Ivan Pilip wurde vom Rat der Gouverneure der EIB zum Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank bestellt, nachdem er von den neuen Mitgliedstaaten gemeinsam für eine Amtszeit von drei Jahren vorgeschlagen worden war.

Vizepräsident Pilip wird für die Finanzierungsoperationen der Bank in Polen, in der Tschechischen Republik und in der Slowakei, für die Finanzierung von Verkehrs-, Energie- und Telekommunikationsnetzen (Transeuropäische Netze) sowie für die Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission bei Kofinanzierungen mit EU-Strukturfondsmitteln zuständig sein.

Als Vizepräsident wird Ivan Pilip dem Direktorium der EIB angehören, das sich aus dem Präsidenten der Bank und acht Vizepräsidenten zusammensetzt und die laufenden Geschäfte der Bank wahrnimmt.

Ivan Pilip freut sich auf seine neuen Aufgaben: Ich weiß es sehr zu schätzen, dass mir die Möglichkeit gegeben wird, zur wirtschaftlichen Integration der neuen Mitgliedstaaten in die EU beizutragen. Ich werde meine im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft gewonnenen Erfahrungen einsetzen, um die schwerpunktmäßig auf eine ausgewogene Entwicklung der erweiterten Union ausgerichteten vorrangigen Ziele der EIB durch die Finanzierung von integrationsfördernden Vorhaben umzusetzen.

Vor seiner Bestellung zum Vizepräsidenten war Ivan Pilip von 1997-1998 Finanzminister der Tschechischen Republik. Im Zeitraum 1994-1997 bekleidete er das Amt des Bildungsministers. Von 1992-1994 war er als stellvertretender Minister für Bildung, Jugend und Sport für Haushalt und Finanzfragen zuständig.

In der jüngsten Vergangenheit übte er u.a. folgende Tätigkeiten aus: Abgeordneter des Parlaments der Tschechischen Republik (1998-2002); Mitglied des Haushaltsausschusses und des Unterausschusses für Finanz- und Kapitalmärkte sowie Vorsitzender der parlamentarischen Kommission für Bankwesen.

Ivan Pilip ist Volkswirt. Er verfügt über einen Abschluss der Wirtschaftsuniversität Prag im Fach International Business and Trade und hat ein Postgraduiertenstudium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Complutense in Madrid absolviert.

Aufgabe der Europäischen Investitionsbank, der Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, ist es, die EU-Politik durch die Finanzierung von Investitionen zu unterstützen. In den neuen Mitgliedstaaten trägt die Bank zu deren wirtschaftlicher Integration in die EU bei. Die Bank hat in diesen Ländern seit 1990 Darlehen im Gesamtbetrag von 26,5 Mrd EUR zur Finanzierung von Investitionen zur Verfügung gestellt und ist damit die wichtigste einzelne externe Finanzierungsquelle in dieser Region.

Neben dem Direktorium sind für die Leitung und Kontrolle der Bank außerdem der Rat der Gouverneure und der Verwaltungsrat zuständig.

  • Der Rat der Gouverneure besteht aus den von den Mitgliedstaaten bestellten Ministern, bei denen es sich in der Regel um die Finanzminister handelt. Er legt die Richtlinien für die Kreditpolitik der Bank fest.
  • Der Verwaltungsrat besteht aus 26 Mitgliedern, von denen 25 von den Mitgliedstaaten und eines von der Europäischen Kommission benannt werden. Es entscheidet über die Gewährung von Darlehen, die Bereitstellung von Garantien und die Mittelaufnahme.