Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, gewährt der Croatian Road Ltd. 60 Mio EUR für den Bau einer 36 km langen Umgehungsstraße in der Nähe der Stadt Split durch ein weitgehend urbanisiertes Gebiet nahe der dalmatinischen Küste. Die Umgehungsstraße wird zur Verringerung der Verkehrsüberlastung im Großraum Split und in den umliegenden Küstengebieten beitragen und die Erreichbarkeit eines der größten Flughäfen des Landes verbessern. Sie ist Teil der Straßenverbindung E 65 zwischen Rijeka und Dubrovnik.

Die Umgehung von Split wird zur Verringerung der Verkehrsstauungen führen, Zeitersparnisse für die Straßenbenutzer bewirken und zur Senkung der Fahrzeugbetriebskosten und der Zahl der Unfälle beitragen. Darüber hinaus sind die Einwohner in geringerem Maße den negativen Nebenwirkungen des starken Verkehrsaufkommens - wie etwa Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und räumliche Auswirkungen - ausgesetzt. Die geographische Lage Kroatiens macht es zu einem Haupttransitland, und gute Verkehrsverbindungen sind auch für den Fremdenverkehr und die Regionalentwicklung wichtig. Die Beteiligung der EIB an diesem Projekt wird dem Land sehr zugute kommen, da die Bank langfristige Mittel zu attraktiven Konditionen gewährt, die anderweitig nur schwer erhältlich sind.

Der Darlehensvertrag wurde am 20. Juli 2005 in Split unterzeichnet.

Die Croatian Road Ltd. befindet sich vollständig im Besitz des kroatischen Staates. Ihre Aufgabe ist es, Studien und Pläne für die wichtigsten Straßenverbindungen und Autobahnen auszuarbeiten, Machbarkeitsstudien und Umweltverträglichkeitsprüfungen durchzuführen sowie die Hauptstraßen zu bauen, zu betreiben und instandzuhalten. Die Croatian Road Ltd. kann auf kompetente Ingenieure zurückgreifen, die über die erforderlichen Qualifikationen verfügen, um die Planung und den Bau von Straßenbauprojekten zu leiten. Darüber hinaus haben sie Erfahrung mit großen Modernisierungsvorhaben, die internationale Ausschreibungen und westliche Standards umfassen. Alle von der EIB finanzierten Bauarbeiten werden international ausgeschrieben.

Das kroatische Straßennetz hat eine Länge von rund 28 100 km (einschließlich der Nationalstraßen in einer Länge von 7 400 km, wozu auch 600 km Autobahnen und Schnellstraßen gehören, der Landstraßen mit einer Länge von 10 500 km und der örtlichen Straßen in einer Länge von 10 200 km). In den zehn Jahren der Auseinandersetzungen wurden wesentliche Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Straßennetz erheblich vernachlässigt, was den unbefriedigenden derzeitigen Zustand eines Großteils des Straßennetzes erklärt. Die in letzter Zeit von der EIB im kroatischen Straßensektor durchgeführten Operationen hatten zum Zweck, hier Abhilfe zu schaffen, indem die Sanierung von Autobahnen in einer Länge von mehr als 200 km und von 450 km Nationalstraßen finanziert wurde.

Durch Kroatien verlaufen drei Transeuropäische Verkehrskorridore: Korridor V Zweig B (Rijeka - Zagreb - Budapest) und Zweig C (Ploče - Sarajevo - Osijek - Budapest) sowie Korridor X (Salzburg - Laibach - Zagreb - Belgrad - Nis - Skopje - Veles - Thessaloniki). Andere Straßen - darunter das E-Straßennetz, wozu die E 65 entlang der adriatischen Küste gehört - spielen ebenfalls eine wichtige Rolle und ermöglichen vor allem dem internationalen Urlauberverkehr den Zugang zu den Verkehrskorridoren.

Die EIB wurde 1958 errichtet, um Investitionsvorhaben zur Integration der EU zu finanzieren. Sie gewährt Darlehen für Projekte in den Bereichen Regionalentwicklung, Infrastruktur, Energie, Industrie und Umwelt. Rund 10% der von der EIB insgesamt gewährten Finanzierungen im Betrag von 43 Mrd EUR (2004) werden außerhalb der EU bereitgestellt. In diesen Fällen unterstützt die EIB die europäische Entwicklungszusammenarbeit mit etwa 130 Ländern auf dem Balkan, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean sowie in Asien und Lateinamerika.