>@Mercedes Landete/EIB
  • Spanien ist der zweitgrößte Empfänger von Finanzierungen in der EU
  • Klimaschutzfinanzierungen steigen deutlich auf 29 Prozent des Gesamtvolumens
  • Spanische KMU erhalten die meisten Mittel von der EIB-Gruppe
  • Investitionsoffensive für Europa: Spanien an dritter Stelle beim insgesamt genehmigten Finanzierungsvolumen

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) hat heute in Madrid die Ergebnisse ihrer Tätigkeit im Jahr 2019 in Spanien vorgestellt. Das Finanzierungsvolumen der Gruppe belief sich 2019 auf 8 966 Millionen Euro, was einem Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Spanien war damit der zweitgrößte Empfänger von Mitteln der EIB-Gruppe. Die EIB-Gruppe finanzierte dort 92 Projekte, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor. Mit ihren langen Laufzeiten und niedrigen Zinssätzen bietet die Bank eine flexible und attraktive Finanzierung für Investitionen, die sich spürbar auf die Realwirtschaft auswirken.

Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Klimaschutzfinanzierungen der Bank und die Finanzierungen in Spanien, erklärte auf der heutigen Pressekonferenz in Madrid: „2019 war für die EIB-Gruppe in Spanien ein sehr positives Jahr. Wir haben Projekte finanziert, die sich merklich auf die spanische Wirtschaft auswirken und das Leben der Menschen im Land verbessern. Hervorzuheben ist der deutliche Anstieg unserer Klimaschutzfinanzierungen, wobei wir auch an unserer starken Unterstützung von Innovation und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) festgehalten haben. KMU stehen als Motor für Wachstum und Beschäftigung auch weiterhin im Mittelpunkt unserer Tätigkeit in Spanien. Wir sind sehr zufrieden mit diesen Ergebnissen.“ In Bezug auf den Klimaschutz erklärte Navarro: „Als Klimabank der Europäischen Union und eine der institutionellen Säulen des europäischen Grünen Deals wird die EIB die Bemühungen der spanischen Projektträger weiter unterstützen, sowohl beim Klimaschutz als auch der Klimaanpassung.“

Mehr Geld für den Klimaschutz in Spanien

Die Bank der EU hat bereits das vierte Jahr in Folge ihre Finanzierungen für Projekte erhöht, die zur Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels beitragen: Auf 2 240 Millionen Euro belief sich das Finanzierungsvolumen 2019. Spanien war damit zweitgrößter Empfänger bei den Klimafinanzierungen. Mit diesen Mitteln trägt die EIB unter anderem zur Förderung eines sauberen Verkehrs, der Energieeffizienz, erneuerbarer Energien und der Modernisierung der Stromnetze bei.

Im Bereich der KMU-Finanzierung war Spanien 2019 innerhalb der EU mit 4 755 Millionen Euro erneut der größte Empfänger von Mitteln der EIB-Gruppe. Rund 91 000 spanische KMU und Midcap-Unternehmen mit knapp 625 000 Beschäftigten profitierten damit von Finanzierungen zu günstigen Konditionen.

Die Innovationsfinanzierung war 2019 erneut einer der großen Schwerpunkte der EIB-Gruppe in Spanien. Mehr als 1 300 Millionen Euro stellte sie dafür bereit. Die Mittel sind für Investitionen in die Digitalisierung und die Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI) spanischer Unternehmen aller Größen bestimmt, die damit effizientere und umweltfreundlichere Produktionsverfahren einführen können. Auch andere Bereiche profitieren von diesen Mitteln, etwa die pharmakologische Forschung oder Forschungsteams öffentlicher Einrichtungen.

Die Investitionsoffensive für Europa – Ergebnisse 2019 in Spanien

Vom Beginn der Investitionsoffensive für Europa im Jahr 2015 bis Dezember 2019 genehmigte die EIB-Gruppe 10 400 Millionen Euro für die Finanzierung von 142 Projekten in Spanien. Mit diesem Geld sollen Investitionen von rund 50 000 Millionen Euro in Spanien mobilisiert werden – Investitionen, durch die vor allem der Klimaschutz, Innovationen, eine nachhaltige Produktion, die Implementierung der neuesten digitalen Technologien und die Wettbewerbsfähigkeit der spanischen Unternehmen gefördert werden.

Gesamtergebnisse der EIB-Gruppe

Im vergangenen Jahr genehmigte die EIB-Gruppe Finanzierungen von insgesamt 72 220 Millionen Euro. Davon entfielen 63 250 Millionen Euro auf Darlehen der EIB und 10 230 Millionen Euro auf Mittel des Europäischen Investitionsfonds (EIF). Der EIF ist die Tochtergesellschaft der EIB und bietet Lösungen für Finanzintermediäre mit dem Ziel, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen und Innovationen in Europa zu fördern.

EU-weit genehmigte die EIB-Gruppe im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa von 2015 bis Dezember 2019 insgesamt 84 200 Millionen Euro. Damit sollen zusätzliche Investitionen von rund 458 000 Millionen Euro mobilisiert werden.

Die EIB ist einer der weltweit größten multilateralen Geldgeber im Kampf gegen den Klimawandel. Sie will bei der Mobilisierung des Kapitals vorangehen, das notwendig ist, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. So soll das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden. Am 14. November 2019 beschloss der Verwaltungsrat der EIB die neuen Klimaziele und die neue Finanzierungspolitik der Bank für den Energiesektor. Demnach wird die Bank den Anteil ihrer Klima- und Umweltfinanzierungen bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent erhöhen. In den zehn Jahren bis 2030 will die EIB-Gruppe mindestens eine Billion Euro für Investitionen mobilisieren, die zum Erreichen ihrer Klima- und Umweltziele beitragen. Zudem wird die Gruppe alle ihre Aktivitäten auf das Pariser Abkommen abstimmen. Entsprechend wird die EIB ab Ende 2021 keine Energieprojekte mehr finanzieren, die im Zusammenhang mit herkömmlichen fossilen Energieträgern stehen.