Der flämische Wandteppich „Begegnung der Königin von Saba und König Salomon“ aus dem 17. Jahrhundert, der in der Nazizeit aus jüdischem Besitz zwangsversteigert wurde, hat seine endgültige Heimat gefunden. Die Erben der rechtmäßigen Eigentümerin Emma Budge wurden entschädigt.
Die Europäische Investitionsbank hatte das Kunstwerk in gutem Glauben und ohne Kenntnis seiner Herkunft im Jahr 1986 von einem französischen Antiquitätenhändler erworben. 2015 gab sie es als Spende an den gemeinnützigen Verein „Les Amis du Château de Vianden“ weiter, der das Kunstwerk seither im Schloss Vianden ausstellt.
Vor einigen Jahren informierte der Rechtsanwalt der Familie Budge, Lothar Fremy, die Europäische Investitionsbank und Les Amis du Château de Vianden, dass es sich dabei um Raubkunst aus der 1937 zwangsversteigerten Budge-Sammlung handele.
Die Parteien bestellten gemeinsam renommierte Sachverständige für Textil- und Teppichkunst des 17. Jahrhunderts. Diese bestätigten nach gründlicher Prüfung, dass das Kunstwerk tatsächlich aus dem Eigentum der Familie Budge stammt.
Es wurde einvernehmlich vereinbart, dass die Erben eine finanzielle Entschädigung erhalten und der Teppich im Schloss Vianden bleibt. Die Parteien begrüßten die Beilegung dieser Angelegenheit.