Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 220 Mio EUR für die Modernisierung von Europas größtem braunkohlebefeuerten Kraftwerk in Belchatow (Mittelpolen) bereit. Das finanzierte Vorhaben wird eine erhebliche Verringerung der Emissionen und eine effizientere Stromerzeugung ermöglichen.

Das EIB-Darlehen ist für die Modernisierung von vier der zwölf Blöcke des Kraftwerks Belchatow bestimmt. Das Kraftwerk, das einen Anteil von rund 20% an der gesamten Stromerzeugung in Polen hat, gehört zur Unternehmensgruppe BOT (Belchatow, Opole, Turow). Die geplanten Maßnahmen umfassen die Installation, Modernisierung und Verbesserung der Rauchgasreinigungsanlagen des Kraftwerks sowie die Anpassung seines Wasser- und Abwassersystems an neue Standards. Dadurch wird sich die Nutzungsdauer der Anlage verlängern, und ihre Stromerzeugungskapazität wird steigen.

Im Kraftwerk Belchatow wird polnische Braunkohle eingesetzt, die zusammen mit Steinkohle 95% der Stromerzeugung in Polen abdeckt. Das Investitionsvorhaben trägt dazu bei, Polen die volle Einhaltung der EU-Umweltnormen zu ermöglichen und entspricht somit einer der Finanzierungsprioritäten der EIB.

Ivan Pilip, der für Finanzierungen in Polen zuständige Vizepräsident der EIB, äußerte sich zu dem Darlehen wie folgt: "Die EIB unterstützt die Modernisierung des Kraftwerks Belchatow, da die geplanten Maßnahmen dazu beitragen, die Emissionen der größten Stromerzeugungseinheit in Polen zu verringern und ihre Effizienz zu verbessern. Durch dieses Projekt wird Polen in die Lage versetzt, Fortschritte bei der Umsetzung des EU-Umweltrechts zu erzielen und weiterhin Braunkohle einzusetzen - eine der wichtigsten Energieressourcen des Landes".

Die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, hat seit 1990 rund 9,2 Mrd EUR zur Finanzierung von Investitionsvorhaben in Polen bereitgestellt. Der größte Teil der in Polen vergebenen Darlehen - etwa 40% bis 45% - war für die Verkehrsinfrastruktur bestimmt, während auf die städtische Infrastruktur und auf Globaldarlehen, aus denen KMU und Kommunen indirekt finanziert werden, jeweils 16% entfielen.

Seit Beginn ihrer Finanzierungstätigkeit in den neuen Mitgliedstaaten und in den beitretenden Ländern - Bulgarien und Rumänen - im Jahr 1990 hat die EIB in diesen Ländern mehr als 28 Mrd EUR für Projekte bereitgestellt, die der europäischen Integration dienen. Damit ist die EIB die wichtigste ausländische Finanzierungsquelle in dieser Region.