Bank of Valletta hilft KMU in Malta bei Innovation und Schaffung neuer Jobs nach Corona – mit Rückendeckung durch die EU

>@CBS
© CBS

Die Firma von Keith Abela Fitzpatrick gehört zu den vielen Nutznießern der KMU-Initiative

Keith Abela Fitzpatrick will die Geschäftsabläufe in Malta grundlegend erneuern. Seine Firma Corporate Business Solutions entwickelt maßgeschneiderte Software, die Unternehmen hilft, ihre Finanzen, ihre Abläufe, ihren Handel und ihr Personal besser zu verwalten.

„Normalerweise läuft es so, dass Verkäufer eine Bestellung auf einem Blatt Papier notieren“, sagt Fitzpatrick. „Unsere Software automatisiert den Vorgang: Die Bestellung geht direkt ans Lager zur Kommissionierung und Verpackung. Das beschleunigt den gesamten Prozess erheblich und spart viel Geld und Bearbeitungszeit.“

Corporate Business Solutions ist eines der vielen maltesischen Unternehmen, denen die 2015 eingerichtete KMU-Initiative der EU zugutekam. Seitdem hat die Bank of Valletta mit Unterstützung der EIB-Gruppe 740 kleinen und mittleren Unternehmen geholfen, ihre Projekte umzusetzen und über ihre Heimatmärkte hinaus zu expandieren. Die EIB-Gruppe besteht aus der Europäischen Investitionsbank und ihrer auf kleinere Unternehmen spezialisierten Tochter, dem Europäischen Investitionsfonds.

„Die Finanzierung hat die Expansion unseres Unternehmens beschleunigt“, so Fitzpatrick. „Davon könnten auch andere Unternehmen profitieren.“

Maltas Unternehmen von morgen

KMU – kleine und mittlere Unternehmen – sind das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Sie machen 99 Prozent der Unternehmen in der EU aus, beschäftigten zwei Drittel aller Erwerbstätigen (mehr als 90 Millionen Menschen in Europa) und schaffen 85 Prozent aller neuen Jobs. Sie sind ein wichtiger Motor für Wachstum und Innovation und entwickeln neue digitale Technologien und Produkte, die unser Leben verändern. So hat Corporate Business Solution mit seiner Software beispielsweise den Vertrieb von Lebensmitteln, Medikamenten und die Erbringung öffentlicher Dienstleistungen in Malta verbessert.

Viele KMU haben jedoch Probleme, an Finanzierungen zu gelangen, und Corona hat die Lage weiter verschärft. Ohne Finanzierungen können Firmen oft nicht expandieren, neue Mitarbeitende einstellen, in neue Technologien investieren oder neue Firmengebäude kaufen.

„Um von einer Geschäftsbank einen Kredit zu bekommen, muss man etliche Formulare ausfüllen und das eigene Haus als Sicherheit stellen“, sagt Fitzpatrick. „Das schreckt besonders junge Unternehmer ab. Sie müssen alles riskieren, um ihren Traum zu verwirklichen.“

>@BOV
© BOV

Die Bank of Valletta hat seit 2015 mehr als 70 Millionen Euro an KMU-Finanzierungen verwaltet

Die KMU-Förderung gehört zu den vorrangigen Zielen der Europäischen Investitionsbank. Deshalb beteiligt sich die EIB an der KMU-Initiative der EU, mit der private Investitionen angekurbelt und der Zugang von KMU zu Finanzierungen in ganz Europa verbessert werden sollen. Die Finanzierungen stützen sich auf die europäischen Struktur- und Investitionsfonds sowie auf Mittel aus dem Programm „Horizont 2020“ und eigene Mittel des Europäischen Investitionsfonds.

„Banken sind sehr liquide. Sie brauchen für die Kreditvergabe keine Finanzierungsmittel, dafür aber Garantien, die sich KMU in der Regel nicht leisten können“, sagt Ferran Minguella, der das für den Adriaraum zuständige Team der EIB leitet. „Die EU und die EIB-Gruppe übernehmen im Rahmen der Initiative das Risiko. So kann die Bank of Valletta Kredite zu niedrigeren Zinsen und mit weniger Anforderungen an Sicherheiten an KMU vergeben.“

Über die KMU-Initiative in Malta haben die beiden dafür ausgewählten Finanzintermediäre BNF und Bank of Valletta in den letzten sieben Jahren 828 KMU mit insgesamt 81 Millionen Euro finanziert. Wegen des großen Erfolgs der Initiative unterzeichneten die EIB-Gruppe und die Bank of Valletta im Dezember 2021 eine Vereinbarung über weitere 28 Millionen Euro.

Bis Ende 2023 dürfte die KMU-Initiative mehr als 1 000 KMU mit Krediten in Gesamthöhe von 118 Millionen Euro unterstützen. „Wir sind überzeugt, dass sich durch die zusätzlichen Mittel mehr Unternehmen nach der Covid-19-Pandemie erholen und in diesen schwierigen Zeiten auch investieren und wachsen werden“, sagt Alfio Lo Castro, der bei der EIB für Regionalmandate zuständig ist.

Mehr Jobs und Innovation in Malta

Die Fortführung der KMU-Initiative hat große Vorteile für die Unternehmen und Menschen in Malta.

„KMU sind die Grundlage der maltesischen Wirtschaft“, so Mark Scicluna Bartoli, bei der Bank of Valletta für die Produktentwicklung im Geschäftskundenbereich zuständig. „Mit dieser Initiative investieren wir in den Aufschwung Maltas nach der Coronakrise und erhalten die Wettbewerbsfähigkeit.“

>@Statista
© Statista

Die Zahl der KMU in Malta wächst weiter. Darunter waren 2021 rund 35 000 Kleinstunternehmen, die bis zu neun Personen beschäftigen

Die KMU-Initiative ist gut für die Region. Mehr Finanzierungen bedeuten neue Arbeitsplätze, mehr Innovation und Unternehmensgründungen in Malta. „Unsere Inselmentalität hilft uns zu wachsen“, sagt Fitzpatrick. „Wir wollen Vorreiter sein und Malta zum angesagten Wirtschaftsstandort machen. Dank der Finanzierungen funktioniert das.“