Die Europäische Investitionsbank (EIB), die langfristige Finanzierungen im Auftrag der Europäischen Union bereitstellt, hat heute eine Darlehensvereinbarung über 88 Mio EUR (830 Mio ZAR) mit dem südafrikanischen staatlichen Stromversorger Eskom unterzeichnet. Das Darlehen betrifft die Teilfinanzierung einer neuen Hochspannungs-Übertragungsleitung zwischen Johannesburg und Kapstadt. Es handelt sich um die zweite Tranche eines Darlehens von insgesamt 300 Mio EUR (2,8 Mrd ZAR) für das Projekt, das im November 2006 vom Verwaltungsrat der EIB genehmigt worden war. Eine erste Tranche von 80 Mio EUR wurde im Dezember 2006 unterzeichnet. Für beide Darlehenstranchen wurde eine Laufzeit von 25 Jahren vereinbart. 

Mit dem Bau dieser wichtigen 765 kV-Übertragungsleitung sollen vor allem die Sicherung der Stromversorgung der Provinz Westkap, die Deckung der wachsenden Stromnachfrage und die Verringerung von Übertragungsverlusten erreicht werden. Das Projekt wird außerdem dazu beitragen, Übertragungsengpässe im Southern African Power Pool zu beseitigen, da es zusätzliche Kapazität bereitstellt, die sich positiv auf den Stromhandel in einem noch jungen wettbewerbsfähigen Energiemarkt auswirken wird. 

Die beiden Finanzierungsverträge zwischen der EIB und ESKOM wurden im Rahmen des Abkommens über Zusammenarbeit zwischen der EU und der Republik Südafrika geschlossen, auf dessen Grundlage die EIB langfristige Finanzierungen für öffentliche und private Investitionen zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung in Südafrika bereitstellt.

Der zweite Darlehensvertrag wurde von Bongani Nqwababa, dem Finanzdirektor der ESKOM, und von Torsten Gersfelt, dem für Finanzierungen in Südafrika zuständigen Vizepräsidenten der EIB, unterzeichnet. Torsten Gersfelt wies dabei auf die Bedeutung des Projekts für die Kooperationsziele der EU in Südafrika hin und bemerkte hierzu: „Eine zuverlässige Stromversorgung zu wettbewerbsfähigen Kosten ist ein Schlüsselfaktor für eine zukunftsfähige wirtschaftliche Entwicklung“.  

Bongani Nqwababa betonte die Wichtigkeit dieses Darlehens mit den Worten: „Eskom ist sehr froh über die langjährigen Beziehungen zur EIB, und diese kontinuierliche Unterstützung unseres Investitionsprogramms wird für unsere Kunden spürbar sein, da sie vom Ausbau und der Verstärkung unseres Übertragungsnetzes im ganzen Land profitieren werden.“

Hinweis für die Redaktion

Die 1958 durch den Vertrag von Rom errichtete EIB finanziert Investitionsvorhaben, die zur Erreichung der Ziele der Europäischen Union beitragen. Außerdem ist sie in die Umsetzung der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit der EU mit Drittländern eingebunden, für die entsprechende Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der EU bestehen.

Die Europäische Investitionsbank unterstützt die RSA aufgrund einer Aufforderung des Rates der Europäischen Union an die Bank, sich an der Finanzierung von Projekten in Südafrika zu beteiligen, um nach dem Übergang zur Demokratie zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beizutragen. Im Juni 1995 wurde die Bank ermächtigt, für einen Zeitraum von zwei Jahren langfristige Darlehen im Gesamtbetrag von höchstens 300 Mio EUR bereitzustellen. Im April 1997 wurde das Mandat bis Mitte 2000 verlängert und um weitere 375 Mio EUR aufgestockt. Nach einer weiteren Aufstockung im Juni 2000 um EUR 825 Mio für den Zeitraum 2000-2006 standen für Finanzierungen in Südafrika bis dahin insgesamt EUR 1,5 Mrd EUR zur Verfügung. Im Dezember 2006 wurde der Bank ein neues Mandat über weitere 900 Mio EUR für den Zeitraum 2007-2013 erteilt.