Eröffnungsansprache von Nadia Calviño, Präsidentin der EIB-Gruppe, auf der Konferenz „Building Change: Boosting Innovation for Affordable and Sustainable Housing in Europe“ am 30. Oktober 2025 in Barcelona.
Bon día!
Guten Morgen, liebe Freundinnen und Freunde,
ich freue mich sehr, Sie virtuell zu dieser wichtigen Konferenz über Innovation im europäischen Bausektor in Barcelona zu begrüßen.
Lassen Sie mich zuerst der Stadt Barcelona gratulieren. Ich danke Bürgermeister Collboni und unseren Partnern für die Ausrichtung der Konferenz, ebenso wie allen Rednerinnen und Rednern, die unserer Einladung gefolgt sind.
Die heutige Veranstaltung bildet den Auftakt einer Roadshow, mit der die EIB-Gruppe europaweit Finanzierungen und Innovationen im Wohnungsbau ins Rollen bringen will – ein Bereich, der für Menschen und Politik Priorität hat.
In den letzten Jahren haben wir 15,6 Milliarden Euro für bezahlbares, nachhaltiges Wohnen vergeben. Wir haben lebenswertere, nachhaltigere Städte in ganz Europa geschaffen. Und weil wir noch mehr tun wollen, verstärken wir unsere Aktivitäten auf drei Gebieten:
- Innovation: Wir bieten gezielte Innovationsförderung für Baustoffe, Bauverfahren und Digitalisierung, damit neue Technologien schneller eingeführt werden. Das steigert die Produktivität und hilft gegen den Fachkräftemangel.
- Sanierung: Wir erweitern unsere Aktivitäten für die energetische Sanierung von Europas riesigem Gebäudebestand, um den CO2-Fußabdruck und die Energiekosten zu senken.
- Neubau: Wir erhöhen die Finanzierung neuer Projekte für bezahlbares Wohnen in der EU, mit einem starken Fokus auf jüngere Familien.
Diese Gebiete spiegeln unser erklärtes Ziel, eine der drängendsten sozialen Herausforderungen im heutigen Europa anzugehen.
Während meiner Besuche in den 27 Mitgliedstaaten habe ich selbst gesehen, dass der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum quer durch die Union Sorge bereitet. Die Wohnraumfrage betrifft junge Menschen, Familien, Beschäftigte in systemrelevanten Berufen und vulnerable Gruppen, und sie wird zunehmend als politische Top-Priorität gesehen.
Letztes Jahr im Oktober besichtigte ich hier in Barcelona ein Bauprojekt, das mit modularen Bautechniken realisiert wird. Ich sah die transformative Wirkung strategischer Investitionen in bezahlbaren Wohnraum.
Wir wissen, dass die Baubranche über enormes Potenzial verfügt, um uns bei dieser Herausforderung zu unterstützen. Aber der jüngsten EIB-Investitionsumfrage zufolge setzen heute nur 24 Prozent der europäischen Bauunternehmen überhaupt Innovationen ein. Diese Lücke müssen wir dringend verkleinern.
In der heutigen Konferenz geht es um Lösungen. Es geht darum, wie wir die Übernahme von Innovationen beschleunigen können – von industrialisiertem Bauen und Digitalisierung bis zu zirkulärem Bauen und neuen nachhaltigen Materialien. Die Tools sind da, was wir jetzt brauchen, sind ein größerer Maßstab, Zusammenarbeit und Finanzierung.
Deshalb freue ich mich, ein 400 Millionen Euro schweres TechEU-Programm für Innovationen im Wohnungsbau anzukündigen, das unser Verwaltungsrat gerade erst genehmigt hat.
Damit finanzieren wir quer durch die EU Investitionen in Forschung, Innovation, Digitalisierung und Fertigung, um die Entwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit der Wohnungsbau-Wertkette zu stärken.
Die Initiative unterstützt Fertigungsanlagen für modulares Bauen, Digitalsysteme und weitere transformative Investitionen, damit wir schneller, günstiger und umweltfreundlicher bauen können. Dabei arbeiten wir mit Midcap-Unternehmen und Großunternehmen, Städten, Wohnungsgesellschaften, Produzenten und Forschungszentren zusammen, um innovative Lösungen zu testen und im großen Maßstab einzuführen.
Ganz besonders freue ich mich, dass die Europäische Investitionsbank und die Stadt Barcelona auf dieser Konferenz ein Rahmendarlehen über 113 Millionen Euro für sozialen und energieeffizienten Wohnraum unterzeichnen werden.
Städte sind besonders gut positioniert, um als Katalysator des Wandels zu wirken.
Unter unserer Initiative für klimaneutrale Städte bekräftigt diese Vereinbarung die langjährige Partnerschaft zwischen unseren Institutionen sowie unser gemeinsames Ziel, die Wohnraumfrage in Barcelona und anderswo anzugehen. Sie zeigt, wie starke Partnerschaften und innovative Finanzierungen echte Wirkung vor Ort erzielen, das Leben der Menschen verbessern, soziale Teilhabe fördern und die Energiewende auf lokaler Ebene voranbringen können.
Dabei möchte ich klarstellen: Es geht nicht nur darum, Häuser zu bauen. Es geht um Wettbewerbsfähigkeit, Teilhabe und Resilienz. Es geht darum, dass alle Menschen ein sicheres, bezahlbares und energieeffizientes Zuhause haben, wo sie ihre Lebenspläne und Träume verwirklichen können.
Ich freue mich auf die anregenden Diskussionen heute mit Bürgermeistern, Innovatorinnen, Wohnungsbauexperten, Forschenden und Finanzfachleuten. Gemeinsam bauen wir die Zukunft Europas.
Vielen Dank!
¡Mis mejores deseos, un fuerte abrazo y hasta pronto!