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Die Corona-Krise hat der Welt die grundlegende Bedeutung der globalen Zusammenarbeit bei der Krankheitsbekämpfung aufgezeigt. Doch diese Zusammenarbeit ist unter Druck, ebenso wie die zu ihrer Aufrechterhaltung erforderlichen Bedingungen. Die künftige Finanzierung von Gesundheitswesen und Wissenschaft wird infrage gestellt. Kürzungen der Entwicklungshilfe durch einige traditionelle Geber lassen Zweifel an unserer Fähigkeit aufkommen, Infektionskrankheiten in den schwächsten Ländern der Welt vorzubeugen und zu bekämpfen.

Um die künftige Widerstandsfähigkeit gegen Pandemien sicherzustellen, müssen diese Lücken geschlossen werden. Der Schlüssel zum Erfolg sind starke, innovative neue Partnerschaften zwischen multinationalen Organisationen, privaten und öffentlichen Einrichtungen und der Zivilgesellschaft. Aus Erfahrungen, die noch nicht lange her sind, wissen wir: starke globale Partnerschaften funktionieren. Vor fünf Jahren gelang es uns, den Impfstoff-Nationalismus (das Horten begrenzter Vorräte) zu überwinden und eine globale Antwort auf die Pandemie zu formulieren.

Gavi, eine weltweite Allianz öffentlicher, privater und zivilgesellschaftlicher Gruppen, schloss damals eine Partnerschaft mit der EIB-Gruppe – dem Finanzierungsarm der EU, dessen Anteilseigner die 27 EU-Mitgliedstaaten sind –, um 600 Millionen Euro an Gebermitteln für die COVAX-Initiative zu mobilisieren. Ohne dieses Geld wäre COVAX nicht in der Lage gewesen, so schnell und in so großem Umfang zu handeln: fast 2 Milliarden Impfstoffdosen konnten letztendlich ausgeliefert werden. Mehr als 100 (überwiegend) arme Länder profitierten, weil wir die Weitsicht hatten, gemeinsam auf die Pandemie zu reagieren.

Und der Nutzen beschränkte sich nicht auf diese Länder. Das Mantra der Pandemie lautete schließlich „Niemand ist sicher, solange nicht alle sicher sind.“ Weitreichende und lange Shutdowns bedeuteten größere Unterbrechungen der Lieferketten und der Weltwirtschaft. Je schneller wir den Zugang zu Technologien für Tests, Überwachung und Kontaktverfolgung ermöglichen konnten, desto besser würden wir neue Virusvarianten erkennen und uns entsprechend anpassen können. Es waren Labortechniker in Südafrika, die als Erste die berüchtigte Omicron-Variante identifizierten und auf sie aufmerksam machten.

Die nächste Pandemie verhindern

Weil wir wissen, dass wir auf die nächste Pandemie noch besser vorbereitet sein müssen, bauen wir auf diesem Erfolg weiter auf. Die EIB stellt Gavi 1 Milliarde Euro zur Verfügung, um den Zugang zu Impfstoffen gegen Viren mit Pandemiepotenzial (wie Ebola) zu beschleunigen und Routine-Impfungen gegen vermeidbare Krankheiten wie Masern, Malaria und das humane Papillomavirus (HPV, eine der Hauptursachen für Gebärmutterhalskrebs) zu unterstützen. (Ein neuer Impfstoff gegen Tuberkulose steht ebenfalls in Aussicht.)

Dieser innovative Ansatz hat andere inspiriert und ihre Aktivitäten beschleunigt. So arbeiten die Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen der G7 zusammen mit der EIB, MedAccess und der International Finance Corporation an einem neuen Finanzierungsinstrument – zur Mobilisierung von Impfstoffen, Therapeutika, Diagnostika und anderen medizinischen Gütern, die ärmere Länder für künftige Pandemien brauchen.

Der Aufbau der regionalen Impfstoffproduktion ist eine wichtige Priorität. Auf Afrika entfallen 20 Prozent der Weltbevölkerung, aber nur 0,1 Prozent des weltweiten Impfstoffangebots. Jede Strategie zur Verbesserung der allgemeinen Pandemievorsorge muss bei der Impfstoffproduktion in Afrika ansetzen.

Auch hier sind die Partnerschaft und die finanziellen Innovationen der EIB ein entscheidender Faktor. Der mit 1,2 Milliarden US-Dollar ausgestattete African Vaccine Manufacturing Accelerator von Gavi, der von europäischen Regierungen und Institutionen wie der EIB mit mehr als 750 Millionen Euro unterstützt wird, soll Hürden für die lokale Impfstoffproduktion beseitigen. Um Afrika zu helfen, Impfstoff-Souveränität zu erlangen, finanziert die EIB über das Institut Pasteur de Dakar auch direkt Produktionsanlagen in Ghana, Südafrika und Senegal.

Auf Afrika entfallen 20 Prozent der Weltbevölkerung, aber nur 0,1 Prozent des weltweiten Impfstoffangebots.

Partnerschaften für stärkere Gesundheitssysteme

Durch Bündelung unseres Fachwissens hilft die Partnerschaft zwischen der EIB und Gavi Ländern, stärkere Gesundheitssysteme aufzubauen, damit sie besser auf Pandemien reagieren und Leben retten können. Als Präsidentin der EIB und CEO von Gavi wissen wir: Der Schutz der globalen Gesundheit erfordert entschlossenes Handeln. Indem wir in Innovation investieren und dafür sorgen, dass die Ressourcen diejenigen erreichen, die sie am dringendsten brauchen, können wir das Risiko künftiger Ausbrüche verringern, Menschen schützen und eine Welt schaffen, in der Gesundheitskrisen nicht länger Leben und Existenzgrundlagen zerstören.

Viren scheren sich nicht um Politik, Visa, Zölle oder Kriege. Sie reagieren auf ein starkes Immunsystem und wirksame Impfstoffe. Wenn wir nicht dafür sorgen, dass alle Länder über die nötigen Ressourcen verfügen, um neue Ausbrüche schnell zu erkennen und darauf zu reagieren, sind wir alle gefährdet. Ohne globale Zusammenarbeit können wir uns, unsere Familien und unsere Volkswirtschaften nicht schützen. Investitionen in innovative globale Gesundheitspartnerschaften sind unsere beste Verteidigung gegen den nächsten großen Ausbruch und werden sich auszahlen – in Form von weltweiter Stabilität und Sicherheit.

Eine Fassung dieses Artikels wurde von Project Syndicate am 21. Mai 2025 veröffentlicht.

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