Die Europäische Investitionsbank-Gruppe stellte 2016 insgesamt 619 Millionen Euro in Form neuer Darlehen, Garantien und Eigenkapital in der Tschechischen Republik bereit. Hiervon stammten 526 Millionen Euro von der EIB und 93 Millionen Euro von ihrer Tochtergesellschaft, dem Europäischen Investitionsfonds (EIF).

Fünf der unterstützten Operationen fielen unter den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), eine Komponente der Investitionsoffensive für Europa. Allein durch diese fünf Operationen wurden bereits Investitionen von fast 2 Milliarden Euro angestoßen, was 1,06 Prozent des tschechischen BIP entspricht.

„2016 war ein erfolgreiches Jahr für die EIB in der Tschechischen Republik. Gegenüber dem Vorjahr konnten wir unsere Finanzierungstätigkeit in dem Land um ein Drittel steigern. Wir haben Projekte unterstützt, die dazu beitragen, Unterschiede in der regionalen Entwicklung abzubauen, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und den Lebensstandard der Menschen zu erhöhen. Dabei setzen wir auf innovative Finanzierungslösungen“, erklärte der für Finanzierungen in mitteleuropäischen Ländern zuständige EIB-Vizepräsident Vazil Hudák, der die Ergebnisse in Prag vorstellte.

Im Bereich der strategischen Infrastruktur vergab die EIB ein Darlehen über 3 Milliarden tschechische Kronen (rund 111 Millionen Euro) an die ČEPS a.s., den Betreiber des Stromnetzes in der Tschechischen Republik. Die Mittel waren für den Ausbau und die Modernisierung des tschechischen Stromnetzes bestimmt. Die Bank förderte damit die Umsetzung des Investitionsprogramms der ČEPS für den Zeitraum 2016-2020, das 25 Stromübertragungsvorhaben im Spannungsbereich von 110 kV bis 400 kV sowie die Modernisierung von IT- und Kommunikationssystemen umfasst. Die Maßnahmen zur Modernisierung des Stromnetzes sind geografisch über die gesamte Tschechische Republik verteilt.

Außerdem unterzeichnete die EIB mit tschechischen Finanzinstituten fünf Verträge über Durchleitungsdarlehen in Höhe von insgesamt 392,5 Millionen Euro. Die zwischengeschalteten Institute – Česká spořitelna, a.s., ČSOB, a.s., ČSOB Leasing, a.s., Komerční banka, a.s. und SG Equipment Finance, a.s. – finanzieren mit den Mitteln Projekte von KMU, Midcap-Unternehmen und Kommunen im Bereich lokale Infrastruktur, Umweltschutz, Energie, FuE, Innovation und Dienstleistungen (einschließlich Tourismus). Zwei der zwischengeschalteten Institute – die Komerční banka, a.s. und die SG Equipment Finance, a.s. – fördern mit den EIB-Darlehen vor allem Unternehmen, die junge Leute einstellen oder ausbilden, um so die Jugendbeschäftigung anzukurbeln.

Der EIF stellte 93 Millionen Euro in Form von zwei Eigenkapital-, vier Garantie- und drei Mikrofinanzierungsoperationen bereit und mobilisierte damit neue Investitionen in Höhe von 636 Millionen Euro.