Die Europäische Union hat angekündigt, den nachhaltigen Energieverbund in Südostasien stärker zu unterstützen. Gemeinsam mit dem Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) und internationalen Akteuren will die EU den Ausbau des ASEAN-Stromnetzes noch stärker fördern. Vereint im Team Europa wollen die EU, ihre Mitgliedstaaten, Entwicklungsfinanzierungsinstitute und der Privatsektor die größtmögliche Wirkung erzielen. Vor diesem Hintergrund haben die EU, europäische Partner und die Asiatische Entwicklungsbank eine gemeinsame Absichtserklärung zum Ausbau des ASEAN-Stromnetzes unterzeichnet.
Das ASEAN-Stromnetz soll mehr als 670 Millionen Menschen in der Region einen besseren Zugang zu zuverlässigem und bezahlbarem Strom verschaffen. Ziel ist es, durch eine nachhaltige, grenzüberschreitende Energieinfrastruktur die regionale Integration zu stärken. Die Ankündigung erfolgte auf dem Global Gateway Forum, das am 9. und 10. Oktober in Brüssel stattfand.
Jozef Síkela, EU-Kommissar für internationale Partnerschaften: „Ein zuverlässiger Zugang zu sauberer Energie bedeutet bessere Bildung, geringere Kosten, stärkere lokale Unternehmen und mehr Energiesicherheit. Das ASEAN-Stromnetz wird all dies möglich machen und entspricht unserer Global-Gateway-Strategie. Deshalb weiten wir unsere Unterstützung für dieses Projekt aus. Das bringt uns auch unserem gemeinsamem Ziel näher, nachhaltige Energielösungen in Südostasien zu fördern.“
Die EU ist seit Langem Vorreiter bei erneuerbaren Energien. Ihre Stromnetze müssen somit hohe Anforderungen erfüllen. Die EU will ihre Erfahrungen teilen und gemeinsam mit ihren ASEAN-Partnern in die Integration regionaler Strommärkte und in den Netzbetrieb investieren.
Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit für das ASEAN-Stromnetz vertiefen die EU und ASEAN ihre strategische Partnerschaft, die im Jahr 2027 ihr 50-jähriges Bestehen feiert.
Durch Dialog, bilaterale Initiativen und regionale Projekte arbeitet die EU im Energiebereich bereits eng mit ASEAN zusammen – von sauberem Strom bis hin zur Energieverbunden. Das beinhaltet auch die Vorbereitung von Infrastrukturinvestitionen und die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für eine faire und nachhaltige Energiewende, etwa durch Partnerschaften für eine gerechte Energiewende.
In einer Sitzung beim Global Gateway Forum diskutierten die Partner Chancen und Herausforderungen, die der Ausbau des ASEAN-Stromnetzes mit sich bringt, sowie konkrete nächste Schritte. Im Mittelpunkt standen die Erfahrungen der EU mit der Integration von Strommärkten, der Investitionsbedarf und das Bestreben von ASEAN, die derzeitige Absichtserklärung zum ASEAN-Stromnetz bis 2025 in ein Rahmenabkommen umzuwandeln.
Die Partner prüften auch Finanzierungsmöglichkeiten für Machbarkeitsstudien, die Angleichung von Vorschriften sowie Investitionen in die Erzeugung und Übertragung von erneuerbarer Energie und in Netzverbunde. Zu diesem Anlass unterzeichneten die EU und europäische Entwicklungsbanken, darunter EIB, die Agence Française de Développement (AFD), die KfW, die Cassa Depositi e Prestiti, die niederländische Entwicklungsbank (FMO) und die europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (EDFI), mit der Asiatischen Entwicklungsbank eine Absichtserklärung, um den Ausbau des ASEAN-Stromnetzes stärker zu unterstützen. Der Unterzeichnung wohnten Mitglieder des ASEAN-Sekretariats, des ASEAN Centre of Energy sowie Vertreterinnen und Vertreter der ASEAN-Mitgliedstaaten bei, die am Global Gateway Forum teilnahmen.
Hintergrundinformationen
Global Gateway Forum
Das Global Gateway Forum bringt Führungsspitzen aus EU-Ländern und Drittstaaten mit wichtigen Stakeholdern und Vordenkern des Privatsektors, der Zivilgesellschaft, von Finanzinstituten und internationalen Organisationen zusammen. Das Forum fördert globale Investitionen in harte und weiche Infrastrukturen, die den UN-Entwicklungszielen dienen und weltweit nachhaltiges Wachstum und Resilienz sichern.
Global Gateway
Mit der Global-Gateway-Strategie will die EU das weltweite Investitionsgefälle verringern, intelligente, saubere und sichere Verbindungen für Digitales, Energie und Verkehr fördern und die Gesundheits-, Bildungs- und Forschungssysteme stärken.
Über Team Europa bringt Global Gateway die EU, ihre Mitgliedstaaten und europäische Finanzierungs- und Entwicklungsinstitutionen zusammen. Die Initiative soll im Zeitraum 2021–2027 öffentliche und private Investitionen von 300 Milliarden Euro mobilisieren, um die globale Investitionslücke zu schließen. Dabei setzt sie auf partnerschaftliche Beziehungen statt auf Abhängigkeiten.
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