Die EIB hat einen Finanzierungsvertrag mit der United Bank for Africa Plc (UBA) unterzeichnet. Die UBA, eines der größten Bankinstitute in Nigeria, nimmt als sechste Bank neben der Access Bank plc, der Diamondbank Ltd., der Guaranty Trust Bank plc, der Investment Banking & Trust Company Ltd. und der Zenith International Bank Ltd an der Finanzierungsfazilität über 50 Mio EUR zugunsten von KMU in Nigeria teil (vgl. http://www.eib.org/news/press/2005/2005-005-eib-signs-eur-50-million-sme-facility-for-nigeria.htm).

Die Nigeria SME Facility ermöglicht den ausgewählten Partnerbanken die Beschaffung von Mitteln für die Finanzierung förderungswürdiger Projekte. Auf diese Weise sollen die Institute Zugang zu sicheren langfristigen Finanzierungsmitteln sowohl in EUR als auch in USD erhalten, die ihnen die Förderung von Investitionsvorhaben in Nigeria ermöglichen. Jedes der Institute trägt weiterhin die mit den Vorhaben verbundenen Kreditrisiken. Endbegünstigte des Globaldarlehens werden kleine und mittlere Unternehmen sein, die in den Bereichen produzierendes Gewerbe und Humankapital tätig und auf Deviseneinnahmen und/oder den Export ausgerichtet sind.

Die Mittel werden in der Reihenfolge des Eingangs der Anträge dieser Institute vergeben werden. Auf diese Weise wird Wettbewerb zwischen den beteiligten Banken gewährleistet. Die Zusammenarbeit mit mehreren zwischengeschalteten Instituten verbessert die Chancen, dass die günstigen Darlehenskonditionen der EIB an die nigerianischen Endbegünstigten weitergegeben werden.

Die Investitionsfazilität ist schwerpunktmäßig auf den privaten Sektor ausgerichtet und zielt folglich darauf ab, den Zugang von Unternehmen zu längerfristigen Finanzierungsmitteln zu verbessern und den Finanzsektor in den AKP-Ländern zu stärken. In Form von Globaldarlehen bereitgestellte Kreditlinien erhöhen die Fähigkeit von Kreditinstituten zur Finanzierung von Investitionsvorhaben, indem sie ihnen Finanzmittel verschaffen, die sonst für die geplanten Vorhaben nicht zur Verfügung stehen würden. Die zwischengeschalteten Banken und Institutionen üben ihre Tätigkeit unabhängig aus, verfahren bei der Vergabe der Mittel an einzelne Unternehmen nach eigenen Entscheidungskriterien und setzen dabei die Darlehenszinssätze selbst fest.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wurde 1958 durch den Vertrag von Rom errichtet. Sie finanziert Investitionsvorhaben, die zur Verwirklichung der politischen Ziele der Europäischen Union (EU) beitragen. Außerdem ist sie in die Umsetzung der Kooperationspolitik der EU gegenüber Drittländern eingebunden, die Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der EU geschlossen haben.

Finanzierungen der Bank in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP) erfolgen auf der Grundlage des AKP-EU-Partnerschaftsabkommens, das im Juni 2000 in Cotonou unterzeichnet wurde. Im Rahmen des Abkommens von Cotonou ist eine Finanzhilfe von insgesamt 15,2 Mrd EUR im Zeitraum 2002-2006 vorgesehen. Davon entfallen 11,3 Mrd EUR auf nicht rückzahlbare Hilfen der EU-Mitgliedstaaten, 2,2 Mrd EUR werden von der EIB im Rahmen der Investitionsfazilität verwaltet und bis zu 1,7 Mrd EUR sollen in Form von Darlehen aus eigenen Mitteln der EIB bereitgestellt werden. Bei der Investitionsfazilität handelt es sich um einen revolvierenden Fonds (die Rückzahlungen auf Darlehen werden für neue Finanzierungen verfügbar gemacht), mit dem in technischer, ökologischer, finanzieller und volkswirtschaftlicher Hinsicht solide Vorhaben des privaten Sektors bzw. von Unternehmen des öffentlichen Sektors, die nach kommerziellen Gesichtspunkten geführt werden, unterstützt werden sollen.