Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 565 Mio EUR für die Finanzierung von zwei Abschnitten der Ringautobahn um Warschau bereit. Die beiden Abschnitte mit einer Gesamtlänge von 29 km liegen westlich der polnischen Hauptstadt. Sie befinden sich an einem Knotenpunkt der transeuropäischen Verkehrskorridore, die Warschau mit Helsinki, Berlin, Nischni Nowgorod, Danzig und Ostrava verbinden.

Mit den EIB-Mitteln sollen zwei von fünf Abschnitten der geplanten, 84 km langen Ringautobahn um Warschau finanziert werden. Dazu gehören ein 10,4 km langer Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Konotopa und Pulawska und ein 14,4 km langer Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Konotopa und Powazkowska. Ferner umfasst das Projekt den bereits laufenden Bau eines 4,4 km langen Teilstücks zwischen den Anschlussstellen Lotnisko und Marynarska, durch die die Anbindung des Warschauer Flughafens an die Ringautobahn verbessert wird.

Die EIB-Finanzierung wird die für das Projekt verfügbaren Zuschussmittel der EU ergänzen. Dazu gehört eine mögliche Vorfinanzierung von Mitteln, die den Bau dieser Straßeninfrastruktur beschleunigen könnte, die für Polen von vorrangiger Bedeutung ist.

Projektträger wird die Generaldirektion für Nationalstraßen und Autobahnen (GDDKiA) sein. Endbegünstigter des EIB-Darlehens ist die Woiwodschaft Masowien (Wojewodztwo mazowieckie).

Die für die Finanzierungen in Mittel- und Osteuropa, einschließlich Polen, zuständige EIB-Vizepräsidentin Marta Gajecka erklärte hierzu: „Der Ballungsraum Warschau ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in Polen. Die neuen Abschnitte der Warschauer Ringstraße werden dazu beitragen, die vorrangigen Verkehrsverbindungen zwischen Warschau und den anderen Regionen Polens zu verbessern. Durch die Warschauer Ringstraße wird sich auch die Umweltqualität verbessern, da Verkehrsaufkommen aus dem Stadtzentrum nach außen verlagert wird, eine zusätzliche Überquerung der Weichsel entsteht und der Warschauer Flughafen besser an das Verkehrsnetz angebunden wird.“

Hintergrundinformationen:

Als Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen hat die EIB die Aufgabe, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Seit 2000 hat die EIB in Polen Finanzierungsverträge im Gesamtbetrag von 15,5 Mrd EUR unterzeichnet. Allein 2008 beliefen sich die unterzeichneten EIB-Darlehen in Polen auf insgesamt etwa 2,83 Mrd EUR, was einem Anstieg um rund 25% gegenüber 2007 entspricht.

Die Instandsetzung und der Ausbau der transeuropäischen Infrastruktur und vor allem der Verkehrskorridore sind für die erfolgreiche Entwicklung Polens im EU-Binnenmarkt von entscheidender Bedeutung. Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur tragen wesentlich dazu bei, Engpässe und Beschränkungen des freien Personen- und Warenverkehrs zu beseitigen, die Sicherheit zu erhöhen und den Umweltschutz zu verbessern. Bis Ende 2008 hat die Bank etwa 6,7 Mrd EUR für die Modernisierung und den Ausbau des polnischen Verkehrsnetzes bereitgestellt. Die EIB beteiligt sich außerdem an der Finanzierung von Projekten, die von öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) durchgeführt und betrieben werden. Die EIB hat den Bau von Abschnitten der Autobahnen A1, A2, A4 und A6 sowie wichtiger Nationalstraßen entlang der paneuropäischen Verkehrskorridore II, III und VI in Polen unterstützt.