Heute lassen sich Matt und Allar in „A Dictionary of Finance“ Geschichten erzählen: Equity Storys und Credit Storys. Ob sich diese Geschichten als Drehbuch für Hollywood eignen ...?
Mit einer Equity Story will ein Unternehmen über sich selbst informieren und potenzielle Investoren davon überzeugen, dass es für sie einen Wertzuwachs generieren kann.
Eine Credit Story soll möglichen Investoren zeigen, dass das Unternehmen stabile Cashflows und Gewinnmargen erwirtschaftet.
Wie wir heute erfahren, entscheiden potenzielle Geldgeber anhand von Geschichten, die ihnen ein Unternehmen über sich erzählt, ob sie sich an ihm beteiligen oder ob sie ihm Geld leihen. Die Geschichten helfen ihnen sogar dabei, das Unternehmen zu bewerten. Banker sind eben auch nur Menschen.
Natürlich klingen diese Geschichten etwas anders als die typischen Gute-Nacht-Geschichten – schließlich sollen die Geldgeber beim Zuhören ja nicht einschlafen. Offenbar hören Pensionsfondsmanager (vereinfacht gesagt) lieber Geschichten, die mit „Es war einmal ...“ beginnen. Business Angels dagegen ziehen verständlicherweise Storys mit der Einleitung „In nicht allzu ferner Zukunft in einer nicht allzu weit entfernten Galaxie ...“ vor.
Darin muss kein Widerspruch liegen. „In einem Buch wäre die Equity Story wahrscheinlich das erste Kapital, während die Credit Story erst später käme – etwa in Kapital 10“, fasst Alberto anschaulich zusammen.
Wir erfahren außerdem, wie Investoren mit dem Multiplikatorverfahren den Wert des Unternehmens ermitteln: Sie schauen sich dazu das EBITDA des Unternehmens an (keine Angst, auch diesen Begriff erklären wir) und die Geschichte, die das Unternehmen über sich erzählt.
Geschichten sind also wichtig. Genau darum helfen die Berater der EIB ihren Kunden auch, diese Geschichten zu erarbeiten.
Unsere heutigen Gäste, Paulina Brzezicka und Alberto Casorati, arbeiten beide als Berater für Innovationsfinanzierungen bei der EIB. Alberto ist seit mehr als zwölf Jahren im Bankgeschäft tätig und hat früher bei der Citibank und der Banca Intesa Sanpaolo in London gearbeitet. Seinen Abschluss machte er an der Bocconi-Universität in Mailand. Paulina hat ebenfalls die Bocconi-Universität und zudem das University College London absolviert. In London begann sie auch ihre Finanzlaufbahn als Beraterin für Fusionen und Übernahmen bei der Bank of America Merrill Lynch. Seit 2013 ist sie bei der EIB-Gruppe, wo sie zunächst für Private-Equity-Investitionen beim Europäischen Investitionsfonds tätig war.
Heute beraten Paulina und Alberto innovative Unternehmen darüber, welche Voraussetzungen ihre Projekte für eine Finanzierung erfüllen müssen. Außerdem arbeiten sie zusammen mit der Europäischen Kommission an mehreren Studien, die sich mit dem Zugang zu Finanzierungsmitteln in Schlüsselsektoren wie der digitalen Wirtschaft, der Bioökonomie, den Biowissenschaften und der Kreislaufwirtschaft befassen.
Abonnieren Sie „A Dictionary of Finance“ in der Podcast-App von iTunes oder auf einer anderen Podcast-Plattform. Und wenn Ihnen die Sendung gefallen hat, freuen wir uns über Ihre Bewertung. Auch Themenvorschläge für weitere Podcasts nehmen wir gerne an. Twittern Sie Ihre Ideen an Matt oder Allar: @EIBMatt und @AllarTankler.