Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 200 Mio EUR für den Bau vorrangiger Abschnitte von Schnellstraßen und Umgehungsstraßen zur Verfügung, die im Nationalen Straßenbauprogramm Polens vorgesehen sind.

Darlehensnehmer ist die Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK), die den Nationalen Straßenfonds für das Finanzministerium verwaltet. Der Nationale Straßenfonds wird voraussichtlich die wichtigste Mittelquelle für neue Straßenbauvorhaben in Polen sein, die hauptsächlich das Autobahnnetz betreffen. Endbegünstigter des Darlehens wird die Generaldirektion für Nationalstraßen und Autobahnen (GDDKiA) sein.

Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 615 Mio EUR veranschlagt. Der Finanzierungsbeitrag der EIB wird Mittel der EU und andere öffentliche Mittelquellen ergänzen. Bisher sind bereits 15 vorrangige Teilprojekte ermittelt und geprüft worden, darunter die Schnellstraße S22 zwischen Elblag und Grzechotki, die Schnellstraße S8 zwischen Radzymin und Wyszkow sowie Umgehungsstraßen bei Pulawy, Gniezno und Wadowice. Sämtliche Projekte werden voraussichtlich bis 2009 fertiggestellt werden.

Im Nationalen Straßenbauprogramm ist ferner festgelegt, welche vorrangigen Autobahnen in den kommenden Jahren gebaut werden sollen. Gegenwärtig zieht die EIB ein neues Darlehen von höchstens 500 Mio EUR in Erwägung. Mit diesen Mitteln sollen der Bau und die Sanierung von Autobahnabschnitten auf TEN-Verkehrskorridoren, die Teil des Nationalen Straßenbauprogramm sind - die Autobahnen A1 (Maciejow-Sosnica-Gorzyczki), A4 (Zgorzelec-Krzyzowa) und A6 (Klucz-Kijewo) - finanziert werden.

Die EIB ist eine wichtige Finanzierungsquelle im Hinblick auf die Modernisierung des polnischen Verkehrssektors und die Entwicklung einer modernen Verkehrsinfrastruktur, die notwendig sind, um das Land vollständig in den EU-Binnenmarkt zu integrieren. Bisher hat die Bank rund 4,5 Mrd EUR (etwa 40% des Gesamtbetrags der in Polen vergebenen Finanzierungen) für die Durchführung von Verkehrsprojekten zur Verfügung gestellt. Die Ost-West-Autobahn A2 zwischen Nowy Tomysl und Konin und die Autobahn A1von Danzig nach Nowe Marzy sind die wichtigsten Autobahnprojekte, die die Bank bisher finanziert hat.

Die Finanzierung von Projekten, die zum sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalt in der EU beitragen, ist der Kerntätigkeit der EIB. Als Finanzierungsinstitution der EU kofinanziert die EIB häufig Projekte, für die Zuschussmittel aus den Struktur- und dem Kohäsionsfonds der EU bereitgestellt werden. Da sich das gesamte Staatsgebiet Polens aus vorrangigen Regionalentwicklungsgebieten zusammensetzt, lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Aktivitäten der EIB in den letzten Jahren bei 25%.

Seit 1990 hat die Bank in Polen Darlehen im Gesamtbetrag von 11,5 Mrd EUR bereitgestellt, was etwa einem Drittel der gesamten Finanzierungen der EIB in Mittel- und Osteuropa in diesem Zeitraum entspricht.