Der Campus-Neubau der Masaryk-Universität in Brünn (Tschechische Republik) wurde heute feierlich eingeweiht. Er ist Teil eines einzigartigen Projekts, das mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Investitionsbank (EIB) — des Finanzierungsinstituts der Europäischen Union —  durchgeführt wurde. Die Bank stellte der Tschechischen Republik im Jahr 2002 ein Darlehen von 95 Mio EUR zur Verfügung. Auch die Modernisierung bestehender Universitätsgebäude im Stadtzentrum war Bestandteil des Projekts.

Damit beteiligte sich die EIB erstmals in einem der Länder Mittel- und Osteuropas, die seit 2004 zur EU gehören, an einem Vorhaben im Gesundheits- und Bildungsbereich.

Bei diesem Pilotprojekt kam es aus verschiedenen Gründen zu einer Reihe von Verzögerungen, angefangen von Problemen mit Enteignungsentschädigungen bis hin zu Schwierigkeiten bei Ausschreibungen und der Finanzierung. Trotz dieser unerwarteten Hindernisse wurde das Vorhaben, in das auch Mittel des Staatshaushalts sowie der Universität flossen, nun zum Abschluss gebracht. Für die Stadt Brünn, die zweitgrößte Stadt in der tschechischen Republik, stellt es einen Meilenstein und für das tschechische Bildungssystem insgesamt eine wichtige Erweiterung dar.

Der Universitätscampus in der Nähe des Lehrkrankenhauses St. Anna im Stadtbezirk Bohunice wird die Entwicklung der Masaryk-Universität vorantreiben. Er nimmt eine Fläche von über 42 Hektar ein und bietet damit genügend Raum für die wachsende Zahl von Studierenden. Die Masaryk-Universität kann jetzt ein breiteres Spektrum von Kursangeboten und Forschungsaktivitäten anbieten, und die Qualität der Hochschulbildung in ihren Fachbereichen wird sich deutlich verbessern. Die Gebäude sind in zwei Hauptbereiche unterteilt: die Laborgebäude für die biomedizinischen Technologien und der Komplex für die Forschung und Lehre.

Ein Teil des Darlehens wurde für die Modernisierung älterer Universitätsgebäude sowie die Anschaffung moderner Ausstattung für die Forschung und Lehre verwendet.

Hintergrundinformationen:

Die EIB ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union und finanziert wirtschaftlich tragfähige Investitionsvorhaben, die zur europäischen Integration, zu einer ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beitragen.

Sie finanziert Projekte, mit denen die Integration der Tschechischen Republik in die Europäische Union seit 1990 gefördert wird. Bisher hat die EIB in der Tschechischen Republik Darlehen von mehr als 13,7 Mrd EUR gewährt. Die Tschechische Republik ist gemessen am Darlehensvolumen zweitgrößter Darlehensnehmer der EIB unter den Mitgliedstaaten, die nach 2004 der EU beigetreten sind. Die Finanzierungstätigkeit der EIB in dem Land betrifft alle Wirtschaftszweige – von der grundlegenden Infrastruktur über die verarbeitende Industrie bis zum Dienstleistungssektor – sowie die Entwicklung einer wissensbasierten Wirtschaft. Über örtliche Finanzinstitute werden auch kleine und mittlere Unternehmen unterstützt.