Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, stellt ein Darlehen von 70 Mio EUR für die Modernisierung und den Kapazitätsausbau der Abwassersammlungs- und -aufbereitungseinrichtungen der Kläranlage Abu Rawash im Nordwesten von Kairo bereit.

Die Mittel für dieses vorrangige Umweltprojekt, das Ende 2007 in Betrieb genommen werden soll, werden der Cairo Wastewater Organisation (Abwasseranstalt für Groß-Kairo - CWO) und der Cairo General Organisation for Sanitary Drainage (Betreiber der öffentlichen Abwasserbeseitigungsanlagen Groß-Kairos - CGOSD) zur Verfügung gestellt.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer umweltfreundlichen Infrastruktur für die Sammlung und Aufbereitung der Abwässer aus den westlich des Nils gelegenen Teilen der Stadt. Das Projekt ist das Ergebnis einer von der EIB mit METAP-Zuschüssen von 350 000 EUR finanzierten Machbarkeitsstudie. METAP-Zuschüsse ermöglichten auch die Studien für den Abwasser-Generalplan Kairos, der den Infrastrukturarbeiten zur Verbesserung und zum Ausbau der Wasser- und Abwasserdienste in den östlich des Nils gelegenen Stadtteilen zugrunde lag, d.h. dem Bau von Abwasserkanälen und dem Ausbau der Kläranlage Gabal El Asfar. Die Finanzierungen der EIB für diese Infrastrukturmaßnahmen beliefen sich auf 90 Mio EUR.

Mit der FEMIP ist die finanzielle und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Union und den Partnerländern des Mittelmeerraums einen großen Schritt vorangekommen. Im Rahmen dieser Fazilität sollen bis zum Jahr 2006 8-10 Mrd EUR für Investitionsvorhaben in den Mittelmeerpartnerländern zur Verfügung gestellt werden. Die Palette der FEMIP-Instrumente umfasst Mittel im Rahmen des derzeitigen Euro-Med-Finanzierungsmandats, Risikokapitalmittel und Mittel für technische Unterstützung aus dem EU-Haushalt. Oberste Priorität der FEMIP ist die Entwicklung des Privatsektors (insbesondere KMU und ausländische Direktinvestitionen) und die Unterstützung von Projekten, die zur Schaffung eines günstigen Klimas für private Investitionen (wirtschaftliche Infrastruktur sowie Vorhaben im Gesundheits- und im Bildungswesen) beitragen. Hauptziel der FEMIP ist es, die Partnerländer des Mittelmeerraums bei der Bewältigung der Aufgaben zu unterstützen, die mit der wirtschaftlichen und sozialen Erneuerung verbunden sind, und die regionale Integration im Hinblick auf die für 2010 geplante Freihandelszone EU-Mittelmeerraum voranzutreiben.

Die FEMIP wurde im Anschluss an den Europäischen Rat Barcelona im März 2002 eingerichtet und trat im Oktober 2002 offiziell in Kraft. Im ersten vollen Tätigkeitsjahr der FEMIP hat die Bank Vorhaben in fast allen Mittelmeerpartnerländern unterstützt. Sie hat neue Darlehen von mehr als 1,8 Mrd EUR zur Verfügung gestellt und 17 neue Investitionsvorhaben für insgesamt weitere 1,8 Mrd EUR genehmigt. Vor diesem Hintergrund hat der Europäische Rat Brüssel kürzlich beschlossen, die FEMIP durch die engere Zusammenarbeit der 27 Euro-Med-Partnerländer (15 EU-Staaten, 2 beitretende Staaten und 10 Mittelmeerpartnerländer), die Einrichtung weiterer Regionalbüros in den Partnerländern sowie durch innovative Finanzierungsinstrumente weiter zu verstärken.

In Ägypten ist die EIB seit 1978 tätig; sie hat in diesem Land bisher insgesamt rund 3,5 Mrd EUR zur Verfügung gestellt. Die Finanzierungen konzentrierten sich auf Infrastruktur- und Umweltvorhaben sowie auf Vorhaben im Privatsektor. In diesem Bereich wurden sowohl große Unternehmen, die aus der Kooperation zwischen inländischen und europäischen Betrieben hervorgegangen sind, als auch KMU in Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Bankensektor unterstützt. 2002 stellte die EIB in Ägypten insgesamt 225 Mio EUR für den Ausbau der U-Bahn in Kairo und für den ersten Abschnitt des Kraftwerks Nubariya sowie für die Finanzierung von Eigenkapitalbeteiligungen an ägyptischen KMU bereit. 2003 gewährte sie einen Gesamtbetrag von 600 Mio EUR für den zweiten Abschnitt des Kraftwerks Nubariya und für die Flüssiggas-Anlage in Idku.

Am 1. Oktober 2003 hat die EIB das Regionalbüro Kairo offiziell eröffnet, das bereits im Juli 2003 die Arbeit aufgenommen hatte. Aufgabe des von Herrn Luigi Marcon geleiteten Büros, das für den gesamten Nahen Osten zuständig ist, ist neben der Pflege der Beziehungen zu den Behörden der Mittelmeerpartnerländer in der Region die Optimierung der Verfahren zur Ermittlung und Überwachung der Projekte. Des Weiteren soll die Durchführung technischer Unterstützung sowohl zugunsten der Projekte als auch der Finanzinstitute in Empfängerländer unterstützt werden.