Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Europäische Kommission und der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) luden am 1. und 2. Oktober zum 7. Kapitalmarktseminar ein, das auch dieses Jahr im Hybridformat stattfand.
Mit über 450 Teilnehmenden – ein neuer Rekord – hat sich das Seminar als wichtiges Forum für Einblicke in EU-Perspektiven auf die Kapitalmärkte etabliert. Investoren, Finanzintermediäre, Emittenten und politische Entscheidungstragende schätzen die Veranstaltung gleichermaßen.
Unter besonderem Fokus auf nachhaltigen Finanzierungen, den digitalen Euro, die internationale Rolle des Euro und den Fortschritten bei der Spar- und Investitionsunion zeigte das Seminar auf, wie die drei Gastgeber europäische Werte über die Kapitalmärkte finanzieren.
Der geschäftsführende Direktor des ESM Pierre Gramegna eröffnete die Veranstaltung. In seiner Keynote betonte er, dass Europa in Zeiten geopolitischer Unruhe und wirtschaftlicher Fragmentierung vor allem eines tun müsse, nämlich „handeln, handeln und nochmals handeln“. Das bedeute mehr Europa, nicht weniger, damit Europa eine bedeutende Wirtschaftskraft bleibt. Der EU-Kommissar für Haushalt, Betrugsbekämpfung und öffentliche Verwaltung Piotr Serafin unterstrich die Rolle der EU bei der Finanzierung politischer Prioritäten durch ihren etablierten Emittentenstatus an den globalen Finanzmärkten. Außerdem beleuchtete er die Vorschläge der Kommission für neue Anleiheprogramme, um Mitgliedstaaten und EU-Partner im nächsten mehrjährigen Haushalt zu unterstützen.
Zu den Highlights des ersten Tages zählten ein hochkarätig besetztes Panel unter dem Thema „Investing in Europe: at the nexus of values and vision“ sowie ein Kamingespräch mit der Vorstandsvorsitzenden der Commerzbank AG Bettina Orlopp über aktuelle geopolitische und makroökonomische Entwicklungen, deren Auswirkungen auf die europäischen Kapitalmärkte, die Perspektiven des Euro als globale Reservewährung und wichtige Schritte für die Spar- und Investitionsunion.
Unter dem Titel „Navigating geoeconomic fragmentation“ diskutierte anschließend ein Panel Herausforderungen und Lösungsansätze im aktuellen globalen Umfeld.
Darauf folgte ein Investorenpanel mit aktuellen Einschätzungen zu den Kapitalmärkten.
Den zweiten Tag eröffnete Françoise Thoma, Präsidentin und CEO der Banque et Caisse d’Épargne de l’État (BCEE).
EIB-Präsidentin Nadia Calviño ging in einer inspirierenden Keynote auf die Bedeutung Europas als Leuchtturm für Stabilität und Vertrauen ein. Sie blickte auf die Rolle der EIB als Bank der EU, wenn es darum geht, beim Klimaschutz auf Kurs zu bleiben und Europas Innovationen, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu finanzieren. Auf ein Kamingespräch über „Stability and Sustainability“ mit Patrick Montagner, Mitglied des Aufsichtsgremiums der Europäischen Zentralbank (EZB), folgte ein aufschlussreiches Panel zu nachhaltiger Finanzierung.
Im nächsten Panel diskutierten die drei Gastgeber die „Funding Journey in a time of change“ aus Emittentensicht, bevor Euroclear-CEO Valérie Urbain in einem weiteren Kamingespräch über die Entwicklung der europäischen Abwicklungsinfrastruktur aus der Marktperspektive sprach.
Zum Abschluss interviewte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle den Gouverneur der Banque de France François Villeroy de Galhau zur „Agilität“ der Geldpolitik, der Unabhängigkeit der Zentralbanken und dem digitalen Euro.
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