Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen von 125 Mio EUR an die Arcelor-Gruppe. Die Finanzierung ist für den Bau des Stahlwerks Carinox von UGINE & ALZ am Standort Charleroi (Belgien) bestimmt. Das neue, zur Zeit im Bau befindliche Werk wird am selben Standort wie das bestehende Warmwalzwerk von UGINE & ALZ errichtet und für eine Jahreskapazität von 1 Mio Tonnen ausgelegt sein. Das Vorhaben wird die wirtschaftliche Entwicklung der als Ziel-1-Gebiet eingestuften belgischen Provinz Hennegau (Hainaut) fördern, die durch geringe Industrieinvestitionen und eine relativ hohen Arbeitslosigkeit gekennzeichnet ist.

Die Darlehensverträge wurden am 6. Juli von Guy Dollé, dem Präsidenten der Generaldirektion von Arcelor, und Michel Wurth, dem Finanzvorstand des Konzerns, sowie von Philippe Maystadt, dem Präsidenten der EIB, unterzeichnet.

Durch das Projekt werden 400 Dauerarbeitsplätze (direkte und in den Zulieferunternehmen entstehende Stellen) geschaffen. Als Stahlwerk der neuen Generation wird Carinox mit modernster Regel- und Steuerungstechnik ausgestattet sein. Daher wurde ein spezielles Schulungsprogramm für die neuen Mitarbeiter eingerichtet. Die Anlage zeichnet sich sowohl durch die Optimierung der Arbeitsabläufe als auch durch beispielhafte Umweltschutzmaßnahmen aus (Abwasser- und Abluftreinigung, Aufbereitung der Nebenprodukte).

Durch das neue Stahlwerk werden drei große Probleme des Bereichs rostfreier Flachstahl der Arcelor-Gruppe gelöst; sie betreffen die Zahl der Produktionsstandorte, ihre geografische Streuung und die Einheitsgröße der Stahlwerke. Die neue, direkt an das Warmwalzwerk angegliederte Anlage gewährleistet ein optimiertes Produktionskonzept, Einsparungen bei den Transportkosten und eine international erstrangige Wettbewerbsposition für den Standort Charleroi.

Die Beteiligung der EIB an der Finanzierungsoperation ermöglicht der Arcelor-Gruppe die Diversifizierung ihre Fremdmittelquellen hinsichtlich der Laufzeiten und der Zinssätze in Abhängigkeit von den Projektmerkmalen und -anforderungen.

Bei der Unterzeichnung betonte Philippe Maystadt, der Präsident der EIB, die Bedeutung des Projekts für die Region und zeigte sich erfreut darüber, dass die EIB dieses wichtige Investitionsprogramm zur Förderung der industriellen Innovation und der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie unterstützt.