Mautsystems mitzufinanzieren. Dieses Mautsystem betrifft Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen sowie Busse und wird ein Netz von rund 580 km Autobahnen, 554 km Schnellstraßen und 440 km Nationalstraßen in ganz Polen abdecken. Nach Abschluss der ersten Phase wird das Mautsystem parallel zum Ausbau des Autobahn- und Schnellstraßennetzes erweitert.

Bei beiden Darlehen fungiert die Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK) im Auftrag des Nationalen Straßenfonds der Republik Polen als Darlehensnehmer, und die polnische Generaldirektion für Nationalstraßen und Autobahnen (GDDKiA) ist der Projektträger.