In Einklang mit den Umweltschutzzielen für die Ostsee, die ihrem ersten Finanzierungsmandat für Russland zugrunde liegen, gewährt die Europäische Investitionsbank (EIB) der Russischen Föderation 40 Mio EUR für die Fertigstellung des Hochwasser-Sperrwerks in St. Petersburg. Das Vorhaben dient dem Schutz der Stadt St. Petersburg vor Überschwemmungen, die durch Sturmfluten im Finnischen Meerbusen entstehen.

Es handelt sich um das erste Darlehen der EIB an die Russische Föderation und um ihr drittes Darlehen für Vorhaben in Russland. Das Darlehen wird zur Fertigstellung des 25 km langen Sperrwerks dienen, das sich durch die Newa-Bucht im östlichen Teil des Finnischen Meerbusens erstreckt, und wird so dazu beitragen, die St. Petersburg und seine Einwohner gegen Hochwasser und die Verschmutzung durch davon angespülte Schadstoffe zu schützen. Da die Stadt nur etwa vier Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist sie seit ihrer Gründung im Jahr 1703 von Überschwemmungen betroffen, wobei es durchschnittlich mindestens einmal im Jahr zu Hochwasser kam. Das Sperrwerk überquert die Insel Kotlin und umfasst elf Fels- und Erddämme als Unterbau, sechs Sielöffnungen für den Abfluss des Flusses Newa und zwei Fahrrinnen mit schließbaren Toren.

Das Projekt wird von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und der Nordischen Investitionsbank (NIB) und aus Haushaltsmitteln der Russischen Föderation kofinanziert. Es wird außerdem durch die Umweltpartnerschaft im Rahmen der Nördlichen Dimension (Northern Dimension Environmental Partnership - NDEP) unterstützt.

Dieses dritte EIB-Darlehen für Projekte in Nordwestrussland schließt sich an zwei vorangegangene Darlehen an Vodokanal in St. Petersburg an, wobei das zweite (zugunsten der Kläranlage im Norden der Stadt St. Petersburg) Anfang April 2005 unterzeichnet wurde.

Anlässlich der Unterzeichnung des Darlehens erklärte Sauli Niinistö, der für Finanzierungen in Russland sowie in den baltischen Staaten, Finnland und Schweden zuständige EIB-Vizepräsident: "Die EIB freut sich, dass sie dieses historische Vorhaben unterstützen kann, das die Gefahr von Überschwemmungen, die in der Vergangenheit regelmäßig zu menschlichem Leid, negativen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und zu ökologischen und wirtschaftlichen Schäden in St. Petersburg geführt haben, beträchtlich verringern wird. Dieses Vorhaben ist außerdem von Bedeutung, da es die gute Zusammenarbeit zwischen der russischen Regierung und den beteiligten internationalen Finanzierungsinstitutionen sowie der NDEP bei der Durchführung von vorrangigen Projekten in der Ostsee-Anrainerregion Russlands widerspiegelt".


Das Darlehen wird auf der Grundlage des ersten Finanzierungsmandats der EIB für Russland unterzeichnet, das auf einen Beschluss des Europäischen Rates Stockholm vom März 2001 zurückgeht. Darin ist im Rahmen der Nördlichen Dimension die Finanzierung von Investitionen zum Schutz der Umwelt im Gesamtbetrag von bis zu 100 Mio EUR in der russischen Ostsee-Anrainerregion vorgesehen. Mit diesem Darlehen belaufen sich die EIB-Darlehen in Russland im Rahmen des Mandats auf insgesamt 85 Mio EUR.