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  • EIB-Kredit für bessere lokale Arzneimittelproduktion
  • Vereinbarung fördert Innovation in einer Kohäsionsregion und unterstreicht Einsatz der EIB für gerechtes Wachstum
  • Unterstützung durch InvestEU-Programm, das 2021–2027 über 372 Mrd. Euro an zusätzlichen Investitionen anschieben soll

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Antibiotice, Rumäniens führender Pharmahersteller, wollen gemeinsam die Arzneimittelproduktion in Rumänien stärken. Mit einem EIB-Kredit von 25 Millionen Euro finanziert Antibiotice an seinem Standort Iasi den Bau einer modernen Produktions-, Verpackungs- und Lagereinrichtung. Dies ermöglicht die Entwicklung neuer Produktionslinien und stärkt Digitalisierung, Forschung und Entwicklung. Der Kredit entspricht einem Viertel der Gesamtkosten des Projekts von 95,4 Millionen Euro.

Hinter dem Kredit steht das InvestEU-Programm, das von 2021 bis 2027 zusätzliche Investitionen von über 372 Milliarden Euro in Europa anschieben soll.

Diese Finanzierung ist ein bedeutender Meilenstein für den rumänischen Gesundheitssektor, denn es ist die erste InvestEU-Finanzierung im Land. Sie wurde nach der Entscheidung des Investitionsausschusses vom Oktober genehmigt. Die Finanzierung unterstützt die Ziele der Arzneimittelstrategie der EU und der Mitteilung der Kommission über die Beseitigung von Engpässen bei Arzneimitteln in der EU, wonach Arzneimittelengpässe beseitigt und die Versorgungssicherheit in der EU gestärkt werden sollen.

Das Projekt fördert den Bau einer modernen Anlage zur Herstellung von Pharmazeutika in einer Kohäsionsregion in Rumänien. Es verringert die Abhängigkeit von Importen und verbessert die Medikamentenversorgung in der EU. Dadurch stärkt es die Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der europäischen Pharmaindustrie und verdeutlicht, welch entscheidende Rolle moderne Produktionsanlagen für die strategische Autonomie der EU spielen, gerade im Gesundheitssektor.

Dank der Förderung seiner Forschung und Entwicklung im Bereich neuer Arzneimittel und Herstellungsverfahren wird Antibiotice über einen Zeitraum von vier Jahren rund 100 Vollzeitkräfte für Forschung und Herstellung einstellen. Das Unternehmen arbeitet eng mit Universitäten und Forschungsinstituten zusammen und unterstützt damit den Arbeitsmarkt für hochqualifizierte Kräfte.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Diese Kooperation zeigt, wie engagiert wir uns für Innovation, neue Arbeitsplätze und Gesundheitslösungen in Rumänien einsetzen. Mit der EIB-Unterstützung kann Antibiotice SA seine Forschungs- und Herstellungskapazitäten ausweiten. Dies kommt letztlich dem Wohlbefinden der Menschen in Europa zugute und stärkt die Forschung und Entwicklung in Kohäsionsregionen. Ich freue mich über dieses erste InvestEU-Projekt in Rumänien.“

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni: „Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, Europas industrielle Basis im Bereich der medizinischen Herstellung zu stärken. Ich freue mich, dass InvestEU eine entscheidende Rolle dabei spielt, der europäischen Gesundheitsindustrie die notwendigen Gelder bereitzustellen, damit sie wettbewerbsfähig und innovativ bleibt. Gleichzeitig tragen wir den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten und unserer Gesundheitssysteme Rechnung. Dieses Projekt in Rumänien kurbelt die Antibiotikaherstellung an und stärkt die lokale Wirtschaft. Darüber hinaus schafft es Jobs für hochqualifizierte Arbeitskräfte.“

Ioan Nani, CEO von Antibiotice SA: „Die Partnerschaft mit der EIB stützt unseren Geschäftsplan ‚The Future Together 2030‘ und ermöglicht dem Unternehmen, besser auf die Anforderungen des europäischen Arzneimittelmarkts zu reagieren. Wir investieren in Forschung, Technologietransfer und neue Produktionsstätten. So wollen wir einen Mehrwert in der Pharmaindustrie erzeugen und die Wirtschafts- und Finanzkennzahlen des Unternehmens bis 2030 stärken.“

Die Partnerschaft zwischen der EIB und Antibiotice SA ist ein Schritt in Richtung einer autarken und wettbewerbsfähigen Pharmaindustrie in Rumänien. Durch Investitionen in lokale Talente, die Förderung von Innovation und einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung legt sie den Grundstein für eine gesündere Zukunft sowohl für Rumänien als auch die EU insgesamt.

Hintergrundinformationen

Nach dem Ausbruch der Coronapandemie im Jahr 2020 erhöhte die EIB der EU ihre Unterstützung für den rumänischen Gesundheitssektor erheblich. Sie stellte 1,1 Milliarden Euro für den Bau von drei Regionalkrankenhäusern und die Sanierung von 26 kleineren Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen im ganzen Land bereit. Die EIB ist seit Anfang der 1990er-Jahre in Rumänien tätig. Seitdem hat sie mit 180 Finanzierungen im Gesamtvolumen von 17,78 Milliarden Euro den regionalen Zusammenhalt, die Infrastruktur und Gesundheitsdienstleistungen verbessert und kleine und mittlere Unternehmen gefördert.

InvestEU

Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, die die Wirtschaft nachhaltig stärken. Zudem stößt es private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Green Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint die EU-Instrumente für Investitionen in der Europäischen Union unter einem Dach. So macht es die Finanzierung von Investitionsprojekten in Europa einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Finanzierungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie erhöht die Risikotragfähigkeit der Partner und mobilisiert so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen.

Antibiotice SA

Die 1955 gegründete Antibiotice SA blickt auf fast 70 Jahre Erfahrung in der Herstellung pharmazeutischer Fertigerzeugnisse und pharmazeutischer Wirkstoffe zurück. Gegenwärtig ist das Unternehmen weltweit führend in der Herstellung des Wirkstoffs Nystatin und in Rumänien der führende Generikahersteller. International arbeitet Antibiotice mit verschiedenen Partnern zusammen.

Die internationale Expansion stützte sich auf erhebliche Investitionen und die Entscheidung, internationale Qualitätsstandards einzuhalten in Form von Eignungszertifikaten, der Guten Herstellungspraxis der EU oder US-FDA-Vorschriften. Das Unternehmen hat starke globale Geschäftspartnerschaften geknüpft und legt den Schwerpunkt weiter auf ein kontinuierliches Wachstum über den neuen Geschäftsplan „The Future Together“. Der Plan soll die in der aktuellen Vereinbarung vorgesehenen Investitionen ankurbeln. Der Investitionsplan von Antibiotice SA steht darüber hinaus in Einklang mit den regionalen Strategien für eine intelligente Spezialisierung (RIS 3 Nordost) und trägt erheblich zur Entwicklung der Region Nordostrumänien bei. Das multidisziplinäre Expertenteam von Antibiotice strebt kontinuierlich Höchstleistungen an. Dafür nutzt es Schulungsprogramme im Rahmen seiner Plattform Academia a+ in Zusammenarbeit mit Hochschulen und setzt auf moderne Systeme in den Bereichen Motivation und Organisationskultur.