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Ambroise Fayolle, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, sprach auf dem COP30-Side-Event „Efficiency in action: The silent driver of competitiveness“


Es gilt das gesprochene Wort.


EIB

Guten Morgen, meine Damen und Herren,

es ist mir eine Freude, heute hier zu sein. Zunächst möchte ich Bertrand Piccard, der Solar Impulse Foundation und dem Energy Efficiency Movement für die Organisation dieser wichtigen, hochaktuellen Veranstaltung danken.

Energieeffizienz ist eines der mächtigsten Instrumente, die wir im Kampf gegen den Klimawandel haben. Sie ist nicht einfach ein technischer Kniff, sondern eine strategische Notwendigkeit. Bei der Europäischen Investitionsbank-Gruppe, dem Finanzierungsarm der Europäischen Union, setzen wir alles daran, die Investitionslücke im Bereich Energieeffizienz zu schließen und den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft voranzubringen.

Die Politik steht heute vor einem komplexen Energie-Trilemma: Wie lassen sich Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit unter einen Hut bringen? Fortschritte bei einem der Ziele gehen oft zulasten der anderen beiden. Energieeffizienz ist dabei eine seltene Ausnahme – sie stärkt alle drei. Energieeffizienz senkt die Emissionen, reduziert die Kosten und verbessert die Resilienz. Denn wie heißt es so treffend: Die sicherste, günstigste und sauberste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen.

In der heutigen Welt, in der hohe Energiekosten und geopolitische Unsicherheiten vor allem kleine und mittlere Unternehmen und Haushalte vor große Herausforderungen stellen, ist das besonders relevant. Deshalb sind Fortschritte bei der globalen Zusage der COP28, die weltweite Effizienz-Verbesserungsrate bis 2030 auf 4 Prozent pro Jahr zu verdoppeln, so entscheidend.

Wir bei der EIB-Gruppe lassen den Worten Taten folgen. Wir unterstützen Investitionen, die Emissionen senken, Energiekosten reduzieren und Unternehmen wie Haushalten innerhalb und außerhalb Europas den Rücken stärken. So fördern wir beispielsweise energieeffiziente Krankenhäuser, Schulen, Wohngebäude und öffentliche Einrichtungen in der Ukraine, nachhaltigen Wohnraum in Kasachstan und energetische Sanierungen von KMU und Industriebetrieben in Chile.

In Europa haben wir dieses Jahr schon einen wichtigen Meilenstein erreicht. Gemeinsam mit Ditte und Bertrand, die heute auch hier sind, haben wir eine Initiative gestartet, auf die ich stolz bin.

Sie heißt „Energy Efficiency for SMEs Initiative“ und steht für eine starke Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission, der Solar Impulse Foundation und der EIB-Gruppe.

In den kommenden drei Jahren wird diese Initiative rund 350 000 KMU in Europa unterstützen. Die EIB-Gruppe erhöht ihre Finanzierungen für Energieeffizienz und Dekarbonisierung auf 17,5 Milliarden Euro, das ist fast doppelt so viel wie bisher.

Wir testen Leuchtturmprojekte und kommerzialisieren innovative „Servitization“-Modelle, bei denen Energieeffizienz nicht mehr als Produkt, sondern als Dienstleistung angeboten wird. Solche Modelle helfen, bestehende Technologien zu skalieren und für KMU zugänglich zu machen, damit die europäische Industrie ihre Dekarbonisierungsziele erreicht und gleichzeitig wettbewerbsfähiger wird.

Durch diese Projekte kann die EIB-Gruppe Investitionsplattformen mit Fokus auf die Energieeffizienz von KMU unterstützen, gemeinsam mit Partnern aus dem Privatsektor. Sie treiben Investitionen vor Ort voran, erweitern die Investorenbasis und bringen dringend benötigtes Kapital in den Energieeffizienz-Sektor.

Wir schätzen, dass unsere „Energy Efficiency for SMEs Initiative“ in den nächsten drei Jahren insgesamt Investitionen von über 65 Milliarden Euro mobilisieren kann.

In Europa und weltweit kommt es darauf an, saubere Technologien für KMU zugänglich zu machen und deren Energieproduktion und -konsum zu transformieren.

Wir sind überzeugt, dass unsere Initiative als Blaupause dafür dienen kann, wie der öffentliche und der private Sektor diese Investitionslücke gemeinsam schließen können. Öffentliche Banken wie die EIB übernehmen dabei Risiken und fördern neu entstehende Technologien, während private Investoren für Skalierung und Reichweite sorgen.

Gemeinsam können wir diese Modelle weltweit replizieren, vor allem in Schwellenländern, wo Investitionen am dringendsten gebraucht werden.

Meine Damen und Herren, bei der heutigen Veranstaltung werden wir von Pionieren hören, die Energieverluste in Chancen verwandeln. Wir testen innovative Finanzierungsinstrumente und Partnerschaften, die solche Lösungen auf den Markt bringen können. Und wir werden daran erinnert, dass Dekarbonisierung keine Belastung ist, sondern ein Business Case. Einer, der Wachstum, Widerstandsfähigkeit und Wohlstand fördert.

Lassen Sie uns dieses Mindset verinnerlichen. Lassen Sie uns gemeinsam Energieeffizienz zum Grundpfeiler einer nachhaltigen Zukunft machen.

Vielen Dank. Ich wünsche Ihnen eine spannende Diskussion.