Die Europäische Investitionsbank (EIB) bekräftigt ihr Engagement für die Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke TGV-Est Europe erneut, indem sie dem Departement Bas-Rhin 71 Mio EUR und dem Departement Haut-Rhin 24 Mio EUR zur Verfügung stellt. Die Finanzierungsverträge wurden heute in Straßburg und Colmar von Francis Mayer, Vizepräsident der EIB, und von Philippe Richert, dem Präsidenten des Generalrates des Departements Bas-Rhin, bzw. von Constant Goerg, dem Präsidenten des Generalrates des Departements Haut-Rhin, unterzeichnet.

Diese Finanzierungsbeiträge schließen sich an ein erstes Darlehen von 300 Mio EUR an das Réseau Ferré de France (RFF) im April 2001 an, das für den ersten Bauabschnitt der neuen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke des TGV-Est Europe bestimmt war. Darüber hinaus wurden den Regionen Elsass, Champagne-Ardenne und Lothringen Ende des Jahres 2001 drei Darlehen im Gesamtbetrag von 210 Mio EUR gewährt.

Mit den heute unterzeichneten Darlehen erhöht sich der Betrag der von der EIB für die Finanzierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke TGV Est Europe bereitgestellten Darlehen auf 605 Mio EUR. Ihre Gewährung erfolgt im Rahmen einer Partnerschaft mit den französischen Gebietskörperschaften, die ihnen die Kofinanzierung dieses Investitionsvorhabens entsprechend der Vereinbarung zwischen dem französischen Staat, dem RFF, der SNCF und den betreffenden Gebietskörperschaften vom Oktober 2000 ermöglichen soll. Diese Darlehen könnten zu einem späteren Zeitpunkt durch weitere Finanzierungsbeiträge der EIB zugunsten dieses Projekts ergänzt werden, wobei die genehmigte Obergrenze vor kurzem vom Verwaltungsrat der Bank auf 830 Mio EUR angehoben wurde, was etwas mehr als einem Viertel der Projektkosten entspricht.

Der TGV-Est Europe ist Teil der vom Europäischen Rat Essen im Dezember 1994 festgelegten vorrangigen Transeuropäischen Verkehrsnetze. Der erste Abschnitt dieses Projekts, zu dem die Darlehen der Bank beitragen, umfasst den Bau der neuen 300 km langen Eisenbahnstrecke zwischen Vaires-sur-Marne (Region Ile-de-France) und Baudrecourt (Region Lothringen). Dadurch können Metz und Nancy - aber auch das Großherzogtum Luxemburg - an das französische Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz angeschlossen werden. Nach der Fertigstellung der Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke Est Europe wird die Fahrzeit zwischen Paris und Metz 1.30 Stunden, zwischen Paris und Straßburg 2.20 Stunden und zwischen Paris und Frankfurt 3.45 Stunden betragen. EIB-Vizepräsident Wolfgang Roth war bei der Unterzeichnung anwesend und betonte, dass der TGV Est Europe von gesamteuropäischer Bedeutung ist, da er die Anbindung von Paris und ganz Ostfrankreich an Deutschland und darüber hinaus an Mitteleuropa ermöglicht.

Die EIB hat ihre Unterstützung für die Transeuropäischen Netze erheblich ausgeweitet, nachdem der Europäische Rat Essen im Dezember 1994 die vorrangigen Verkehrs-, Energie- und Telekommunikationsnetze festgelegt hat, die in die an die EU angrenzenden Regionen, insbesondere in die mitteleuropäischen Beitrittsländer, weitergeführt werden. Seit 1993 hat die EIB für TEN insgesamt 59,2 Mrd EUR gewährt, wobei auf Verkehrsnetze 37 Mrd EUR (davon 11,5 Mrd EUR für Eisenbahnverbindungen) entfielen. Als wichtigste Quelle für die bankmäßige Finanzierung von großen europäischen Netze kann sie erhebliche Mittel zu Konditionen mobilisieren, die dem Umfang der jeweiligen Projekte entsprechen.

In diesem Zusammenhang hat sich die EIB mit Darlehen von bisher insgesamt 8,1 Mrd EUR an der Finanzierung der meisten Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken in Europa beteiligt. So hat sie insbesondere in Frankreich 341 Mio EUR für den TGV Atlantique, 884 Mio EUR für den TGV Nord Europe und 618 Mio EUR für den TGV Méditerranée gewährt und hat für den TGV Est Europe bereits 605 Mio EUR bereitgestellt. Die Bank hat auch zum Bau von Abschnitten des Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetzes in Belgien (1,5 Mrd EUR), Großbritannien (409 Mio EUR), Spanien (778 Mio EUR) und Italien (2,6 Mrd EUR) beigetragen.