Das Projekt betrifft die Modernisierung eines Heizkraftwerks, das die Frantschach Swiecie SA, den zweitgrößten Zellstoff- und Papierproduzenten Polens, mit Wärme und Strom versorgt. Die Hauptinvestition betrifft die Errichtung eines neuen Kessels mit Wirbelschichtfeuerung, bei dem Biomasse und Kohle als Brennstoffe genutzt werden. Weitere Elemente des Projekts sind die Überholung bestehender kohlegefeuerter Kessel und die Modernisierung der Stromerzeugungsausrüstung.

Das Projekt führt zur Erhöhung der Versorgungssicherheit, zur Senkung der Produktionskosten und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit dieses Werks auf dem mittel- und osteuropäischen wie auch dem westeuropäischen Markt. Darüber hinaus wird sich die Modernisierung des bestehenden kohlegefeuerten Heizkraftwerks durch die Verringerung der Luftverschmutzung und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen sehr positiv auf die Umwelt auswirken.

Die BRE Bank SA wird als zwischengeschaltetes Institut für das EIB-Darlehen fungieren.

Die Frantschach Swiecie SA wird von der österreichischen Papiergruppe Frantschach AG kontrolliert.

EIB-Vizepräsident Wolfgang Roth erklärte heute anlässlich der Unterzeichnung des Darlehensvertrags: "Diese ausländische Direktinvestition führt zum Transfer von ausländischem Kapital und technischem Know-how in eine überwiegend ländliche Region Polens. Sie trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit eines wichtigen Sektors der verarbeitenden Industrie zu sichern und Exporterlöse für das Land zu erzielen. Überdies ist sie mit erheblichen positiven Umweltauswirkungen verbunden. Während des Darlehensverfahrens hat sich auch gezeigt, dass die Einschaltung der EIB als Katalysator für die Mobilisierung von Geschäftsbanken im Hinblick auf eine Beteiligung an der Finanzierung des Projekts gewirkt hat. Die EIB ist bestrebt, ihr Engagement im Bereich der Finanzierung ausländischer Direktinvestitionen erheblich auszuweiten, da solche Investitionen eine wichtige Triebfeder für die Modernisierung und das Wachstum der Wirtschaft sind."

Seit 1990 hat die EIB Darlehen von insgesamt mehr als 5 Mrd EUR für Vorhaben in Polen vergeben. Dies ist mehr als in jedem anderen Beitrittsland. Über 1 Mrd EUR waren für die Finanzierung von transeuropäischen Straßen- und Eisenbahnnetzen (TEN) bestimmt; der Schwerpunkt lag dabei auf dem Ausbau wichtiger internationaler Straßen- und Eisenbahnverbindungen. Für Telekommunikation, Gasversorgungsleitungen und größere industrielle Vorhaben wurden ebenfalls umfangreiche Darlehen der EIB bereitgestellt. Kleine und mittlere Investitionen in der Industrie sowie kleinere Energie- und Infrastrukturvorhaben werden im Rahmen von Kreditlinien (Globaldarlehen) an in Polen niedergelassene Geschäftsbanken mitfinanziert. Die EIB hat ebenfalls zum Wiederaufbau der 1997 und 2001 durch Überschwemmungen (Hochwasser der Oder bzw. der Weichsel) beschädigten Infrastruktur beigetragen.

Für Projekte in den zehn mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern hat die EIB seit 1990 insgesamt mehr als 17 Mrd EUR vergeben. Sie ist die wichtigste ausländische Finanzierungsquelle dieser Region.