Mit der Vergabe eines Darlehens über 850 Mio EUR an die türkische staatliche Eisenbahngesellschaft (TCDD) setzt die Bank ihre beträchtliche Unterstützung für Verkehrsinfrastrukturprojekte in der Türkei fort. Das Darlehen an den türkischen Staat ermöglicht der TCDD den Bau der ersten türkischen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnlinie im Korridor Istanbul-Ankara, die die beiden bevölkerungsreichsten Städte des Landes miteinander verbindet.

Das Darlehen spielt eine Schlüsselrolle in den langfristigen Plänen der türkischen staatlichen Eisenbahn, die Verbindungen zwischen der Hauptstadt und den wichtigsten Wirtschaftszentren des Landes erheblich effizienter und rentabler zu gestalten und die steigende Nachfrage nach Personenbeförderungsdiensten zu decken. Die Gesellschaft betreibt ein landesweites Schienennetz von etwa 11 000 km Länge. Ein Großteil davon muss saniert und modernisiert werden. Neben der Eisenbahn betreibt die TCDD Unternehmen, die Lokomotiven, Waggons und Reisebusse herstellen, sowie Werkstätten und die sieben größten Häfen der Türkei.

Süleyman Karaman, Generaldirektor der TCDD, sagte, dass dieses Darlehen zur Modernisierung einer der am meisten befahrenen Strecken beitragen und somit Millionen von türkischen Fahrgästen als auch Touristen zugute kommen wird. Das durchschnittliche Alter der bestehenden Gleisanlagen macht eine Sanierung und Neuinvestitionen unumgänglich.

"Die Verkehrsinfrastruktur ist für eine leistungsstarke Wirtschaft von entscheidender Bedeutung", erklärte Matthias Kollatz-Ahnen, der für die Türkei verantwortliche Vizepräsident der EIB. Er fügte hinzu, dass die EIB in diesem Sektor gute Ergebnisse vorweisen kann und darauf weiter aufbauen möchte.

Dieses Vorzeigeprojekt, dessen Gesamtkosten sich auf 2,6 Mrd EUR belaufen, wird zusammen mit der Unterstützung der TCDD durch die Europäische Kommission im Zusammenhang mit dem "Projekt zur Restrukturierung und Verbesserung des türkischen Eisenbahnsektors" durchgeführt, das auf die Festlegung legislativer und institutioneller Rahmenbedingungen für den türkischen Eisenbahnsektor gemäß den Bestimmungen und Vorschriften der EU abzielt. Darüber hinaus unterstützt diese Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnlinie die strategischen Ziele der EU-Politik und stellt eine Fortführung des gesamteuropäischen Verkehrskorridors IV dar.

Seit 2004 hat die EIB rund 3,5 Mrd EUR an die Türkei vergeben. Ein bedeutendes Investitionsvorhaben ist das Marmara-Projekt zum Bau eines Eisenbahntunnels unter dem Bosporus, das 2005 von der EIB mit Darlehen über 1,05 Mrd EUR unterstützt wurde.

Damit beläuft sich die Zahl der von der EIB in der Türkei unterstützten Vorhaben auf insgesamt 119 Projekte, wobei das Gesamtengagement der Bank in sämtlichen wichtigen Wirtschaftsbereichen des Landes 7,5 Mrd EUR erreicht. Die Bank arbeitet derzeit in verschiedenen vorrangigen Bereichen im öffentlichen wie auch im privaten Sektor neue Projekte aus. Außerdem hat sie bisher erfolgreich mit einem Netz von etwa 19 Geschäftsbanken hinsichtlich der Finanzierung von KMU und kleiner Infrastrukturprojekte zusammengearbeitet.