Die Europäische Investitionsbank stellt der IFERCAT (Infraestructuras Ferroviaries de Catalunya) ein Darlehen über 650 Mio EUR für die neue U-Bahn-Linie 9 zur Verfügung. Sie wird 43 km lang sein und im Großraum Barcelona 47 Stationen haben.

Es handelt sich um das zweite Darlehen der EIB für ein Projekt, bei dem es sich um das Kernstück des Entwicklungsplans für das öffentliche Verkehrsnetz von Barcelona handelt, in dessen Rahmen U-Bahn, Bus, Vorort-Eisenbahnnetz, der internationale Flughafen und die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Spanien und Frankreich miteinander verbunden werden. Die EIB hat dieses Projekt bisher mit insgesamt 1,3 Mrd EUR unterstützt.

Der Beitrag der Bank zur Strukturierung des Projekts seit seiner Anfangsphase in den Neunziger Jahren zielt auf die Sicherstellung des größtmöglichen Nutzens für die Öffentlichkeit ab. Etwa 2,6 Millionen Einwohner des Ballungsgebietes werden von der erhöhten Verkehrssicherheit und Mobilität und der Verringerung der Verkehrsstauungen und Umweltverschmutzung profitieren.

Die Linie 9 wird den Großraum in einem Halbkreis durchfahren und dabei sechs Städte miteinander verbinden. Am nördlichen Ende wird sich die Linie in zwei Strecken teilen und so die Anbindung von Santa Coloma de Gramenet und Badalona (mit insgesamt 335 000 Einwohnern) gewährleisten. Am südlichen Ende durchquert die Strecke die Stadt L'Hospitalet de Llobregat und teilt sich dann in Richtung des Industriegebiets Zona Franca einerseits und von El Prat del Llobregat (mit weiteren 325 000 Einwohnern) und dem internationalen Flughafen andererseits. Etwa ein Drittel der Projektanlagen haben ihren Standort in wirtschaftlich und sozial benachteiligten Gebieten, die durch die EU gefördert werden.

Das von der Autonomen Region Katalonien geplante Projekt wird von der GISA durchgeführt und Eigentum der IFERCAT sein. Bei beiden handelt es sich jeweils um öffentliche Einrichtungen im Eigentum der Region Katalonien.

Es kommt ein äußerst innovatives computergestütztes Bauverfahren zur Anwendung, das von Forschungsteams der Universitäten Barcelona und Bochum überwacht und große Kosteneinsparungen und die Verhinderung und Behebung von Schäden während des Baus ermöglichen wird. Die Zugsteuerung wird zudem automatisch erfolgen.

Mit den Bauarbeiten für die Linie 9 wurde 2003 begonnen. Erste Streckenabschnitte dürften bereits 2007 und 2008 in Betrieb genommen werden und mit dem vollständigen Betrieb der Linie wird bis 2011 gerechnet.