Die Europäische Investitionsbank stellt der Nokia Siemens Networks ein Darlehen von 250 Mio EUR zur Finanzierung ihrer FuE-Investitionen zur Verfügung, die der Weiterentwicklung der Funkzugangstechnologie (Radio Access Network technology) dienen.

EIB-Vizepräsidentin Eva Srejber erklärte in diesem Zusammenhang: „Die EIB misst der Entwicklung einer wissensbasierten Wirtschaft in der Europäischen Union besondere Bedeutung bei, da diese ein langfristiges Wachstum europäischer Volkswirtschaften sicherstellt. Wir freuen uns, solche vielversprechenden Initiativen zu unterstützen.

Aus dem Darlehen sollen FuE-Investitionen für die Entwicklung einer Hardware- und Software-Plattform finanziert werden, die als Grundlage für Funkzugangsnetze in Mobilfunksystemen dient. Vorgesehen ist insbesondere die Entwicklung einer Technologie, die es den Mobilfunkbetreibern ermöglicht, für ihre Netze der zweiten Generation (2G), der dritten Generation (3G) und des für die Zeit nach 3G geplanten Mobilfunkstandards LTE (Long Term Evolution) eine einzige Basisstation-Plattform einzusetzen. Die FuE-Maßnahmen des Projekts werden in Finnland, Polen, Deutschland und Italien durchgeführt.

Die Entwicklung einer Multi-Standard-Plattform wird den kostengünstigen Ausbau breitbandiger Mobilfunkdienste ermöglichen. Der absehbare Umstieg auf eine derartige kosteneffiziente Multi-Standard-Plattform („Single-RAN“), die bereits heute mit bestehenden Diensten genutzt und später durch eine einfache Aufrüstung auch für neue Mobilfunkstandards ausgelegt werden kann, stellt für Betreiber von Breitband-Mobilfunknetzen eine Notwendigkeit dar. Funkzugangsausrüstungen für den Multimodusbetrieb sind auch eine wichtige Voraussetzung für Entwicklungen im Bereich des Mobilfunks, das sogenannte „Frequency Refarming“. Diese Neuverteilung von Frequenzen bezieht sich auf die Nutzung der GSM-Frequenzbänder durch andere Netze als GSM (heute UMTS und zukünftig LTE). Derzeit werden regulatorische Maßnahmen ergriffen, um dies in der nahen Zukunft zu ermöglichen.

Allgemeine Informationen:

Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der EU für langfristige Finanzierungen. Sie wurde 1958 durch den Vertrag von Rom errichtet. Sie hat die Aufgabe, mit ihrer Tätigkeit die Umsetzung der politischen Ziele der EU zu unterstützen. Sie beschafft sich die erforderlichen Mittel auf den Kapitalmärkten und finanziert Projekte, die mit den strategischen Zielen der EU in Einklang stehen, zu äußerst günstigen Bedingungen. 2008 stellte sie Mittel im Gesamtbetrag von 51,5 Mrd EUR für Vorhaben in der Europäischen Union bereit.

Die EIB fördert mit ihren Finanzierungen in erster Linie den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt, den Schutz der Umwelt, KMU, die Entwicklung der transeuropäischen Verkehrs- und Energienetze, die Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit der Energieversorgung sowie Forschung und Innovation. Der zuletzt genannte Bereich stellt eine Finanzierungspriorität der EIB dar, für die sie 2008 insgesamt 12,4 Mrd EUR und davon allein 7,1 Mrd EUR für Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellte. Für Projekte dieser Art, die von der Bank in den meisten EU-Ländern unterstützt werden, hat die EIB ihr Engagement in den letzten beiden Jahren nahezu verdreifacht.

In den fünf Jahren von 2004 bis 2008 hat die Europäische Investitionsbank für Projekte in Finnland Darlehen von insgesamt 3,6 Mrd EUR gewährt. Der Großteil (30%) dieser EIB-Darlehen entfiel auf die Bereiche Industrie und Dienstleistungen, wobei die Mittel hauptsächlich zur Förderung einer wissensbasierten Wirtschaft sowie insbesondere zur Durchführung von FuE-Vorhaben eingesetzt wurden.