Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Development Bank of Southern Africa (DBSA) haben ein gemeinsames technisches Hilfsprogramm zur Verbesserung der Vorbereitung und Durchführung von Infrastrukturprojekten vereinbart. Diese Vereinbarung resultiert aus der Erkenntnis, dass nationale und lokale Infrastrukturbehörden in der Lage sein sollten, qualitativ hochwertige und tragfähige, private und öffentliche Finanzierungsmittel anziehende Projekte vorzubereiten und durchzuführen und dass der Mangel an gut geplanten und definierten Projekten die wirtschaftliche Entwicklung behindert.

Das jeweils zur Hälfte von der Europäischen Investitionsbank und der DBSA finanzierte Programm im Gesamtumfang von 6 Mio EUR (61,2 Mio ZAR) zielt in erster Linie auf die Länder des südlichen und östlichen Afrika ab. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Infrastrukturvorhaben in den Bereichen Verkehr, Energie, Wasser und Abwasser, Stadtentwicklung und IKT.

Der für Finanzierungen in Afrika zuständige EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris und der Chief Executive Officer der Development of Sourthern Afrika Paul Baloyi haben heute in Johannesburg die DBSA-EIB Project Development and Support Facility (PDSF) unterzeichnet.

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung erklärte Plutarchos Sakellaris: “Die Europäische Investitionsbank freut sich auf die Zusammenarbeit mit der DBSA zur Beseitigung des grundlegenden Defizits im Infrastrukturbereich in vielen Teilen Afrikas, das den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen einschränkt. Wir möchten unsere lange Beziehung mit der DBSA verstärken und mit ihr zusammenarbeiten, um die Vorbereitung und Durchführung von Infrastrukturprojekten zu verbessern und auf diese Weise den Rückstand in wichtigen Infrastrukturbereichen zu verringern.“

Paul Baloyi fügte hinzu: „Mit Unterzeichnung dieser Vereinbarung hat die seit 15 Jahren bestehende Zusammenarbeit mit der EIB eine neue Ebene erreicht. Diese Fazilität wird es den beiden Institutionen ermöglichen, vorrangige Projekte in der Region voranzutreiben und den Nutzen zu steigern. Die Region verfügt über ein großes Potenzial, dessen Verwirklichung jedoch davon abhängt, ob die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden."

Der Schwerpunkt der Fazilität wird auf Projekten mit starken Entwicklungseffekten liegen, die auf die Sanierung der bestehenden Infrastruktur und ihre Anpassung an die Risiken des Klimawandels ausgerichtet sind. Ebenfalls unterstützt werden können Projekte, die im Zusammenhang mit Energie- und Wirtschaftsinitiativen der Region stehen und von den Delegationen der Europäischen Kommission oder bilateralen Einrichtungen empfohlen werden. Im Rahmen der Fazilität werden Studien und Beratungsdienstleistungen finanziert, die die Vorbereitung, Finanzierung und Durchführung von Infrastrukturprojekten vorantreiben, die ansonsten das Stadium des Abschlusses des Finanzierungs- oder Projektvertrages nicht erreichen würden. Die Einschaltung der EIB in einem früheren Stadium wird gegebenenfalls die effizientere Nutzung anderer Formen von technischer Hilfe ermöglichen.

Hinweis für die Redaktion:

Die Europäische Investitionsbank

  • Die Europäische Investitionsbank, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, deren Anteilseigner die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind, ist in Afrika seit mehr als 40 Jahren aktiv. Die EIB-Tätigkeit richtet sich an Zielen und Grundsätzen aus, die von den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, deren Finanzminister die Gouverneure der EIB sind, festgelegt werden.
  • Im Jahr 2009 stellte die Europäische Investitionsbank Finanzierungsmittel in Höhe von mehr als 1,1 Mrd EUR (1,5 Mrd USD) in den Ländern südlich der Sahara bereit. Die Bank bietet Afrika eine große Palette von Finanzierungsinstrumenten an, darunter Darlehen, Garantien und Risikokapital, und wählt Vorhaben aus, mit denen ein nachhaltiger wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nutzen bewirkt werden kann.
  • Im vergangenen Jahr stellte das Institut der EU für langfristige Finanzierungen den Rekordbetrag von 280 Mio EUR für Vorhaben in Südafrika zur Verfügung. Damit erhöht sich der insgesamt seit 1995 bereitgestellte Betrag auf 2 Mrd EUR. Die wichtigsten 2009 unterstützten Vorhaben betreffen privatwirtschaftliche KMU, die städtische Infrastruktur und Nationalstraßen sowie erneuerbare Energien und die Erhöhung der Energieeffizienz.

Development Bank of Southern Africa

Die Development Bank of Southern Africa ist die führende Entwicklungsfinanzierungsinstitution in den Ländern Afrikas südlich der Sahara. Zu ihren Aufgaben gehören Finanzierung, Beratung, partnerschaftliche Zusammenarbeit, Durchführung und Integration. Sie maximiert ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, indem sie Finanzierungsmittel, Wissen und Humankapital mobilisiert und so die Regierungen und andere Entwicklungseinrichtungen dabei unterstützt, durch die Finanzierung von Infrastrukturprojekten die Lebensqualität der Einwohner der Region zu verbessern, die Verringerung von Armut und Ungleichheit auf nachhaltige Weise zu beschleunigen und ein breit angelegtes Wirtschaftswachstum und die regionale wirtschaftliche Integration zu fördern.