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RADIANT YACU, Ruandas erstes und einziges spezialisiertes Mikroversicherungsunternehmen, hat den mit 100.000 Euro dotierten European Microfinance Award 2025 (EMA2025) für Bemühungen im Bereich der inklusiven Versicherung, dem Thema des diesjährigen Wettbewerbs, erhalten.

Im Rahmen einer Zeremonie in der Europäischen Investitionsbank (EIB) überreichte die Vorsitzende der EMA2025-Jury, Lucia Spaggiari, den Preis an Emmanuel Nzanana, Betriebsleiter von RADIANT YACU, dessen Innovationen in der Mikrofinanzierung Krankenversicherungen für unterversorgte ländliche Gemeinden in Ruanda Wirklichkeit werden ließen.

Der Europäische Mikrofinanzpreis, der 2005 von der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten des luxemburgischen Ministeriums für auswärtige und europäische Angelegenheiten ins Leben gerufen wurde, wird an Organisationen verliehen, die sich durch außergewöhnliche Innovationskraft und Engagement für die Förderung des Sektors in einem bestimmten Bereich auszeichnen. Das Thema in diesem Jahr lautete „Stärkung der Widerstandsfähigkeit durch inklusive Versicherungen“ und hob die wichtige Rolle von Versicherungen hervor, gefährdeten Bevölkerungsgruppen dabei zu helfen Risiken zu bewältigen und Schocks abzufedern.

Klimaschocks und Krisen treffen einkommensschwache und gefährdete Bevölkerungsgruppen am härtesten, treiben diese in die Armut und verlangsamen Fortschritte bei der Erreichung von Entwicklungszielen. Inklusive Versicherungen können Menschen dabei helfen, Schocks abzufedern und sich von diesen zu erholen. Doch aufgrund von Kosten, Zugangsbarrieren, mangelndem Bewusstsein und Vertrauensproblemen ist die Akzeptanz inklusiver Versicherungen nach wie vor gering. Aus diesem Grund stellte der EMA2025 Organisationen vor, die innovative und zugängliche Versicherungslösungen anbieten, um die Widerstandsfähigkeit auf Haushalts-, Gemeinde- und Systemebene zu stärken.

RADIANT YACU war einer von drei Finalisten, die aus einem Auswahlverfahren hervorgingen, das im März begann und 103 Bewerbungen aus 43 Ländern umfasste – mehr als je zuvor. Die beiden anderen Finalisten waren Britam General Insurance aus Kenia und die indische DHAN Foundation.

Das Modell von RADIANT YACU bündelt erschwingliche Krankenhaus- und Bestattungskostenversicherungen mit Mikrofinanzdienstleistungen und nutzt dabei Gruppenstrukturen, um die Anmeldung zu vereinfachen und die Prämien nachhaltig zu gestalten. RADIANT YACU ergänzt die nationale Krankenversicherung Ruandas durch die Übernahme indirekter Kosten wie Einkommensausfälle und Transportkosten, die für arme Haushalte nach wie vor eine schwere Belastung darstellen. Mit einem Fokus auf schutzbedürftige Frauen und Kinder sowie der schnellen Schadensregulierung über kommunale Kanäle zeigt RADIANT YACU, wie genossenschaftliche Versicherer kritische Lücken in nationalen Schutzsystemen schließen können.

Spaggiari, Innovationsdirektorin bei MF Rating, dankte der hochkarätigen Jury für ihre Arbeit bei der Auswahl des Gewinners – eine Aufgabe, die aufgrund der beeindruckenden Leistungen aller drei Finalisten schwierig gewesen sei.

„Die Vielfalt der DNA der Finalisten war sehr bereichernd und hat gezeigt, was mit sehr unterschiedlichen Hintergründen erreicht werden kann“, so Spaggiari.

Bei der Entgegennahme der Auszeichnung würdigte Nzanana das Engagement der Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder des Unternehmens, der Regierung von Ruanda, des Gründers von RADIANT YACU, Marc Rugenera, sowie der Partner, die sich dafür einsetzen, Landwirten, einkommensschwachen Haushalten und schutzbedürftigen Gruppen mehr Sicherheit zu bieten. „Diese Auszeichnung gebührt ihnen und den Gemeinden, deren Mut uns zu unserer Mission inspiriert“, sagte Nzanana und fügte hinzu:

„Als Mikroversicherungsunternehmen, das sich dem Schutz unterversorgter Gemeinschaften verschrieben hat, bestätigt diese Anerkennung unser Engagement für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit und die Ausweitung des Zugangs zu inklusiven Versicherungen in Ruanda.“

Ekhosuehi Iyahen, Generalsekretärin des Insurance Development Forum, beschrieb in ihrer Grundsatzrede, wie inklusive Versicherungen als „entscheidende Brücke fungieren können, die Unsicherheit in Chancen, Angst in Weitsicht und Verletzlichkeit in Handlungsfähigkeit verwandelt“.

Um jedoch positive Ergebnisse in großem Maßstab zu erzielen, müsse der Sektor weiterhin innovativ bleiben. Gleichzeitig sollten Regierungen, Entwicklungsinstitutionen, Versicherer und Technologieanbieter sinnvolle Partnerschaften mit gefährdeten Gemeinschaften aufbauen, so Iyahen.

Stellvertretender Premierminister und Außenminister Xavier Bettel betonte in einer Videobotschaft das Bestreben der luxemburgischen Regierung um Partnerschaften, die Versicherungen für die Bedürftigsten erschwinglicher und praktikabler machen.

„Luxemburg ist davon überzeugt, dass inklusive Versicherungen ein enormes Potenzial zur Stärkung der Resilienz haben, insbesondere für Frauen und Jugendliche, die oft am stärksten von Schocks betroffen und am wenigsten geschützt sind“, sagte Bettel.

EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti dankte allen drei Finalisten für ihre Arbeit zur Stärkung der finanziellen Widerstandsfähigkeit in Umgebungen, die unter dem Druck des Klimawandels stehen, und erklärte: „Wo Unternehmer viel stärker Gesundheits-, Klima- und Einkommensschocks ausgesetzt sind, kann die Bereitstellung von Mikroversicherungen wirklich einen Unterschied machen.“

Von den 103 ursprünglichen Bewerbungen für den EMA2025 wurden 44 für eine umfassendere Bewertung in Runde 2 zugelassen. Einundzwanzig Bewerber aus 15 Ländern wurden dann an einen Expertenausschuss weitergeleitet, dem das luxemburgische Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten, Verteidigung, Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel sowie Mitglieder von e-MFP, dem Inclusive Finance Network Luxembourg (InFiNe.lu) und dem Microinsurance Network – einem wichtigen strategischen Partner des diesjährigen Preises — angehörten. Dieses Auswahlkomitee wählte 12 Halbfinalisten und aus diesen die drei Finalisten, wonach der endgültige Gewinner von einer hochrangigen Jury ausgewählt wurde.

Profile der beiden anderen Finalisten:

  • Britam General Insurance aus Kenia ist ein panafrikanischer gewerblicher Versicherer, der in Kenia inklusive Mikroversicherungsprodukte entwickelt hat, um auch benachteiligten Haushalten in einem Land, das stark von Klima- und Gesundheitskrisen betroffen ist, Schutz zu bieten. Durch Partnerschaften mit Banken, Genossenschaften und digitalen Plattformen bietet Britam kostengünstige Versicherungen für Leben, Gesundheit, Landwirtschaft und Eigentum an, und nutzt vereinfachte Anmeldeverfahren und mobile Zahlungskanäle, um die Produkte erschwinglich und zugänglich zu halten. Die inklusiven Versicherungsprodukte des Unternehmens erreichen mittlerweile große Teile der ländlichen und einkommensschwachen Bevölkerung Kenias und zeigen, wie ein Mainstream-Versicherer sein Modell anpassen kann, um Resilienz in großem Maßstab zu fördern.
  • Die DHAN (Development of Humane Action) Foundation ist eine traditionsreiche Basis-Entwicklungsorganisation, die in Indien Pionierarbeit im Bereich der gemeindebasierten Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit geleistet hat. Im Rahmen ihres People Mutuals-Programms bietet DHAN Kranken-, Lebens- und Vermögensversicherungen an, die von einkommensschwachen Gemeinschaften konzipiert wurden und sich in deren Eigentum befinden. Die Produkte sind auf die Risiken von Kleinbauern, informell Beschäftigten und Frauen zugeschnitten. Das Versicherungsmodell beruht auf Gegenseitigkeit und legt den Schwerpunkt auf Bildung, Solidarität und kommunale Selbstverwaltung, und hat bereits Zehntausende von Mitgliedern mit erschwinglichem und vertrauenswürdigem Versicherungsschutz erreicht. Die Erfahrungen von DHAN unterstreichen das Potenzial von Versicherungsgesellschaften auf Gegenseitigkeit dafür, dauerhafte Resilienz aufzubauen in Kontexten, die von kommerziellen Versicherern selten erreicht werden.

Kontakt

Tim Smit

Referenz

2025-460-DE