• Das Projekt wird die landwirtschaftliche Produktion im Land erhöhen und diversifizieren und außerdem Wasserverluste verringern
  • In der Durchführungsphase werden Beschäftigungsmöglichkeiten für 6 600 Menschen geschaffen. Nach Inbetriebnahme der neuen Infrastruktur werden pro Jahr Arbeitsplätze für 6 450 Menschen in der Agrarindustrie entstehen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Entwicklungsbank des Europarates (CEB) unterstützen die Finanzierung des Nationalen Bewässerungsprogramms in Portugal durch die Förderung von Investitionen in den portugiesischen Festlandsregionen, hauptsächlich im Alentejo, der aus dem Alqueva-Bewässerungssystem gespeist wird. Das Projekt soll die wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Gebieten fördern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere Dürre, stärken. An der Vertragsunterzeichnung für das EIB-Darlehen von 200 Millionen Euro und das CEB-Darlehen von 80 Millionen Euro nahmen heute in Lissabon EIB-Vizepräsident Andrew McDowell, CEB-Vizegouverneurin Rosa María Sánchez-Yebra und der portugiesische Finanzminister Mário Centeno teil. Auch der Minister für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und ländliche Entwicklung Luís Capoulas Santos war anwesend.

Die beiden Darlehen der EIB und der CEB sind für Projekte bestimmt, mit denen vorhandene Bewässerungsgebiete ausgeweitet und modernisiert werden. Außerdem soll die Infrastruktur durch den Bau und die Sanierung von Wasserentnahmestellen, Pumpstationen, Sammlern und anderen Bewässerungsanlagen erneuert werden.

Die portugiesische Landwirtschaft dürfte in hohem Maße von diesem Projekt profitieren. Neue Bewässerungstechnologien werden die Abhängigkeit von Regenfällen und die Anfälligkeit für klimatische Schwankungen verringern. Dies kommt der Entwicklung und Widerstandsfähigkeit der ländlichen Wirtschaft zugute. Durch die Erweiterung der Bewässerungsgebiete kann zudem die landwirtschaftliche Produktion erhöht und diversifiziert werden, was die Produktion von Oliven, Mais und Wein erleichtert. Auch die Infrastruktur außerhalb von Agrarbetrieben wird mit modernen, automatisierten und intelligenten Anbaukontrollsystemen auf den neuesten Stand gebracht.

Diese Investitionen tragen zu Wassereinsparungen bei, indem die Wasserverluste um geschätzte 35 Millionen Kubikmeter verringert werden. Außerdem wird die Energieeffizienz der Wasserpumpen verbessert: Die Energie, die die neue bzw. sanierte Bewässerungsinfrastruktur verbraucht, wird größtenteils intern durch den Wasserimpuls erzeugt.

Durch diese Transformation der landwirtschaftlichen Produktivität des Landes werden nicht nur auf portugiesischen Bauernhöfen, sondern auch in der lokalen Agrar- und Ernährungswirtschaft Arbeitsplätze geschaffen, was der Landflucht entgegengewirkt. Die einzelnen Projekte werden hauptsächlich im Alentejo, aber auch in der Algarve, der nördlichen und zentralen Küstenregion und im zentralen Landesinneren Portugals durchgeführt. Durch die Installation der Infrastruktur außerhalb von Agrarbetrieben und die damit verbundenen Investitionen in Agrarbetrieben sollen Beschäftigungsmöglichkeiten für 6 600 Menschen entstehen. Sobald die Infrastruktur in Betrieb gegangen ist, werden außerdem pro Jahr etwa 6 450 Arbeitsplätze in der Agrarindustrie geschaffen.

„Wir freuen uns, dass wir die Modernisierung und den Ausbau von Bewässerungssystemen in Portugal mitfinanzieren können“, erklärte EIB-Vizepräsident Andrew McDowell in Lissabon. „Der heute unterzeichnete Vertrag beweist, dass die EIB gezielt Infrastruktur finanziert, die die wirtschaftliche Entwicklung in vielen Sektoren vorantreibt, vor allem in der Landwirtschaft. Und dass es eines der vorrangigen Ziele der Bank der EU ist, Investitionen in Kohäsionsregionen zu fördern.“

Die für die Strategie für soziale Entwicklung zuständige Vizegouverneurin der CEB Rosa María Sánchez-Yebra erklärte: „Die CEB freut sich, die Sanierung und den Ausbau des portugiesischen Bewässerungssystems finanzieren zu können. Das Projekt wird die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft im Land fördern, die Lebensbedingungen in ländlichen Gebieten verbessern und zur Bekämpfung von Umwelt- und Naturkatastrophen wie Wüstenbildung und Waldbrände beitragen. Die regionale Entwicklung fördern und den sozialen Zusammenhalt stärken – genau darin besteht der gesellschaftliche Auftrag der CEB.“

Mário Centeno, portugiesischer Finanzminister: „Ich freue mich über dieses gemeinsame Projekt der Portugiesischen Republik, der EIB und der CEB. Diese Investition in den Ausbau und die Modernisierung der Bewässerungsinfrastruktur in Portugal zeigt deutlich, wie die europäischen Institutionen – neben den nationalen Anstrengungen – nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung fördern können. Als Politiker tragen wir die Verantwortung dafür, hochwertige Investitionen, die künftig wirtschaftliche und soziale Dividenden erbringen, mit den passenden Finanzierungsinstrumenten zu unterstützen. Wenn wir in tragfähige Bewässerungslösungen investieren, verbessern wir nicht nur die Bewirtschaftung einer knappen Ressource wie Wasser und bekämpfen die Auswirkungen des Klimawandels wie etwa Wüstenbildung, wir eröffnen auch der Wirtschaft neue Chancen.“