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  • Anteil der investierenden Firmen bleibt in Österreich mit 90 % hoch und über dem EU-Durchschnitt. In einem zunehmend unsicheren Umfeld verlagern sich Investitionspläne jedoch vom Kapazitätsausbau hin zu Ersatzinvestitionen
  • Bei Digitalisierung und KI sticht Österreich hervor: Eine große Mehrheit der Firmen nutzt digitale Schlüsseltechnologien, knapp die Hälfte setzt bereits KI-Tools ein
  • Fast alle Unternehmen senken ihre Emissionen. Mehr als die Hälfte investiert in Energieeffizienz, viele sehen den Übergang zur Klimaneutralität als Geschäftschance
  • Fachkräftemangel, hohe Energiekosten und regulatorischer Aufwand bleiben zentrale Investitionshemmnisse, auch wenn der Finanzierungszugang und die öffentliche Unterstützung vergleichsweise günstig sind

Österreichische Unternehmen investieren trotz eines schwächeren Ausblicks weiter sehr aktiv. Das zeigt die jüngste Investitionsumfrage der Europäischen Investitionsbank (EIBIS). 90 % der Firmen investieren, und damit mehr als im EU-Durchschnitt. Dabei verschiebt sich der Fokus zunehmend vom Kapazitätsausbau auf den Ersatz und die Modernisierung bestehender Kapazitäten.

EIB-Vizepräsident Karl Nehammer: „Österreichs Unternehmen legen genau die Leadership an den Tag, die Europa jetzt braucht: Sie investieren heute, um den Wohlstand von morgen zu sichern. Die neue Investitionsumfrage der EIB spiegelt eine Unternehmenslandschaft, die Emissionen senkt, digitale Schlüsseltechnologien und KI einführt und auf globalen Märkten wettbewerbsfähig bleibt. Diese Mischung aus Klimaschutz und Innovation ist Österreichs Rezept, um hochwertige Arbeitsplätze zu sichern, die Resilienz zu stärken und Unsicherheit in neue Chancen zu verwandeln.“

Außerdem zeigt die Umfrage 2025 für Österreich: Firmen bewerten den Zugang zu Finanzierungen allgemein positiv, beklagen kaum Engpässe und greifen stark auf interne Mittel zurück.

EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella: „Österreichische Unternehmen sind Teil einer größeren europäischen Geschichte: Trotz hoher Unsicherheit investieren Firmen in der EU, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und globale Regulierungssorgen bleiben laut der EIB-Investitionsumfrage echte Hemmnisse. Doch Europas Unternehmen stehen nicht still – sie sind innovativ, senken Emissionen und setzen neue Technologien im großen Maßstab ein. Die Herausforderung ist nun, diese Dynamik im Privatsektor mit öffentlichen Maßnahmen zu flankieren, die den Binnenmarkt vertiefen und langfristige Investitionen mobilisieren – Investitionen, die Europa für nachhaltiges Wachstum und strategische Autonomie braucht.“

Digitale Innovation im Aufwind

Die Digitalisierung schreitet schnell voran: 87 % der österreichischen Unternehmen haben mindestens eine digitale Schlüsseltechnologie eingeführt, 60 % nutzen mehrere. Damit liegt Österreich deutlich über dem EU-Durchschnitt. Besonders bei KI tut sich viel: 45 % der Unternehmen setzen KI-Tools in mindestens einem Geschäftsbereich ein (gegenüber 37 % in der EU). Die KI-Nutzer profitieren von generativer KI vor allem bei internen Prozessen, im Marketing und Vertrieb sowie im Kundenservice.

Energiekosten sparen und Emissionen senken

Nahezu alle österreichischen Unternehmen haben Schritte unternommen, um ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Mehr als die Hälfte investierte 2025 in Energieeffizienz; damit liegt Österreich beim Klimaschutz über dem EU-Durchschnitt. Drei Viertel der Firmen berichten, dass sie von Klimafolgen betroffen sind.

Ein höherer Anteil als im EU-Durchschnitt (33 % gegenüber 27 %) sieht den Übergang zur Klimaneutralität als Geschäftschance, etwa durch Greentech, saubere Energie und nachhaltige Produkte.

Fachkräftemangel und Energiekosten bremsen Investitionen

Gleichzeitig stehen Unternehmen in Österreich vor hartnäckigen Investitionshemmnissen. Fachkräftemangel, Unsicherheit und hohe Energiekosten belasten sie stärker als im EU-Durchschnitt. Auch die Unternehmensregulierung und arbeitsrechtliche Bestimmungen sind erhebliche Hürden. All dies verdeutlicht, wie wichtig ein unterstützendes politisches und regulatorisches Umfeld ist.

Einen fragmentierten EU-Binnenmarkt beklagen Firmen in Österreich hingegen etwas weniger als jene in anderen europäischen Ländern.

Die jüngsten Änderungen bei Zöllen und Zolltarifen treffen Österreichs Firmen, bereiten ihnen aber zu einem geringeren Teil Sorgen als im EU-Durchschnitt (39 % gegenüber 48 %). Mit drei Vierteln beteiligt sich die große Mehrheit weiter stark am internationalen Handel.

Mehr Frauen in Führungspositionen

Die Geschlechterbalance in Spitzenpositionen verbessert sich langsam: Der Anteil der Unternehmen, in denen Frauen mindestens 40 % der Führungskräfte stellen, steigt – besonders im Dienstleistungssektor und bei kleinen und mittleren Unternehmen. ​

Österreichische Firmen finanzieren ihre Investitionen selbst

Die Finanzierungsbedingungen sind weiter vergleichsweise günstig: Nur rund 4 % der österreichischen Unternehmen haben Finanzierungsschwierigkeiten, weniger als im EU-Durchschnitt. Interne Mittel machen 70 % ihrer Investitionsfinanzierung aus, während externe Mittel und öffentliche Unterstützung durch Zuschüsse und Bankkredite zu Vorzugsbedingungen weitgehend dem EU-Muster entsprechen.

Die jährliche Umfrage der EIB erfasst die Angaben von rund 13 000 Unternehmen aus der EU und einer Stichprobe aus den Vereinigten Staaten. Im Oktober 2025 wurden die wichtigsten Ergebnisse veröffentlicht. Danach lässt das Investitionswachstum bei EU-Firmen nach und leidet unter Turbulenzen in den globalen Lieferketten. Dennoch investieren Europas Unternehmen weiter in die grüne Wende.

In Österreich nahmen 492 Unternehmen nahmen an der EIB-Investitionsumfrage 2025 teil. Sie bilden eine robuste Stichprobe, die die Struktur der österreichischen Wirtschaft nach Firmengröße und Branchen abbildet. Der repräsentative Querschnitt von kleinen Betrieben bis zu großen Konzernen aus dem verarbeitenden Gewerbe, Dienstleistungen, Bau und Infrastruktur stellt sicher, dass die Ergebnisse ein genaues Bild der Investitionstrends, Herausforderungen und Chancen in Österreich liefern.

Zum Länderbericht für Österreich

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.

Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen.

Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte entsprechen dem Pariser Klimaabkommen – so wie in ihrem Klimabank-Fahrplan zugesagt. Fast 60 Prozent ihrer jährlichen Finanzierungen fließen in Projekte, die direkt zu Klimaschutz, Klimaanpassung und einer gesünderen Umwelt beitragen.

Die Gruppe setzt sich für eine stärkere Integration der Märkte ein und mobilisiert mit ihrem Engagement zusätzliche Investitionen. 2024 stieß sie Rekordinvestitionen von mehr als 100 Milliarden Euro in Europas Energiesicherheit an und mobilisierte 110 Milliarden Euro an Wachstumskapital für Start-ups, Scale-ups und europäische Pioniere. Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt.

Auf unserer Website finden Sie hochwertige, aktuelle Fotos vom Sitz der EIB.

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