Die FEMIP (Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer) – das Finanzierungsinstrument der Europäischen Investitionsbank (EIB) für die Mittelmeer-Partnerländer – gewährt ihr fünftes Darlehen an die Société des Autoroutes du Maroc. Dieses Darlehen im Betrag von 180 Mio ERU dient – zusammen mit den Mitteln arabischer Geldgeber – der Finanzierung des 126 km langen Autobahnabschnitts Fès-Taza. Damit wird die Autobahnachse, die von Casablanca und Rabat bis nach Oujda den Norden Marokkos durchquert, fertiggestellt. Das marokkanische Autobahnnetz wird seit 1995 im Rahmen der FEMIP unterstützt: mit dem am 31. Oktober unterzeichneten Darlehen erhöht sich ihr Finanzierungsbeitrag auf insgesamt 625 Mio EUR. Diese Verkehrsachse wird maßgeblich zur Entwicklung der Wirtschaft, des Fremdenverkehrs und der Landwirtschaft im Norden des Landes beitragen. Langfristig wird sie zur Schaffung von Autobahnverbindungen beitragen, die die Maghreb-Staaten – über Algerien - von Westen nach Osten durchqueren.

Der zusätzliche Nutzen des FEMIP-Darlehens ergibt sich aus den Finanzierungskonditionen, die besonders aufgrund der Laufzeit geeignet sind. Die EIB achtet außerdem bei allen von ihr finanzierten Vorhaben auf eine Optimierung der Umweltauswirkungen.

Effiziente und gut integrierte Verkehrsnetze sind von maßgeblicher Bedeutung für die Wirtschaft der Mittelmeerländer und die Integration

Dieses Investitionsvorhaben steht mit der Strategie der FEMIP in Einklang, die nicht nur auf die Förderung des privaten Sektors sondern auch auf die Schaffung eines günstigen Investitionsklimas in den Mittelmeerländern abzielt. Das Autobahnnetz wird sich positiv auf die Entwicklung der marokkanischen Wirtschaft auswirken, da es zur Senkung der Logistikkosten beiträgt, die großen Wirtschaftszentren des Landes einander näher bringt, die Integration der Regionen der Umgebung vorantreibt und gleichzeitig die Verkehrssicherheit verbessert.

Die Integration Europa-Mittelmeer, die die FEMIP unterstützen soll, steht im Zentrum der Politik der Gemeinschaft – vom Barcelona-Prozess bis zur Europäischen Nachbarschaftspolitik. Effiziente und gut vernetzte Verkehrsinfrastrukturen zur Verbindung sowohl der südlichen Länder untereinander als auch der Länder auf beiden Seiten des Mittelmeeres stellen ein Hauptelement dieser Politik dar. Die Autobahn Rabat-Oujda ist Teil der Süd-West-Achse – eine der fünf von der Hochrangigen Expertengruppe im November 2005 als vorrangig eingestuften Achsen, die die Europäische Union mit ihren Nachbarländern verbinden sollen.  

Die FEMIP als Partner Marokkos

Seit 1995  wurden im Rahmen der FEMIP in Marokko fast 2 Mrd EUR bereitgestellt. Auf den Verkehrs- bzw. den Energiebereich entfiel jeweils ein Drittel dieses Betrags. Die Vorhaben betrafen den Ausbau des ländlichen Straßennetzes, die Sanierung von Seehäfen im ganzen Land, die Modernisierung des Eisenbahnnetzes oder die Verbindung von Strom- und Gasnetzen Marokkos und Spaniens. Auch Umweltschutzprojekte – wie zum Beispiel Abwasserentsorgungsanlagen in Fès, Marrakesch, Agadir und Meknès – werden regelmäßig im Rahmen der FEMIP unterstützt. Schließlich sei noch erwähnt, dass die FEMIP 2005 71 Mio EUR für den Bau von Sozialwohnungen in Stadtgebieten bereitgestellt hat. Dabei handelte es sich um die erste Finanzierung in diesem Sektor, die außerhalb der Europäischen Union durchgeführt wurde.